Wie ich mit meinem Hund anderen Menschen und Hunden begegne

Ein Kurz-Knigge

Zwei Hunde die sich gut verstehen. © Karin Wloka © Karin Wloka

Jedes Mensch-Hund-Team wird fast täglich mit Hundebegegnungen konfrontiert. Rund um dieses Thema gibt es viele Fragen. Leine ab oder Leine dran? Sozialkontakt an der Leine, ja oder nein? Wieviel Hundekontakt braucht mein Hund?

TASSO hat einen Kurz-Knigge erstellt, der die wichtigsten Grundsätze rund um das Thema Hundebegegnung zusammenfasst.

5 Tipps für Hundebegegnungen im Alltag

Sozialkontakt

​Hunde sind soziale Lebewesen und der Kontakt zu Artgenossen ist für sie ein Grundbedürfnis. Was Hunde daher brauchen, sind gute Freundschaften zu Hunden, die sie regelmäßig sehen oder mit denen sie möglicherweise sogar zusammenleben. Was Hunde nicht brauchen, sind flüchtige Begegnungen mit fremden Hunden an der kurzen Leine. Manche Hunde begrüßen sich zwar freundlich, qualitativ wertvoll und bedürfnisbefriedigend sind solche Kurzbegegnungen jedoch nicht. Da manche Hunde von dieser Art der Begegnung gestresst sind, sollte ein Hund an der Leine nie ungefragt einen anderen angeleinten Hund begrüßen. Klären Sie diese Art des Kontaktes immer zunächst mit der Halterin oder dem Halter des anderen Hundes ab und überlegen Sie, welchen Mehrwert der Kontakt für Ihren Hund hat. Bedenken Sie dabei, dass Hunde an der Leine nur eingeschränkt kommunizieren und handeln können und Abstandsvergrößerungen oder Fluchtversuche für den Hund nur begrenzt möglich sind. Dies kann dazu führen, dass sich sonst verträgliche Hunde an der Leine aggressiv gegenüber Artgenossen verhalten.

Hund im Freilauf

Wenn Sie Ihren Hund ohne Leine oder an einer langen Schleppleine außerhalb Ihres direkten Einflussbereichs laufen lassen, sollten Sie ihn jeder Zeit zu sich rufen oder ranholen können. Dies gilt insbesondere für die Situationen, in denen Ihnen Hunde oder Menschen entgegenkommen. Bei der Begegnung von anderen Hunden an der Leine sollten Sie immer davon ausgehen, dass der andere Hund keinen Kontakt haben soll und Ihren Hund mit ausreichend Abstand vorbeiführen. Entlassen Sie Ihren Hund erst wieder in den Freilauf, wenn Sie sich einige Meter vom anderen Hund entfernt haben. Auch wenn Ihr Hund sich zuverlässig verhält, erleichtern Sie gegebenenfalls dem anderen Hund die Situation, wenn sich Ihr Hund nicht zu früh wieder frei und schnell bewegt.

Treffen Sie mit Ihrem freilaufenden Hund auf einen weiteren freilaufenden Hund, genügt meistens eine kurze Rücksprache mit der Halterin oder dem Halter und es kann eine unkomplizierte freie Begrüßung der Hunde stattfinden. Bewegen Sie sich dabei gerne weiter, um eine zu statische Situation zu vermeiden und loben Sie Ihren Hund für höfliches und deeskalierendes Verhalten. Hierzu zählen unter anderem eine höfliche Annäherung, ein freundliches Begrüßen des anderen Hundes, ein Abwenden vom anderen Hund und natürlich jede Kontaktaufnahme zu Ihnen.

Hund an der Leine

In den unglücklichen Situationen, in denen ein freilaufender Hund ungefragt auf Ihren angeleinten Hund trifft, entscheiden Sie am besten individuell und situativ. Wenn Ihr Hund verträglich ist und der andere Hund sich freundlich annähert, sollten Sie sich möglichst entspannt verhalten und die Halterin oder den Halter des anderen Hundes gegebenenfalls freundlich darauf hinweisen, dass dieser Kontakt für Sie ungewollt war. Je weniger Stress Sie in der Situation haben und je weniger Beachtung Sie der Sache schenken, desto bedeutungsloser ist die Situation für Ihren Hund. Oft ist es in solchen Momenten hilfreich, sich weiter fortzubewegen und die Hundebegegnung nicht zu statisch ablaufen zu lassen. Sollte sich Ihr Hund deeskalierend verhalten, können Sie dies verbal verstärken, indem Sie ihn freundlich loben. So kann ein Hund durchaus lernen, sich in Hundebegegnungen souverän zu verhalten.

Sollte einer der Hunde ängstlich und/oder aggressiv reagieren, schicken Sie den freilaufenden Hund bestimmt von sich weg und machen Sie den verantwortlichen Menschen auf die unerwünschte Begegnung aufmerksam. Hilfreich sind hier oft kurze Hinweise auf die Unverträglichkeit Ihres eigenen Hundes. Auch wenn Sie selbst sich korrekt verhalten haben und völlig zu Recht verärgert über die Situation sind, ist Folgendes ganz wichtig: Bleiben Sie ruhig und sachlich, denn Ihre Stimmung kann das Verhalten Ihres Hundes zusätzlich beeinflussen.

Mehre Hunde im Freilauf

Befinden sich mehrere Hunde im gemeinsamen Freilauf, heißt das nicht, dass die Hunde sich nun selbst überlassen sind. Auch in dieser Situation tragen Sie als Halterin oder Halter die Verantwortung für Ihren Hund. Sie können erwünschtes Verhalten Ihres Hundes, wie zum Beispiel ein Abwenden von einem aufdringlichen Hund oder das Verlassen einer angespannten Situation, verstärken, indem Sie Ihren Hund loben. Auch können Sie jede Orientierung des Hundes in Ihre Richtung belohnen und so auch im Freispiel Kontakt zu Ihrem Hund halten.

Wichtig ist auch Spielverhalten von Hetz- und Mobbingversuchen zu unterscheiden. Wenn ein Hund von einem oder mehreren anderen gejagt wird und es keine Spielpausen sowie Wechsel zwischen jagen und gejagt gibt, sollten Sie die Situation beenden, denn das ist kein Spiel. Generell ist es vorteilhaft, sich als Menschen während der Begegnung mehrerer Hunde im Freilauf zu bewegen und keine statischen Situationen zu fördern, die oft Konfliktpotential bergen. Wenn Sie ein ungutes Gefühl haben, nehmen Sie Ihren Hund und verlassen Sie die Situation. Hunde brauchen Sozialkontakte mit Artgenossen, aber nicht jede Hundekonstellation funktioniert gut und von stressigen Begegnungen profitiert der Hund nicht.

Rücksicht

Nicht überall haben Hunde einen guten Ruf. Gehen Sie vorbildlich voran und zeigen Sie möglichst häufig, dass eine verantwortungsvolle Hundehaltung ein Mehrwert für die Gesellschaft sein kann.

  • Nehmen Sie Ihren Hund stets rechtzeitig zu sich, wenn Sie auf andere Menschen treffen. Auch wenn Ihr Hund einen Last-Minute-Rückruf zuverlässig beherrscht, kann es Menschen verunsichern, wenn ein Hund frontal auf sie zuläuft.
  • Bedanken Sie sich für die Rücksicht anderer Menschen. Dies können Fahrradfahrer:innen sein, die rechtzeitig klingeln, abbremsen und mit Abstand vorbeifahren oder Hundehalter:innen, die ihren Hund vorbildlich und frühzeitig vor der Begegnung anleinen. Positive Verstärkung funktioniert nicht nur in der Hundewelt!
  • Wenn sich ältere Menschen oder Kinder für Ihren Hund interessieren und Ihr Hund verträglich und stressfrei in Begegnungen ist, nehmen Sie sich einen Moment Zeit. Ein paar freundliche Worte und ein kurzes Streicheln des Hundes können bei Jung und Alt schnell zum Tageshighlight werden.
  • Das Leben läuft nicht immer rund. Entschuldigen und Verzeihen sind zwei wichtige Kompetenzen für Situationen, in denen Fehler passieren. Wenn Ihr Junghund mal durchbrennt oder Ihre vierbeinige Seniorin den Rückruf überhört, hilft oftmals ein entschuldigendes Wort. Umgekehrt kann eine freundliche Reaktion auf einen Fehler anderer für die Betroffenen sehr erleichternd sein. Schließlich kennen wir sie alle, die Momente, in denen einfach alles schief geht – da kann ein freundliches „Ist uns auch schon passiert.“ manchmal Wunder wirken.

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