zurück zur Übersicht Hund entspricht nicht dem Kaufvertrag 17.09.2024 von Stefanie H. Hallo, ich habe Ende Januar 2023 eine Hündin bei einem "Züchter" in Sachsen-Anhalt gekauft. Ich suchte einen Maltipoo und fand unsere jetzige Hündin auf einem Verkaufsportal. Nach Kontaktaufnahme und Preiseinigung wurde ein Termin ausgemacht. Mit meiner Freundin zusammen machte ich mich auf die mehrstündigen Autofahrt nach Sachsen-Anhalt. Wir wurden dort in einen Raum geführt in dem 2 Hündinnen waren, darunter auch die unsere. Nachdem die Hündin sich augenscheinlich bei mir sehr wohl fühlte und einen quitschfidelen Eindruck machte, kam es zur Kaufabwicklung. Laut Kaufvertrag kaufte ich auch den von mir gesuchten Maltipoo. So steht es bei Rasse. Nach kurzer Zeit schon kamen etliche Verhaltensauffälligkeiten zu Tage. Es führte zu vermehrten Artzbesuchen, Untersuchungen die eine ausgeprägte Nahrungsmittelallergie und die diverse andere Sachen zu Tage brachten. Je länger die Kleine bei uns war umso mehr zweifelte ich daran einen Maltipoo gekauft zu haben. Neben etlichen Auffälligkeiten stach extrem ihr Äußeres hervor. Sie ähnelt überhaupt nicht einem Maltipoo. Vor einigen Wochen machte ich einen DNA Test. Dieser bestätigte meinen Verdacht. Die Hündin ist kein Maltipoo (Verpaarung aus Malteser und Pudel). Besser noch es weder ein Malteser noch ein Pudel nachweisbar. Herauskam ein Mischling aus 8 Rassen über 2 Generationen. Ich möchte diesen, für mich eindeutigen, vorsätzlichen Betrug dieses sogenannten Züchter nicht einfach hinnehmen. Unsere Hündin wollen wir in jedem Fall behalten, jedoch möchte ich, unter diesen mir jetzt bekannten Einzelheiten, den Kaufpreis zurück erhalten und was mir noch wichtiger ist, diesem Züchter ein Zuchtverbot sowie eine Strafe zukommen zu lassen. Nicht nur das der Hund nicht der Rasse laut Kaufvertrag entspricht, nein auch über evtl., bzw. bekannte gesundheitliche Fakten wurde ich im unklaren gelassen. Die Kleine würde eine Veränderung ihrer Umgebung nicht überleben, da sie immer noch extrem verhaltensauffällig ist. Uns geht es um Gerechtigkeit und das solchen Züchtern das Handwerk gelegt wird. Können Sie uns dabei behilflich sein? MfG Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Da die Hündin nachweislich nicht die vertraglich vereinbarten Rasse-Anteile eines Pudels und eines Malters aufweist ist sie „mangelhaft“ im Sinne des Kaufvertragsrecht, so dass eine Kaufpreisminderung in Betracht kommt. Nicht nur hinsichtlich der Höhe des Minderungsbetrages ist die Tatsache, dass Sie die Hündin behalten wollen, wichtig, da dann kein Rücktritt erklärt werden darf und auch zur Sicherheit nicht der gesamte Kaufpreis zurückverlangt werden sollte, da es unterschiedliche Urteile hierzu gibt und die vollständige Rückforderung teilweise, wie ein Rücktritt ausgelegt wird. Weiterhin ist zu prüfen, ob und in welcher Höhe zusätzlich ein Schadensersatzanspruch wegen der Krankheiten und den Verhaltensauffälligkeiten gegeben sein könnte und ob z.B. die Einschaltung des Veterinäramtes notwendig ist. All dies läßt sich jedoch nur anhand der Einzelheiten und Ihren Unterlagen beurteilen und sollte in einer vertraulichen Beratung besprochen werden. Sichern Sie daher, wenn möglich die Verkaufsanzeige, die Korrespondenz mit dem Verkäufer und wenden sich mit allen Unterlagen an einen Anwalt oder eine Anwältin für Tierrecht.
Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Da die Hündin nachweislich nicht die vertraglich vereinbarten Rasse-Anteile eines Pudels und eines Malters aufweist ist sie „mangelhaft“ im Sinne des Kaufvertragsrecht, so dass eine Kaufpreisminderung in Betracht kommt. Nicht nur hinsichtlich der Höhe des Minderungsbetrages ist die Tatsache, dass Sie die Hündin behalten wollen, wichtig, da dann kein Rücktritt erklärt werden darf und auch zur Sicherheit nicht der gesamte Kaufpreis zurückverlangt werden sollte, da es unterschiedliche Urteile hierzu gibt und die vollständige Rückforderung teilweise, wie ein Rücktritt ausgelegt wird. Weiterhin ist zu prüfen, ob und in welcher Höhe zusätzlich ein Schadensersatzanspruch wegen der Krankheiten und den Verhaltensauffälligkeiten gegeben sein könnte und ob z.B. die Einschaltung des Veterinäramtes notwendig ist. All dies läßt sich jedoch nur anhand der Einzelheiten und Ihren Unterlagen beurteilen und sollte in einer vertraulichen Beratung besprochen werden. Sichern Sie daher, wenn möglich die Verkaufsanzeige, die Korrespondenz mit dem Verkäufer und wenden sich mit allen Unterlagen an einen Anwalt oder eine Anwältin für Tierrecht.
