Projekte in Rumänien
Dass Rumänien Probleme mit Streunerhunden hat, ist kein Geheimnis. Diese Tiere werden oft wie Abfall behandelt, eingefangen und getötet. Um die unkontrollierte Vermehrung der Hunde einzudämmen, engagiert sich TASSO seit 2008 für die Belange dieser Tiere. TASSO finanziert Kastrationsaktionen und unterstützt den rechtlichen Kampf für eine Verbesserung der Lebensumstände vor Ort.
Die Stadt Sulina ist die einzige Stadt im rumänischen Teil des Biosphärenreservates Donaudelta. Diese Region hat ein großes Problem mit streunenden Hunden und Katzen, die entweder auf der Straße geboren oder von ihren Haltern ausgesetzt worden sind. Ein Tierheim oder eine Tierklinik gibt es nicht. Auch die Vierbeiner, die eine Familie haben, sind aufgrund zu hoher Kosten meist nicht geimpft, registriert und kastriert.
Um dieses Problem nachhaltig zu lösen, führt TASSO mehrere Male im Jahr Kastrationsprojekte in dieser Region durch. Allein im Frühjahr 2018 wurden in einer improvisierten Station 71 Hunde und 40 Katzen gekennzeichnet, registriert und kastriert. Und auch im Herbst 2018 konnten 102 Tiere in nur fünf Tagen von unserem beauftragten Tierärzteteam in einem von TASSO finanzierten Klinik-Container kastriert und gegen Tollwut geimpft werden. Zusätzlich werden die Aktionen durch Schulbesuche begleitet, in deren Rahmen jedes Kind die von TASSOs Partnerverein READC entwickelte Hundefibel erhält, die über den Umgang mit Vierbeinern aufklärt. Die Kinder bringen diese Informationen dann nach Hause zu Eltern und Großeltern.
Targu Mures
Targu Mures ist eine Stadt mit circa 125.000 Einwohnern. Im Jahr 2010 waren dort noch Hundefänger tätig. Ein tierfreundlicher Vizebürgermeister stoppte diese Praxis und nahm Kontakt zum Tierschutz auf. Es wurde ein Tierheim mit einer kleinen Tierarztpraxis für etwa 150 Hunde errichtet. Im Rahmen eines Kooperationsvertrages unterstützt TASSO dieses Tierheim mit Futterspenden, tiermedizinischem Material und wetterfesten Hütten.
Im Jahr werden rund 500 Hunde aufgenommen. Die Verantwortlichen vor Ort versuchen, diese Vierbeiner im eigenen Land oder nach Deutschland zu vermitteln, sodass sie eine Chance auf ein besseres Leben haben. Ziel ist es, langfristig für alle Tiere ein neues Zuhause in Rumänien zu finden. Gäbe es derzeit keine Vermittlung ins Ausland, wäre Targu Mures aus Kapazitätsgründen kein No-Kill-Shelter mehr.
Den Erfolg dieses Projektes sieht man auf den Straßen, denn freilaufende Hunde gibt es in Targu Mures inzwischen nur noch selten. Das zeigt erneut, dass ein vernünftiges Hundemanagement die Streunerproblematik lösen kann.
Bals
Bereits 2011 haben TASSO und der Tierärztepool Kastrationsaktionen in Bals durchgeführt. Diese Aktionen erhielten große Zustimmung in der Politik und in der Bevölkerung. Dann änderte sich das Gesetz und Kastrationen waren in der Stadt Bals nicht mehr möglich. Doch im Jahr 2019 bat der Bürgermeister aufgrund der Verschlimmerung der Streunerproblematik erneut um Unterstützung. Für TASSO und den Tierärztepool war es keine Frage, hier wieder Hilfe zu leisten und so wurde die erfolgsreiche Arbeit von damals im Frühjahr 2019 fortgesetzt. Tierärztin Nina Schöllhorn vom Tierärztepool hat innerhalb von 12 Tagen 206 Hunde und Katzen von Tierbesitzern kastriert. Damit wurde erneut ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen das Elend der Streuner geleistet. 2020 wird diese erfolgreiche Aktion fortgesetzt.