Kastration bei Katzen

Ein zentraler Bestandteil des nachhaltigen Tierschutzes

Katzen sitzen auf der Straße vor einem Auto © pixabay.com
Vor allem um das Katzenelend einzudämmen ist Kastration unverzichtbar.

Die Kastration von männlichen und weiblichen Katzen hat zahlreiche Vorteile – sowohl für den allgemeinen Katzenschutz als auch für das Wohl des einzelnen Tieres. Sie ist die effektivste Maßnahme zur Eindämmung unkontrollierter Vermehrung und damit zur Reduzierung des Katzenelends. Darüber hinaus trägt die Kastration erheblich zur Lösung weiterer Katzenschutzprobleme bei. Neben diesen tierschutzrelevanten Aspekten hat der Eingriff auch positive Auswirkungen auf Verhalten und Gesundheit der individuellen Katze.

Auf dieser Seite finden Sie umfassende Informationen und Fakten rund um die Katzenkastration:


Gesetzliche Grundlagen und Tierschutzaspekte der Kastration

Das deutsche Tierschutzgesetz (TierSchG §1) besagt, dass niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen darf. Neben diesem wichtigen Grundsatz muss bei der Kastration auch §6 TierSchG berücksichtigt werden, der chirurgische Eingriffe an Wirbeltieren nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Ein vernünftiger Grund für die Kastration von Katzen liegt nach Tierschutzgesetz vor, wenn sie:

  • der Verhinderung unkontrollierter Fortpflanzung dient,
  • dem gesundheitlichen Wohl des Tieres zugutekommt (Vorliegen einer medizinischen Indikation) oder
  • für die weitere Haltung des Tieres notwendig ist.

Viele Städte und Gemeinden haben Katzenschutzverordnungen erlassen, die die Kastration von Freigängerkatzen vorschreiben. Ziel ist es, die Population streunender Katzen zu reduzieren und das damit verbundene Tierleid zu verhindern.

Mehr zum Thema Katzenschutzverordnungen 


Welche positiven Auswirkungen hat die Kastration von Katzen

Verhinderung unkontrollierter Vermehrung

  • Durch die Kastration kann die Population von Streunerkatzen langfristig reduziert und damit ihr Leid verringert werden.
  • Die Kastration von Hauskatzen mit Freigang verhindert deren Beitrag am Leid der verwilderten Katzenpopulation.
  • Besitzerkatzen produzieren keinen ungewollten Nachwuchs, der schlimmstenfalls im Tierheim landet oder illegal ausgesetzt wird.

Reduziertes Unfallrisiko

  • Kastrierte Kater haben aufgrund eines kleineren Aktionsradius ein geringeres Risiko, im Straßenverkehr zu verunglücken.
  • Sie werden „häuslicher“ und bleiben näher an ihrem Zuhause.

Weniger Verletzungen und Krankheiten

  • Reduzierte Revierkämpfe: Durch den verminderten Sexualtrieb kämpfen kastrierte Katzen seltener um Revier oder Paarungspartner.
  • Geringere Verbreitung von Infektionskrankheiten: Die Übertragung von Krankheiten wie FIV („Katzen-AIDS“), FeLV („Leukose“), Panleukopenie („Katzenseuche“) und Katzenschnupfen nimmt durch weniger Tierkontakte ab.
  • Durch die potentielle Verkleinerung der Streunerkatzenpopulationen besteht eine geringere Gefahr von Zoonosen (Krankheiten, die von Katzen auf Menschen übertragen werden können).

Weniger sexualhormoninduzierte Krankheiten

  • Durch die Entfernung der Gebärmutter entfällt das Risiko für Erkrankungen der Gebärmutter und sinkt das Risiko für Mammatumore.
  • Bei kastrierten Katern entfällt das Risiko für Hodentumore und sinkt das Risiko für Prostataprobleme.
  • Keine Dauerrolligkeit: Da Wohnungskatzen keinen natürlichen Deckakt haben, können sie ohne Kastration unter Dauerrolligkeit und damit verbundenen gesundheitlichen Problemen leiden.

Höhere Lebenserwartung

  • Kastrierte Katzen leben im Durchschnitt länger als ihre unkastrierten Artgenossen, da sie weniger hormonellen Stress und ein geringeres Krankheitsrisiko haben.

Warum auch Wohnungskatzen kastriert werden sollten

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Wohnungskatzen nicht kastriert werden müssen, da sie keinen Kontakt zu Artgenossen haben. Dies kann jedoch erhebliche negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Tiere haben:

Hormonell bedingter Stress:
Ohne Fortpflanzungsmöglichkeit kann es bei unkastrierte Katzen zu starkem hormonell bedingtem Stress kommen, der zu Unruhe, exzessivem Miauen, Aggressionen oder sogar Depressionen führen kann.

Dauerrolligkeit bei weiblichen Katzen:
​Wohnungskatzen, die nicht gedeckt werden, können unter einer belastenden Dauerrolligkeit leiden, was zu körperlicher Erschöpfung, Stress und gesundheitlichen Problemen führen kann.

Fluchtverhalten:
Der Paarungstrieb kann Wohnungskatzen dazu bringen, aktiv Fluchtmöglichkeiten zu suchen, was ihr Risiko erhöht, zu entlaufen oder verletzt zu werden.

Die Kastration von Wohnungskatzen kann zu ihrem Wohlbefinden beitragen und langfristige Verhaltens- und Gesundheitsprobleme verhindern. Und sollte die Wohnungskatze doch in den Freigang gelangen, verhindert die Kastration eine ungewollte Verpaarung mit Streunerkatzen.


Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Kastration meiner Katze?

Der Eintritt der Geschlechtsreife liegt bei Katzen zwischen dem 4. und 10. Lebensmonat. Um ungewollte Trächtigkeiten und unerwünschte Verhaltensweisen zu vermeiden, sollte die Kastration idealerweise vor Eintritt der Geschlechtsreife erfolgen – also im Alter von vier bis sechs Monaten.


Individuelle Entscheidung und tierärztliche Beratung

Jede Katze ist einzigartig, und die Entscheidung für eine Kastration muss immer individuell getroffen werden. Während die Vorteile der Kastration in den meisten Fällen überwiegen, können individuelle Kontraindikationen in seltenen Fällen eine Rolle spielen. Es wird dringend empfohlen, sich mit dem behandelnden Tierarzt oder der Tierärztin zu beraten, um die bestmögliche Entscheidung für das Tier zu treffen. Eine fundierte tierärztliche Einschätzung hilft dabei, mögliche gesundheitliche Risiken abzuwägen und den richtigen Zeitpunkt für den Eingriff festzulegen.


Vereinbarkeit der Kastration von Katzen mit dem Amputationsverbot nach §6 TierSchG

Das deutsche Tierschutzgesetz untersagt in §6 grundsätzlich das Entfernen von Körperteilen oder Organen eines Wirbeltieres, sofern kein „vernünftiger Grund“ vorliegt. Die Kastration von Katzen stellt jedoch nach Tierschutzgesetz einen solchen vernünftigen Grund dar, da sie durch die Verhinderung der unkontrollierten Vermehrung Tierleid erheblich reduziert. Besonders bei freilebenden Katzen ist die Kastration eine wirksame Maßnahme zur Eindämmung von Krankheiten, Revierkämpfen und Nahrungsmangel. Auch für Hauskatzen bringt die Kastration gesundheitliche Vorteile und trägt maßgeblich zu ihrem Wohlbefinden bei. Daher ist die Kastration von Katzen tierschutzrechtlich gerechtfertigt und mit dem Amputationsverbot vereinbar.


Kastration von Katzen ist aktiver Tierschutz

Die Kastration ist eine der wichtigsten und wirkungsvollsten Maßnahmen zum Schutz der Katzen. Sie verhindert nicht nur unkontrollierte Vermehrung, sondern reduziert auch das immense Tierleid, das durch Überpopulation und damit verbundene Erkrankungen oder mangelnde Versorgung entsteht. Als Tierschutzorganisation setzt sich TASSO für eine konsequente Kastration aller Katzen ein – unabhängig davon, ob es sich um Freigänger oder Wohnungskatzen handelt.

Jede unkastrierte Katze kann durch ihre Fortpflanzung zur weiteren Vermehrung von Streunerkatzen beitragen, die oft ein hartes und leidvolles Leben führen. Durch frühzeitige Kastration kann das verhindert und das Wohlergehen jeder einzelnen Katze verbessert werden.

Die Entscheidung zur Kastration sollte nicht aus Bequemlichkeit aufgeschoben werden, sondern als aktiver Beitrag zum Tierschutz betrachtet werden. Jede verantwortungsbewusste Katzenhalterin und jeder verantwortungsbewusste Katzenhalter kann mit einer frühzeitigen Kastration dazu beitragen, das Leid unzähliger Katzen zu verhindern. Deshalb appellieren wir an alle Katzenhalter:innen, sich für die Kastration ihrer Tiere zu entscheiden und so aktiv zum Schutz der Katzenpopulation beizutragen

Helfen Sie mit Ihrer Spende!

TASSO e.V. finanziert sich durch Spenden.

Unterstützen Sie die vielfältigen Aufgaben von TASSO online oder per Überweisung.

TASSO-Spendenkonto: DE78 5105 0015 0238 0549 07

© Fotolia/webster4003

Streunerkatzen

Ein oft verborgenes Problem

In Deutschland leben geschätzte zwei Millionen Streunerkatzen, oft verborgen und unbemerkt. Sie leiden unter Parasiten, Krankheiten, Hunger und fehlender medizinischer Versorgung. Wie diesen Tieren geholfen werden kann und wie sich TASSO für Streunerkatzen einsetzt, lesen Sie auf den nachfolgenden Seiten.

© TASSO e.V.

Einsatz für Streunerkatzen

Hilfe von Katzenschutzvereinen

Katzenschutzvereine leisten einen enormen Beitrag zur Betreuung und Versorgung von Streunerkatzen. Sie helfen mit fachlicher Expertise und ehrenamtlichen Engagement, um das Leben der freilebenden Katzen nachhaltig zu verbessern.

Streunerkatzen-Kolonie

Im Hauptquartier der „Wilden 13“

Die wichtigen Hauptakteure, die sich täglich um Straßenkatzen kümmern und im Hintergrund arbeiten, sind Menschen wie Martina Schmidt vom hessischen Verein Katzenhilfe Katzenherzen. Sie hat uns zu einer Futter- und Pflegestelle mitgenommen.

758.548 „Gefällt mir“-Angaben

Danke für die vielen Likes!

TASSO-Videos

Alles zu den Aufgaben von TASSO in Bildern

Newsletter

Bleiben Sie immer auf dem Laufenden!

Cookies

Liebe Tierfreunde,
um unsere Webseite optimal auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen, verwenden wir Cookies. Einige Cookies sind technisch notwendig (essentiell), damit unsere Webseite funktioniert. Zudem verwenden wir Cookies zu Marketing- und Statistik-Zwecken, um Ihnen ein noch besseres Webseiten-Erlebnis zu bieten. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten und diese jederzeit unter „Cookie-Einstellungen“ einsehen und ändern. Erklärung zur Nutzung von Cookies auf unserer Webseite Datenschutzerklärung