Nach unserer Auffassung endet der Schutz unserer Mitgeschöpfe nicht an der Landesgrenze, und die Hilfe für die Straßenhunde im Ausland ist für uns im Rahmen des ethisch motivierten Tierschutzes eine wichtige Aufgabe. Ethik ist für uns unteilbar, und wenn man das Elend der Straßenhunde sieht, kann man als Tierschützer und Tierfreund nicht einfach wegsehen und die Tiere ihrem Schicksal überlassen.
Natürlich ist es unser vorrangiges Ziel, das Bewusstsein für den Tierschutz in den betroffenen Ländern zu verbessern. Im Rahmen unserer Möglichkeiten tun wir dies auch und reden nicht nur davon, sondern führen Gespräche und Verhandlungen mit den vor Ort verantwortlichen Politikern sowie auf EU-Ebene. Allerdings ist dies insgesamt eine langfristige Aufgabe angesichts mangelndem politischen Willen und vielfach fehlender Bereitschaft in der Bevölkerung dieser Länder.
TASSO unterstützt seriöse, gemeinnützige Tierschutzorganisationen, die im Rahmen ihres Auslandstierschutzes Kastrationsaktionen vor Ort durchführen, um die Straßenhund-Population nachhaltig und tierschutzgerecht zu kontrollieren, Tierheime dort finanziell und materiell zu unterstützen und Hunde nach Deutschland zu vermitteln, um das Leid der Tiere einzudämmen. Darüber hinaus führen wir selbst Kastrationsaktionen vor Ort durch.
Dass bei der Vermittlung von Hunden nach Deutschland alle tierseuchen- und tierschutzrechtlichen Auflagen (Traces-Meldung, Untersuchung vom Amtstierarzt vor Ort und vom Amtstierarzt in Deutschland) eingehalten werden und kein Gewinn erzielt wird, ist für uns selbstverständlich. Die beispielsweise vom Bund gegen Missbrauch der Tiere (bmt) nach Deutschland vermittelten Hunde verfügen alle über den erforderlichen Impfschutz, den EU-Heimtierausweis, sind mit einem Mikrochip gekennzeichnet, tierärztlich untersucht und gegen Parasiten behandelt. Die Hunde werden hier vom bmt in liebevolle und verantwortungsbewusste Familien vermittelt. Wie bei jeder Vermittlung des bmt wird dies durch eine Vorkontrolle, Abgabevertrag und Nachkontrollen sichergestellt.
Es werden auch keine „Problemhunde importiert“, sondern in der Regel kleinere, freundliche, gut sozialisierte Familien-Hunde nach Deutschland vermittelt, die man in den deutschen Tierheimen eher seltener vorfindet und die den hiesigen Hunden keinen Tierheimplatz wegnehmen. Im Gegenteil: Viele Tierfreunde, die sich entschieden haben, einen Auslandshund aufzunehmen, entscheiden sich nicht selten, wenn sie dann im Tierheim sind, für einen „deutschen Langzeitinsassen“. Darüber hinaus werden Tierfreunde, die einen Auslandshund adoptieren, keinen Hund bei einem unseriösen Züchter/Welpenhändler kaufen.
Ungeachtet dessen ist uns auch die Situation der deutschen Tierheime bewusst, unsere aktuellen Aktionen zur Katzenkastration im Rahmen des Bündnis „Pro Katze“ sowie zur Einführung einer gesetzlichen Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen und der Bekämpfung des unseriösen Welpenhandels dienen letztlich der (finanziellen) Entlastung und Unterstützung der deutschen Tierheime.