Sulzbach (Ts.) / Wyhl, 22. Februar 2021 – Kater Mogli war ein ganzes Jahr wie vom Erdboden verschwunden. Gefunden wurde der kleine Ausreißer im rund 30 Kilometer entfernten französischen Ribeauvillé. Dass er sich nach so langer Zeit wieder in die Arme seiner Halterin Monika Lindemann kuscheln konnte, verdankt er der Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes kostenloses Haustierregister betreibt.
Kater Mogli war bereits fünf Jahre alt, als er bei Familie Lindemann in Wyhl einzog. Da die schwarze Samtpfote sich nicht sonderlich gut mit anderen Katzen versteht, hatte es der Kater zuvor nicht leicht, ein dauerhaftes Zuhause zu finden. „Wir haben uns mit Mogli gleich vom ersten Tag an richtig gut verstanden, er hat sich sofort wohlgefühlt“, freut sich Monika Lindemann.
Mogli war ein sehr verlässlicher Freigänger. So wie er seine Ausflüge liebte, liebte er es auch, wieder nach Hause zu kommen. Doch im Februar vergangenen Jahres, pünktlich zur fünften Jahreszeit, verschwand der Kater sang- und klanglos. Wochenlang suchte Familie Lindemann nach ihrem Mogli. „Wir haben alle Nachbarn gefragt, in verlassenen Scheunen, unter jedem Gebüsch und hinter jeder Hecke nachgesehen. Wir fuhren auch alle umliegenden Dörfer ab, aber nirgends war er zu finden. Schließlich haben wir Mogli bei TASSO vermisst gemeldet“, erinnert sich die Katzenliebhaberin.
Die Monate verstrichen und mit ihnen die Hoffnung, Mogli jemals wiederzusehen. „Wir fanden uns damit ab, dass der Kater nicht mehr lebte. Wer selbst ein Haustier besitzt, weiß, wie schmerzhaft solch ein Verlust ist“, erzählt Monika Lindemann. Doch es kam zum Happy End: Ein ganzes Jahr nach Moglis Verschwinden, ausgerechnet zum Fastnachtsbeginn, bekam Familie Lindemann von TASSO den erlösenden Anruf – Mogli wurde in Frankreich gefunden. „Fassungslos starrte ich den Hörer an. Ich fragte, ob das ein Scherz sei, doch die Dame am Telefon verneinte freudig. Es handele sich wirklich um Mogli, der anhand seiner Transpondernummer und der Registrierung bei TASSO eindeutig identifiziert werden konnte“, erzählt Monika Lindemann freudestrahlend.
Eine französische Tierschutzorganisation hatte Mogli, der für einen verwilderten Kater gehalten wurde, am Waldrand aufgelesen und in eine nahegelegene Tierarztpraxis gebracht. Dort klärte sich ein wenig später, dass er bereits kastriert, gekennzeichnet und registriert war.
Wie Mogli auf die andere Rheinseite ins 30 Kilometer entfernte Ribeauvillé gelangen konnte, bleibt sein Geheimnis. „Beim ersten Wiedersehen hat Mogli gleich angefangen zu Schnurren. Manchmal geschehen eben doch Zeichen und Wunder, wir sind überglücklich“, sagt Monika Lindemann.
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