2015 fand ich in Griechenland ein junges, ausgehungertes, sehr krankes Kätzchen, beschloss kurzerhand es nach Deutschland zu nehmen und taufte es Lona.
Im Mai 2022 verschwand Lona spurlos. Zunächst dachte ich, sie wäre wie schon einmal in der Umgebung unterwegs, aber nächtliche Suchaktionen, Social-Media-Posts, Befragungen der Nachbarn, TASSO-Suchplakate und Wurfzettel in den Briefkästen blieben ohne Hinweise. Tage, Wochen und schließlich Monate vergingen. Immer wieder hörte ich, ich dürfte die Hoffnung nicht aufgeben. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt, die leeren Näpfe ein letztes Mal abzuspülen, das Spielzeug einzusammeln und die Schlafmöglichkeiten in den Keller zu räumen?
Wir zogen um, bekamen ein Baby und waren mehrmals kurz davor, wieder eine Katze zu adoptieren. Im März 2024, fast zwei Jahre später, bekam ich völlig unerwartet eine SMS von TASSO mit einer Handynummer. Eine junge Frau erzählte mir, sie wüsste, dass Lona damals gestohlen wurde und wo sie jetzt sei. Sie hatte schon damals auf der Webseite von TASSO geschaut, ob die Katze gesucht wird, aber jetzt erst den Mut zusammen genommen, sich zu melden.
Sie schickte mir ein Foto von einer fremden Person mit einer Katze und es war eindeutig Lona! Sie hatte also keinen Unfall oder etwas in der Art gehabt, sondern wurde vor unserem Haus einfach mitgenommen. Die Adresse war ganz in der Nähe, aber es folgte schnell die Ernüchterung: Lona war nicht mehr dort. Der Katzendieb saß mittlerweile im Gefängnis, sein voriger Wohnort war auch der Polizei nicht bekannt und es gab keinerlei Anhaltspunkte wo Lona inzwischen war.
Nach einiger Recherche und der Hilfe einer Bekannten des Diebs, hatte ich nach vier Tagen wieder eine Adresse. Mit klopfendem Herzen fuhr ich dort hin und tatsächlich: Lona war dort. Immerhin hatte sich in den letzten Monaten jemand gut um sie gekümmert und gab sie bereitwillig ab.
Man hört immer wieder Geschichten, dass Katzen nach langer Zeit wieder auftauchen, aber ich hätte nie damit gerechnet, selbst einmal eine solche Geschichte erzählen zu können. All die quälenden Bilder in den Gedanken und die Ungewissheit sind endlich vorbei und es ist unbeschreiblich, meine Lona wieder in den Armen zu halten. Die Motivation der jungen Frau, sich doch noch zu melden, war ein Online-Video über eine Rückkehr durch TASSO, weshalb ich auch meine Geschichte teile.
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