Sulzbach/Ts., 4. August 2022 – Katzen sind die beliebtesten Haustiere der Deutschen. Etwa 16 Millionen von ihnen leben in deutschen Haushalten, werden umsorgt und geliebt. Alleine rund 4,5 Millionen Katzen sind bei der Tierschutzorganisation TASSO e.V. registriert und in diesem Jahr konnten schon 37.850 verschwundene Katzen – dank ihrer Kennzeichnung und Registrierung – wieder zu ihren Menschen zurückkehren. Doch leider hat nicht jede Katze ein sicheres und liebevolles Zuhause, in dem sie umsorgt wird. Denn ein großer Teil der Katzen in Deutschland muss erheblich leiden – sei es beispielsweise in Tierversuchslaboren, als Qualzüchtungen oder auch als Opfer des Haustierabschusses durch Jäger. All diese Themen greift TASSO in seiner Tierschutzarbeit auf und hilft auf unterschiedliche Weise. Ein weiteres Herzensprojekt sind die in Deutschland völlig auf sich alleine gestellt lebenden Streunerkatzen: Mit Aufklärungsarbeit, Fachwissen und jahrzehntelanger Erfahrung setzt sich die Tierschutzorganisation für Lösungsansätze zur Eindämmung dieses Katzenelends ein.
In Deutschland müssen schätzungsweise zwei Millionen verwilderte Hauskatzen und ihre Nachkommen einen gnadenlosen Überlebenskampf führen. Sie können sich ohne menschliche Hilfe nicht versorgen und leiden deshalb erheblich unter ihren harten Lebensbedingungen. Unterkühlung, Abmagerung, Krankheiten, Verletzungen und hohe Sterblichkeitsraten, besonders unter den Jungtieren, sind die Folge. Dieses Tierschutzproblem wird zusätzlich durch die unkontrollierte Vermehrung der Streunerkatzen mit unkastrierten Besitzerkatzen verschärft.
Das Leid der Streunerkatzen beenden
TASSO hat sich zum Ziel gesetzt, das Leid der Streunerkatzen zu beenden: So unterstützt die Tierschutzorganisation im Vorfeld beratend beim Erlass von Katzenschutzverordnungen und treibt gleichzeitig die bundesweite Pflicht zur Kastration, Kennzeichnung und Registrierung von Hauskatzen mit Freigang voran. Die Kompetenz zum Verordnungserlass auf der Basis des §13b Tierschutzgesetz wurde in den meisten Bundesländern per Delegationsverordnung an die Kommunen übertragen. „In den vergangenen Jahren konnten wir etlichen Städten und Gemeinden bei der Vorbereitung zur Einführung einer Katzenschutzverordnung helfen“, sagt Dr. Cristeta Brause, Katzenschutzexpertin bei TASSO e.V. Sie freut sich, dass einige dieser Verordnungen auch bereits in Kraft getreten sind – ganz aktuell in der bayerischen Stadt Laufen. In mehr als 1.100 Städten und Gemeinden gilt bereits eine Kastrationspflicht für Hauskatzen mit Freigang. Dies entspricht rund zehn Prozent aller deutschen Kommunen. An die übrigen Gemeinden wird nun dringend appelliert, ebenfalls den Erlass einer Katzenschutzverordnung zu prüfen.
Gemeinsame Hilfe, die ankommt
Doch nicht nur allein, sondern auch gemeinsam mit dem bmt (Bund gegen Missbrauch der Tiere) im Bündnis „Pro Katze“ konnte TASSO bereits mit der freundlichen Unterstützung des Kooperationspartners „Happy Cat“ viele Katzenschutz-Projekte auf den Weg bringen. Darunter etliche Kastrationsaktionen bundesweit, Hilfsmaßnahmen für Katzen in Not oder auch Verlosungen von Schutzhäuschen für Streunerkatzen. „Mit unseren Aktionen möchten wir aktiv und ganz konkret dazu beitragen, das Elend der Streunerkatzen in Deutschland zu verringern“, sagt Dr. Brause.
Verantwortungsvolles Handeln verringert das Elend
Wichtig ist, dass sich Katzenhalter ihrer Verantwortung als Tierhalter bewusst sind, denn ihr Handeln kann unmittelbar zur Verringerung des Katzenelends beitragen. „Grundsätzlich sollten Katzenhalter ihre eigenen Tiere nur kastriert in den Freigang lassen, denn schon ein einziger unkastrierter Kater kann in einer Streunerkatzenkolonie für eine neue Generation sorgen – und der gesamte Kreislauf an Leid beginnt erneut“, erklärt Dr. Brause und appelliert an alle Tierbesitzer: „Nehmen Sie Ihre Verantwortung ernst und helfen Sie mit der freiwilligen Kastration ihrer Tiere, das Elend der Streunerkatzen zu beenden.“
Weitere Informationen zum Katzenschutz finden Sie hier: Informationen zum Katzenschutz
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