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Nebenwirkungen bei Langzeitanwenung von Peritol/Cyproheptadin

von Nicole S.

Guten Tag! Meine Katze (3,5 J., weibl., kastriert, Siam-EKH-Mix) leidet, seit sie 14 Wochen alt ist, an Inappetenz/Anorexie. Sie hat stets nur sehr wenig Futter aufgenommen (10-15 gr. Trockenfutter/Tag) und zeitweise das Fressen immer wieder komplett eingestellt, sodass sie zwangsernährt werden musste. Sie ist nicht "mäkelig"; vielmehr war stets Interesse an Futter vorhanden - nach wenigen Bissen bzw. nach dem Beschnüffeln des Futters wandte sich die Katze regelmäßig "angeekelt" vom Napf ab. Die Katze ist sehr munter, hat nie gastro-intestinale oder sonstige Krankheitssymptome gezeigt. Sie wurde mehrfach tierärztl. untersucht (gr. Blutbild, Serum-Cobalamin u. -Folsäure, Röntgen [mit/ohne Kontrastmittel], Ultraschall, FIV-/Leukose-Test [beides neg.], Gastrotomie); dies brachte keine Hinweise auf eine Erkrankung. Im Juni 2012 wurde nach einer Gastrotomie eine chron. Gastritis diagnostiziert, die seither mit Omeprazol behandelt wird. Dies hat ihren Appetit nicht verbessert, wobei der behandelnde Tierarzt davon ausgeht, dass die Gastritis nicht ursächlich ist für die Anorexie. Daher wurde im Juni 2012 Peritol/Cyproheptadin (2x tägl. 1 mg) als "letzter Ausweg" verordnet. Seitdem frisst die Katze mit gutem Appetit, hat zugenommen. Wird versucht, das Peritol auszuschleichen, stellt sich nach 2-3 Tagen der alte Zustand von Inappetenz/Anorexie wieder ein, sodass sich abzeichnet, dass das Peritol langfristig, wenn nicht lebenslang gegeben werden muss. Hierzu habe ich eine Frage: Der Literatur habe ich entnommen, dass Peritol die Sekretion von ACTH hemmt und damit zu niedrigen Serum-Cortisol-Spiegeln führt. Ich mache mir Sorgen, dass bei der Katze mittel- bis langfristig eine sekundäre bzw. iatrogene Nebenniereninsuffizienz hervorgerufen werden könnte. Ist diese Sorge berechtigt und falls ja, sollte der Serum-Cortisol-Spiegel regelmäßig kontrolliert werden und ggfs. Glucocorticoide substituiert werden? Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen Nicole S.

Tierärztin Dr. Anette Fach

Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach

Sehr geehrte Frau S., bei Peritol steht nichts wegen eines möglichen Morbus Addison im Beipackzettel. Bei Tieren, die das Präparat vorübergehend nehmen, sind mir keine derartigen Nebenwirkungen bekannt. Bei Dauertherapie kann dies aber wieder anders sein. Wenn ein Kortisonmangel auftritt, könnte dieser ja medikamentell substituiert werden. Wenn die Katze wirklich nur unter Peritol-Dauertherapie gut frißt, würde ich dieses Risiko wohl in Kauf nehmen. Für eine tiefergehende Beantwortung der hormonellen Zusammenhänge könnten Sie sich auch an eine der tiermedizinischen Fakultäten wenden, die auch "akademisch" interessante oder seltene Fragen gut beantworten können. Herzliche Grüße Anette Fach

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