Das diesjährige Weihnachtsfest sollte für mich & meinen Mann zum Horror werden, als unser Kater Loki an Heiligabend beschloss, vom Erdboden zu verschwinden.
Loki und sein Bruder dürfen unter Aufsicht auch in den Garten. Bisher funktionierte das auch wunderbar, auch das ich die beiden mal 10 Minuten alleine lassen konnte, war kein Problem. Im Winter ist dies jedoch nicht so ausgedehnt, wie in wärmeren Monaten. So auch an Heiligabend.
Loki's Bruder kam freiwillig schon ins Haus, aber Loki ließ auf sich warten. Bis hier nicht ungewöhnlich, aber nach einer guten Stunde war klar: Loki ist verschwunden! dreieinhalb Tage und Nächte suchten wir alles ab, was nur möglich war. Stellten mehrfach die komplette Nachbarschaft und den angrenzenden Wald auf den Kopf. Ließen keinen Stein auf dem anderen.
Ich machte als erstes dann die Vermisstenmeldung bei TASSO und dann auf allen anderen Kanälen, während mein Mann weiter suchte. Am Freitag dann, konnte ich auch endlich die TASSO-Suchplakate drucken lassen und wir verteilten sie, wo es nur ging. In der Zwischenzeit machten sich langsam Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit in uns breit, ihn nie wiederzusehen, denn in wenigen Tagen ist Silvester.
Und dann passierte es! Mitten in der Nacht von Freitag auf Samstag gegen 02:15 Uhr dann der erlösende Anruf: Loki ist gefunden! Was war passiert: Wir bewohnen ein 2-Familien Haus. Unten wir, oben unsere liebe Nachbarin. Alle unsere Katzen dürfen sich auch bei ihr austoben, wenn Sie daheim ist.
An Heiligabend war sie im Begriff zu ihrer Mutter zu fahren, als mein Mann hörte, das sie runter kam. Er gab ihr noch schnell ihre Pakete, die wir angenommen hatten. Und dieser kurze Augenblick reichte, das Weihnachten für uns ins Wasser fiel. Denn er huschte in dem Moment durch ihre Beine in ihre Wohnung, als sie die Pakete rein legte - und keiner hat es bemerkt.
Und da, in Ihrer Wohnung, war ich am Tag seines Verschwinden noch mehrmals selber nachschauen. In dieser Nacht dann, hatte er endlich seinen Mut zusammengepackt. Er hat an der Bettdecke meiner schon eingeschlafenen Nachbarin gezupft - denn Loki maunzt nicht, hält er seit je her nicht für nötig. Die saß dann vor Schreck kerzengerade im Bett und sah im Dämmerlicht, wie er wieder weg rannte.
Sie zögerte nicht lange und rief uns sofort an. Und wir rannten sofort zu ihr hoch. Gefunden haben wir ihn dann unter der Küchenzeile - leicht irritiert und sichtlich erschöpft, aber gesund.
Wir haben uns alle drei so sehr gefreut und in den Armen gelegen, dass er wieder aufgetaucht ist. Schließlich nahmen wir ihn dann wieder mit runter und das erste, was er tat, war seinen Bruder zu putzen - der ihn ebenso vermisste, wie wir alle ihn.
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