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Trotz Böller-Verkaufsverbot:

TASSO erwartet viele entlaufene Haustiere an Silvester

Hund inmitten von Sekt und Luftschlangen. © TASSO e.V.

Sulzbach/Ts., 27. Dezember 2021 – Es kracht, es zischt, überall steigt Rauch auf: In der Silvesternacht durchleben viele Tiere ihren schlimmsten Albtraum. Trotz zahlreicher Verbote im vergangenen Jahr wurden laut TASSO-Statistik allein an den beiden Tagen des Jahreswechsels von 2020 auf 2021 rund 540 Tiere vermisst, auffällig war vor allem die Zahl der entlaufenen Hunde. Corona bedingt gibt es zwar auch in diesem Jahr wieder Einschränkungen, jedoch ist das Zünden von Feuerwerkskörpern nicht gänzlich verboten. Daher erwartet die Tierschutzorganisation TASSO, die Europas größtes kostenloses Haustierregister betreibt, dass wieder hunderte Haustiere entlaufen werden. Um das Problem langfristig zu lösen, fordert TASSO gemeinsam mit anderen Organisationen ein generelles Verbot von Privatfeuerwerken.

Sowohl Haus- als auch Wildtiere leiden an den beiden Tagen des Jahreswechsels. Im schlimmsten Fall bringt sie der Lärm, dessen Herkunft die Tiere nicht einordnen oder verstehen können, in Lebensgefahr. Aus diesem Grund hat TASSO zusammen mit dem Jane Goodall Institut Deutschland und der Deutschen Umwelthilfe eine Petition gestartet, die sich für ein generelles und ganzjähriges Verbot des Zündens von Feuerwerken für Privatpersonen ausspricht. „Viele Menschen vergessen, welch traumatische Auswirkungen das Böllern auf Tiere haben kann. Mit dem Verbot von Privatfeuerwerken möchten wir die Tiere langfristig vor diesen Gefahren schützen und die Zahl der entlaufenen Haustiere reduzieren“, sagt TASSO-Leiter Philip McCreight. 

Zwar haben Städte und Gemeinden ein Böllerverbot für belebte Plätze ausgesprochen und öffentlich veranstaltete Silvesterfeuerwerke und der Verkauf von Feuerwerkskörpern sind untersagt, jedoch wird es wohl kein generelles Verbot geben. Damit Haustiere den Jahreswechsel trotzdem so stressfrei wie möglich erleben, sollten Tierhalter ein paar Vorkehrungen treffen.

Tipps für einen weniger stressigen Jahreswechsel

In erster Linie rät TASSO allen Tierhaltern generell zur Kennzeichnung und Registrierung jedes einzelnen Haustieres, damit es im Ernstfall eine Chance hat, wieder nach Hause zurückgebracht zu werden. Durch diese beiden wichtigen Schritte können entlaufene Hunde und Katzen, wenn sie gefunden wurden, jederzeit eindeutig ihren Haltern zugeordnet werden. Auch Tiere, die nur zu Hause gehalten werden, wie beispielsweise Wohnungskatzen, können einmal entlaufen. Die Registrierung kann auch kurzfristig über die TASSO-Webseite unter www.tasso.net/online-registrierung vorgenommen werden.

Hunde entlaufen rund um den Jahreswechsel vor allem, weil sie sich vor dem Silvesterfeuerwerk erschrecken. Auch Vierbeiner, die eigentlich keine Angst vor lauten Geräuschen haben, können in einem ungünstigen Moment in Panik geraten und weglaufen. Daher empfiehlt TASSO Tierhaltern, ihre Hunde in den letzten Tagen des Jahres nicht mehr freilaufen zu lassen. Bei ängstlichen Vierbeinern ist sogar eine doppelte Sicherung nötig. Zudem sollte die letzte Gassirunde vor dem ausgelassenen Krach eingeplant werden. Viele Hundehalter verlassen in den Stunden rund um den Jahreswechsel auch die Wohngebiete und fahren mit ihren Vierbeinern weg. Bei einer Fahrt über die Autobahn bekommen die Hunde dann zum Beispiel von der Knallerei fast gar nichts mit. 

Freigängerkatzen trauen sich in der Zeit des lauten Knallens oft nicht nach Hause oder verlaufen sich, weil sie aus Angst von ihren üblichen Wegen abweichen. Aus diesem Grund sollten sie zum Jahreswechsel am besten frühzeitig im sicheren Haus bleiben.

Zusätzlich sollten Tierhalter Rückzugsmöglichkeiten für die tierischen Begleiter einrichten. Geschlossene Fenster und heruntergelassene Rollläden dämpfen den Krach von draußen etwas. Der laufende Fernseher oder Musik können ebenfalls dabei helfen, dass andere Geräusche weniger deutlich wahrgenommen werden. Außerdem vermitteln sie das Gefühl von Normalität.

Die Mitarbeiter in der TASSO-Notrufzentrale stehen Tierhaltern auch während dieses Jahreswechsels rund um die Uhr zur Seite. Die Besetzung wird im Vergleich zu anderen Tagen kräftig aufgestockt, sodass im Notfall schnell geholfen werden kann.

Detaillierte Tipps sowie Informationen zur Petition finden Sie unter Silvester mit Haustier


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