Sulzbach/Ts., 9. September 2021 – Tierische Familienmitglieder schenken Freude und Zuneigung, nehmen Fürsorge dankbar an und teilen mit uns ihr Leben. Auch wenn die positiven Gedanken überwiegen, sollten Tierfreunde die Verpflichtungen und Kosten, die ein jedes Haustier mit sich bringt, nicht außer Acht lassen. Die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes kostenloses Haustierregister betreibt, rät daher, den Wunsch nach einem Haustier genau zu prüfen und nichts zu überstürzen.
Die Nachfrage nach Haustieren ist in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Doch war die Aufnahme des Tieres auch immer gut durchdacht? Wer sich für ein Tier entscheidet, übernimmt ein Tierleben lang Verantwortung dafür, dass der tierische Begleiter alles erhält, was er für ein möglichst artgerechtes Leben benötigt. Das gilt nicht nur für Hunde und Katzen, auch Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Wellensittiche brauchen Aufmerksamkeit und Zeit und kosten Geld. Letztere benötigen beispielsweise viel Auslauf, Rückzugsorte, einen individuellen Speiseplan und andere Artgenossen. Aufgrund der Unwissenheit über die artgerechte Haltung fristen die kleinen Weggefährten leider oft ein trauriges Leben im Käfig.
Haustier – ja oder nein?
„Prinzipiell freuen wir uns, wenn sich Menschen nach reiflicher Überlegung für ein Tier entscheiden und gemeinsam dann Freude und eine schöne Zeit miteinander haben. Wir warnen allerdings davor, sich gerade in diesen Zeiten überstürzt für die Aufnahme eines Tieres zu entscheiden, da ein solcher Schritt zum Wohle des Tieres genau überdacht werden sollte“, sagt TASSO-Leiter Philip McCreight. Damit das Tier wegen Gedankenlosigkeit oder Überforderung am Ende nicht im Tierheim landet, vernachlässigt oder ausgesetzt wird, sollten Tierinteressierte vorab unter anderem folgende Fragen kritisch prüfen: Passt das Tier in die eigene Lebenssituation, auch nach der Pandemie, wenn das Arbeiten von Zuhause aus nicht mehr auf der Tagesordnung steht? Ist ausreichend Zeit vorhanden, um mit dem Hund regelmäßig ausgiebig spazieren zu gehen oder um das Kleintiergehege täglich zu reinigen? Ist die Tierhaltung in der Wohnung erlaubt? Was soll mit dem Tier während der Urlaubszeit geschehen? Und nicht zu vergessen: Ist die Haltung eines Tieres finanziell auch über viele Jahre lang wirklich leistbar?
Gerade der finanzielle Aspekt wird häufig unterschätzt. Denn es sind nicht nur die Kosten für einen Züchter oder die Adoption aus dem Tierheim, sondern vor allem die Folgekosten, die dauerhaft ins Geld gehen. Neben der Ausstattung und Futter muss auch an Versicherungen und Tierarztkosten gedacht werden. Sollte das Tier im Laufe seines Lebens einmal ernsthaft erkranken, kommen für die angemessene Versorgung schnell hohe Summen zusammen.
Wo finde ich einen tierischen Partner?
Ist die Entscheidung ein Haustier aufzunehmen gefallen, dann sollten sich Tierfreunde unbedingt an einen seriösen Züchter oder an ein Tierheim wenden. Dort warten viele Tiere auf ein neues Zuhause, auch sogenannte Notfalltiere, die es oft schwerer haben, adoptiert zu werden, weil sie entweder ein Handicap haben, krank oder alt sind. Viele Tierheime stellen ihre Schützlinge im Internet entweder auf ihren eigenen Seiten oder zum Beispiel im Online-Tierheim shelta von TASSO vor.
TASSO-Prinzip: Schutz durch Kennzeichnung und Registrierung
Ist der tierische Begleiter in sein neues Zuhause eingezogen, sollten Halter unbedingt daran denken, ihr Tier mit einem Transponder beim Tierarzt kennzeichnen zu lassen und es anschließend kostenlos im Haustierregister von TASSO zu registrieren. Auf dem Transponder ist eine 15-stellige Nummer, die gemeinsam mit den Tier- und Halterdaten in der TASSO-Datenbank hinterlegt wird. Im Falle des Entlaufens hat der Halter die besten Chancen, seinen tierischen Liebling schnell wiederzufinden.
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