zurück zur Übersicht Hund 13 J. lustlos, niedriger T4 Wert, schläft den ganzen Tag 05.05.2020 von Rosa E. Bei meiner 13-jährigen Eurasierhündin wurde vor vier Wochen eine Leberentzündung diagnostiziert und der TA äußerte den Verdacht, dass sie Schmerzen beim Gehen hat und deshalb nicht laufen mag und nur schläft. Er verordnete ein Antibiotikum und ein Schmerzmittel (Onsior, da sie Carprotab nicht verträgt). Nach einer kurzfristigen Besserung verschlechterte sich die Situation abermals, der Hund ist lustlos, will nicht spazieren gehen nur die nötigsten Geschäfte und schläft fast den ganzen Tag. Lt. TA braucht er dauerhafte Schmerzbehandlung. Nachdem die Situation so schlimm wurde, sah ich auf dem Beipackzettel von Onsior Apathie und Apetitmangel und ließ das Schmerzmittel vorübergehend weg. Daraufhin wurde der Zustand etwas besser, so dass wir wenigstens einmal am Tag eine kleine Runde gehen können. Bei Blutbefund fiel mir auf, dass der T4 Wert bei 1 lag (Bereich 1-4). Der TA meinte, dieser Wert sei bei alten Hunden normal. Ist das wirklich so? Ich bin selbst Schilddrüsenpatientin und kenne die Symptome einer Unterfunktion ziemlich gut. Deshalb verwirrt mich diese Behauptung. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich diesbezüglich aufklären und einen Rat geben, was ich weiter tun kann, da mein TA keinen Handlungsbedarf sieht. Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau E., bei einem Hund, der deutlich schlapp und lustlos ist und zudem einen T4 Spiegel im unteren Bereich hat, würde ich auf jeden Fall ebenso den TSH Wert bestimmen lassen. Wenn dieser erhöht ist, sollte man Thyroxin zu füttern. Der Referenzbereich von TSH ist umstritten, deshalb muss man dann, wenn das Ergebnis vorliegt und der TSH Wert nicht mehr ganz niedrig aber trotzdem noch innerhalb der Referenzwerte liegt, überlegen, ob man trotzdem vorsichtig antherapiert und schaut, ob es dem Hund mit Thyroxin besser geht. Allerdings gibt es auch das sogenannte Euthyroid-Sick-Syndrome. Dabei liegen erniedrigte T4 Werte vor, weil eine ganz andere Krankheit vorliegt. Trotzdem darf man auch nicht die Leberproblematik vergessen. Bei erhöhten Leberwerten v.a. im Alter sollte auch eine Ultraschalluntersuchung der Leber vorgenommen werden. Am besten von einem auf Ultraschalluntersuchungen spezialisierten Tierarzt. Zum Onsior: Ich habe es bisher gerne eingesetzt und noch keine Nebenwirkungen festgestellt. Man muss nun abwägen, wie dringend Ihr Hund ein Schmerzmittel für den Bewegungsapparat braucht oder ob man es erstmal weglassen könnte. Onsior wird über die Leber verstoffwechselt. Deshalb ist es in ihrem Fall nicht so gut geeignet. Die Lebererkrankung muss genauer diagnostiziert werden und dann braucht sie auch Medikamente für die Leber. Viele Grüße und alles Gute, B. Schmidt
Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau E., bei einem Hund, der deutlich schlapp und lustlos ist und zudem einen T4 Spiegel im unteren Bereich hat, würde ich auf jeden Fall ebenso den TSH Wert bestimmen lassen. Wenn dieser erhöht ist, sollte man Thyroxin zu füttern. Der Referenzbereich von TSH ist umstritten, deshalb muss man dann, wenn das Ergebnis vorliegt und der TSH Wert nicht mehr ganz niedrig aber trotzdem noch innerhalb der Referenzwerte liegt, überlegen, ob man trotzdem vorsichtig antherapiert und schaut, ob es dem Hund mit Thyroxin besser geht. Allerdings gibt es auch das sogenannte Euthyroid-Sick-Syndrome. Dabei liegen erniedrigte T4 Werte vor, weil eine ganz andere Krankheit vorliegt. Trotzdem darf man auch nicht die Leberproblematik vergessen. Bei erhöhten Leberwerten v.a. im Alter sollte auch eine Ultraschalluntersuchung der Leber vorgenommen werden. Am besten von einem auf Ultraschalluntersuchungen spezialisierten Tierarzt. Zum Onsior: Ich habe es bisher gerne eingesetzt und noch keine Nebenwirkungen festgestellt. Man muss nun abwägen, wie dringend Ihr Hund ein Schmerzmittel für den Bewegungsapparat braucht oder ob man es erstmal weglassen könnte. Onsior wird über die Leber verstoffwechselt. Deshalb ist es in ihrem Fall nicht so gut geeignet. Die Lebererkrankung muss genauer diagnostiziert werden und dann braucht sie auch Medikamente für die Leber. Viele Grüße und alles Gute, B. Schmidt