zurück zur Übersicht Katze Verdacht Mammatumor Behandlung 13.04.2021 von Daniela B. Hallo, ich habe vor 4 Wochen einen Knubbel (pflaumengroß) bei meiner fast 16 j. Katze in der untersten Zitze entdeckt. Sie wurde noch am selben Tag operiert. Verdacht Mammatumor. Laut Befund wurde kein bösartiger Krebs gefunden. Diagnose: Duktektasien des Mammagewebes (Verlegung des Milchganges). Obwohl der TA den Befund komisch formuliert fand, gab er erstmal "Entwarnung". 17 T. nach der OP wurden die Fäden gezogen und weitere 2 T. später entdeckte ich voller Entsetzen einen neuen Knubbel. Fast an der selben Stelle wie vorher, fast genauso groß. Ich ging nach Rücksprache mit der Arzthelferin jedoch erstmal von Wundflüssigkeit aus, da es meiner Katze augenscheinlich gut ging. Dann plötzlich ging es ihr sehr schlecht. Ich fuhr notfallmäßig sofort in die Tierklinik. Sie hatte eine hochgradige Blasenentzündung mit vielen Bakterien und viel Blut im Urin. Die TA in der Klinik sprach mich direkt auf den Befund an. Diese Diagnose (Duktektasien = Verlegung der Milchgänge) käme eigentlich nur durch einen Tumor. Das solle sich aber der operierende Haus-TA selber ansehen. 2 T. später sehe ich bei meiner Katze plötzlich ein ganz dick geschwollenes Bein (OP-Seite). Wieder fahre ich notfallmäßig in die Tierklinik. Es hieß, es könnte durch die OP eine Art Lymphstau sein. Ich solle sie ganz sanft massieren und Montag (gestern) wieder kommen. Da sollte es schon besser sein. Leider ist ihr Bein unverändert dick und zusätzlich habe ich am Sonntag einen weiteren Knubbel im geschwollenen Bein entdeckt. Gestern schaut sich der TA in der Klinik den OP Befund an und sagt, dass er sich sehr sicher sei, dass die Katze einen Tumor habe und er bei dieser Größe bereits Metastasen gebildet haben muss. Ich bin mit den Nerven am Ende. Die Klinik schlägt nun ein CT (800 Euro) vor, um rauszufinden, wo der Tumor ist und ob bzw. wie viele Metastasen es gibt. Alternativ bieten sie eine Ultraschalluntersuchung (350 Euro mit Biopsie) vom Bauch an. Ich habe danach mit meinem Haus-TA gesprochen. Er sagt, dass ein Ultraschall im Grunde nix aussagt und er die Katze entweder "blind" operieren, oder auf weitere Behandlungen verzichten würde. Ich weiß, dass ich diese Entscheidung selber treffen muss. Meine Katze soll auf keinen Fall leiden. Ich würde alles für sie tun. Aber was macht Sinn? Ab wann ist die Belastung zu groß? Woher weiß der Arzt aus der Klinik, dass der Tumor gestreut haben muss. Wir haben ihn doch noch gar nicht gefunden. Oder ist der neue Knubbel evt der Primärtumor? Ich war so aufgeregt, dass ich das alles gar nicht so verstanden habe. Den geplanten Ultraschalltermin für heute haben wir abgesagt, da die spezialisierte TA aus der Klinik ebenfalls der Meinung ist, dass uns ein Ultraschall nicht viel weiter bringt. Ich hatte sie heute morgen angerufen um zu erfragen, was genau uns der Ultraschall bringt. Auch zum CT rät sie nicht. Sie schlägt eine Behandlung mit milden Entwässerungstabletten, Antibiotika und Schmerzmitteln vor. Wenn die Schwellung bis Ende der Woche nicht zurückgegangen ist, müsste ich unbedingt erneut kommen. Dann ist von einem Tumor auszugeben, der bereits in den Lymphknoten ist. Ich bin mit der ganzen Situation völlig überfordert. Ich habe so eine Panik meine Katze zu verlieren, dass ich teilweise kurz vorm Durchdrehen bin. Muss ich am Ende der Woche wirklich von einem Tumor ausgehen? Kann man irgendwie anders herausfinden, ob meine Katze Krebs hat? Im Röntgenbild vor der ersten OP war nichts zu sehen. Sonst hätte mein TA sie gar nicht erst operiert. Vielen Dank. Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Liebe Frau B., das ist wirklich schlimm. Auf jeden Fall sollte Ihre Katze sofort Schmerzmittel und Antibiotika bekommen, damit kann man in der jetzigen Situation auch nichts falsch machen. Eine Entwässerung würde ich wenn überhaupt nur vorsichtig einsetzen, weil dies kreislaufbelastend sein kann und sie ist ja schon 16 Jahre alt. Sind denn der oder die weiteren Knubbel, die entdeckt wurden, gut zu erreichen? Dann wäre es möglich, ohne Narkose bei jedem dieser Knubbel eine Feinnadelaspiration durchzuführen (mit einer feinen Nadel wird in den Knubbel gepiekst und es werden Zellen entnommen). Sollten hierbei Tumorzellen gefunden werden, wäre dies beweisend. Sollten keine gefunden werden, schließt es diese leider nicht aus. Trotzdem kommen Sie so einen Schritt weiter. Unklar ist noch, was den Lymphstau verursacht. Dies kann leider auch ein innenliegender Tumor sein oder der Lymphstau lässt sich durch die vorherige OP erklären. Ich fände es sinnvoll, eine Ultraschalluntersuchung machen zu lassen. Dabei kann der gesamte Bauchraum beurteilt werden. Auch die Blase. Eine so plötzliche blutige Blasenentzündung ist auch sehr merkwürdig . Lassen Sie die Ultraschalluntersuchung, falls Sie sich dafür entscheiden, von einem Spezialisten in der Tierklinik machen. Es ist wirklich eine schwere Situation. Eine zweite Operation würde ich persönlich nicht überstürzen. Der zweite Knoten im Gesäuge kann ggf. schon gestreut haben, das ist richtig, aber nun sollte sich die Katze erst erholen, bevor voreilig ein weiterer Knoten entfernt wird, aber das Grundproblem, welches äußerlich nicht zu sehen oder zu fühlen ist, erkannt ist. Viele Grüße und alles Gute, B. Schmidt
Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Liebe Frau B., das ist wirklich schlimm. Auf jeden Fall sollte Ihre Katze sofort Schmerzmittel und Antibiotika bekommen, damit kann man in der jetzigen Situation auch nichts falsch machen. Eine Entwässerung würde ich wenn überhaupt nur vorsichtig einsetzen, weil dies kreislaufbelastend sein kann und sie ist ja schon 16 Jahre alt. Sind denn der oder die weiteren Knubbel, die entdeckt wurden, gut zu erreichen? Dann wäre es möglich, ohne Narkose bei jedem dieser Knubbel eine Feinnadelaspiration durchzuführen (mit einer feinen Nadel wird in den Knubbel gepiekst und es werden Zellen entnommen). Sollten hierbei Tumorzellen gefunden werden, wäre dies beweisend. Sollten keine gefunden werden, schließt es diese leider nicht aus. Trotzdem kommen Sie so einen Schritt weiter. Unklar ist noch, was den Lymphstau verursacht. Dies kann leider auch ein innenliegender Tumor sein oder der Lymphstau lässt sich durch die vorherige OP erklären. Ich fände es sinnvoll, eine Ultraschalluntersuchung machen zu lassen. Dabei kann der gesamte Bauchraum beurteilt werden. Auch die Blase. Eine so plötzliche blutige Blasenentzündung ist auch sehr merkwürdig . Lassen Sie die Ultraschalluntersuchung, falls Sie sich dafür entscheiden, von einem Spezialisten in der Tierklinik machen. Es ist wirklich eine schwere Situation. Eine zweite Operation würde ich persönlich nicht überstürzen. Der zweite Knoten im Gesäuge kann ggf. schon gestreut haben, das ist richtig, aber nun sollte sich die Katze erst erholen, bevor voreilig ein weiterer Knoten entfernt wird, aber das Grundproblem, welches äußerlich nicht zu sehen oder zu fühlen ist, erkannt ist. Viele Grüße und alles Gute, B. Schmidt