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Verstorben nach Narkose

von Frauke K.

Es geht um unseren verstorbenen Kater, 10 Jahre alt. Vor einer Woche habe ich unterhalb des linken Rippenbogens eine große Verhärtung bei meinem Kater festgestellt. Der TA konnte am nächsten Tag imm Sono sehen, dass die linke Niere deutlich zu groß war. Uns war aufgefallen, dass der Kleine in den letzten Wochen trotz normalem Essverhalten abgenommen hatte. Innerhalb von ca. 3 Monaten war er von 3,8 auf 3,1 kg runter. Damals waren wir wegen auffallend hoher Trinkmenge beim TA. Dieser diagnostizierte eine Blasenentzündung und verschrieb Antibiotika. Der Krea wardezent erhöht. Allerdings nicht der Rede wert. Bei der körperlichen Untersuchung war nichts aufgefallen. Leider war die Niere wohl extrem verwachsen mit Gefäßen, Nerven, Darm etc. Die OP dauerte 2 Stunden. Post OP bestünde eine 60:40 Übetlebenschance. 3 Stunden später sollten wir in die Praxis kommen.Er hatte eine Hemiplegie der Hinterläufe und des Schwanzes und hatte mittlerweile 2x generalisiert gekrampft.Während unserer Anwesenheit fing er 2x wieder an zu krampfen. Er überstreckte seinen Rücken und bekam Streckkrämpfe in den vorderen Extremitäten. Er bekam 1,5 mg diazepam. Daraufhin hatte er noch für ca. 10 Minuten einen nystagmus.Da die OP erst knapp 3 Stunden her war und uns der Arzt die Wahl ließ zwischen direkt einschläfern oder mit nach Hause nehmen, wir ihm die Chance geben wollten, sich zu erholen, wurden wir mit laufender Infusion und Notfallmedikamenten nach Hause entlassen.Zu Hause fing er an, Geräusch von sich zu geben und den Kopf zu heben. Wir ließen ihn erst in einer Box in einem dunklen, stillen Raum und schauten regelmäßig nach ihm. Irgendwann wurde es sehr agil und wir legten ihn in einen offenen Korb. Daraufhin wurde er wieder etwas ruhiger, starrte aber ins nichts. Kurze Zeit später wirkte er total klar, fixierte einen und nahm einen Mini Kleks Schlecknahrung an. Dann wurde der Blick auf einmal wieder leer. Man konnte sehen, wie ein Vorhang fiel. Allerdings fiel mir da bereits auf, dass die Pupille seines rechten Auges riesig war und die des linken Auges unkontrolliert größer und kleiner wurde. Mit dem rechten Auge konnte er nicht mehr blinzeln. Außerdem war die Nickhaut rechts anscheinend nicht zurückziehbar. Er fing an, etwas zu hecheln. Gegen 22:30 bekam er plötzlich einen Krampfanfall. Ich gab ihm 0,5mg diazepam woraufhin er direkt wieder apathisch war. Er hatte mittlerweile fast 1 L Infusion seit OP Beginn erhalten. Beim TA hatte er einmalig furosemid bekommen und hatte auch in die Box genässt. Nun aber seit >8 Stunden kein Urin mehr abgesetzt. Ich hatte versucht, die Blase zu tasten. Aber das habe ich leider nicht hinbekommen. Ich wollte eigentlich eine Nachtwache machen und fühle mich einfach wahnsinnig schlecht. Gegen 23/23:30 Uhr bin ich wohl eingeschlafen und um halb 1 nachts wurde ich wach und der Kleine war gegangen. Die Augen waren auf, allerdings vollständig mit Nickhaut bedeckt. Ich habe Angst, dass er sich zu Tode gekrampft hat und es meine Schuld ist. Vielleicht war ich zu zögerlich mit dem diazepam. Aufgrund seines schlechten Kreislaufs und der bereits erhaltenen Medikation, hatte ich gedacht, dass es nicht überdosiert werden sollte. Wie lange bräuchte eine Inhalationsnarkose, bis der Kater mit einer Niere wach wird? Er wurde von 10-12 Uhr operiert, gegen 14:30 Uhr wurden wir in die Praxis gerufen. Er wurde zu Hause wirklich nie wirklich wach, bis auf den einen etwas längeren, klaren Moment. Allerdings hatte er ja auch gegen 14:30 nochmal diazepam erhalten. War das normal, dass er so apathisch war? Und sind die anderen neurologischen Symptome auf die Narkose rückführbar?Hat der Kleine einen Schlaganfall o.ä. Gehabt? Hätte man die OP lieber nicht machen sollen? Vor der OP Ging es ihm augenscheinlich „gut“. Natürlich können Katzen viele Symptome lange verstecken. Aber er hat gefressen, gespielt, war so present wie immer.Ich werde einfach diese schrecklichen Bilder nicht los und mache mir große Vorwürfe.

Tierärztin Janina Rohde

Antwort von Tierärztin Janina Rohde

Hallo Frau K.
Es tut mir sehr leid, dass Sie das erleben mussten. Ein Tier in diesem Zustand sollte intensiv stationär von medizinisch geschultem Personal betreut werden und die Vitalparameter hätten engmaschig kontrolliert werden müssen, um adäquat auf den Gesundheitszustand reagieren zu können. Das ist meiner Meinung nach nichts für eine Privatperson. Ich kenne weder die Befunde, noch das Narkoseprotokoll oder den OP Bericht, ich bin mir aber sicher, dass Sie alles getan haben, was Sie konnten und nur das Beste für Ihr Tier bewirken wollten. Sie haben Ihr Tier begleitet und waren für sie da- das ist sehr wichtig. Eine Aussage über die Ursache kann ich nicht treffen eventuell kam es nach der Operation zu einer intraabdominalen Blutung (Blutung innerhalb des Bauchraums) oder einer anderen Komplikation. 

Viele Grüße 
Janina Rohde

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