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Hund frisst nicht ohne Kortison

von Nena J.

Liebes Tasso-Tierärzte-Team, wir haben unsere Hündin im August 2023 direkt aus dem Tierschutz übernommen und haben seither immer wieder Probleme mit der Verdauung/Magen-Darm-Trakt. Wir hatten das Gefühl, dass sie dauerhaft Bauchschmerzen hatte. Wir hatten mehrere Futtersorten ausprobiert, aber sie hat das Futter immer 2-3 Tage gegessen und dann wieder verweigert. Es wurden dann mehrere Unverträglichkeiten durch unseren Tierazt festgestellt. Im Juli 2024 hat sie plötzlich Futter und sogar auch Leckerlies komplett verweigert, war apathisch, abgeschlagen und hatte sehr starke Bauchschmerzen. Es wurde eine schwere Bauchspeicheldrüsenentzündung (Blutbild und Ultraschall bestätigte dies) festgestellt und sie musste mit Schmerztherapie am Tropf behandelt werden. Auch wurde eine chronische Dünndarmentzündung bei ihr festgestellt, weshalb sie immer wieder Durchfall und schleimigen Kot hatte. Seither erhält sie das leichtverdauliche Futter von Vet-Concept „Dog Intestinal Low Fat“. Seit wir dieses Futter füttern, hat sie keinen Durchfall mehr und augenscheinlich keine Bauchschmerzen mehr. Das erste Futter was sie so gut verträgt und serh gut frisst. Da sie die erste Zeit nach Feststellung der Bauchspeicheldrüsenentzündung weiterhin noch nicht gut gefressen hatte, bekam sie Kortison (Prednisolon) und Antibiotika. Der Haken ist allerdings, dass sie seither nur noch mit Kortison-Gabe (5mg / Prednisolon) frisst. Sie erhält vom Kortison morgens eine 1/4-Tablette täglich. Wir haben schon mehrmals versucht das Kortison seither komplett abzusetzen, aber dann fangen dieselben Probleme an, dass sie sehr schlecht bis gar nichts frisst und wieder Bauchschmerzen bekommt, daher haben wir in Rücksprache mit unserem Tierarzt das Kortison beibehalten. Leider fangen jetzt ganz stark die Nebenwirkungen vom Kortison an. Sie verliert sehr viel Fell und es wächst nur sehr schlecht nach. Das Fell wirkt matt, glanzlos, farblos, stumpf, ausgeblichen und ist abgebrochen. Können Sie uns ggfs. Informationen und Empfehlungen wegen der Magen-Darm-Probleme geben? Vielleicht ist es ja sogar auch möglich mit Ihrer Hilfe das Kortison absetzen zu können? Hatten sie schon solch einen Fall ? Wir sind leider langsam ratlos und unser Tierarzt auch. :-( Sollten Sie weitere Informationen oder Bilder benötigen, lassen Sie es mich gerne wissen. Wir freuen uns sehr auf Ihre Rückmeldung. :-) Vielen Dank und liebe Grüße Nena

Tierärztin Janina Rohde

Antwort von Tierärztin Janina Rohde

Hallo Frau J.
Zunächst einmal fehlen mir einige Details zu Ihrem Hund, insbesondere die genaue Dosierung des Kortisons pro Kilogramm Körpergewicht. Diese Information ist entscheidend, um die Behandlung optimal zu gestalten. In bestimmten Fällen können Appetitanreger hilfreich sein, um den Appetit Ihres Hundes zu fördern. Sollte jedoch eine autoimmune Erkrankung vorliegen – was nur durch Biopsien aus dem Magen-Darm-Trakt geklärt werden kann – ist es oft schwierig, eine dauerhafte Kortisontherapie zu vermeiden.

Eine Ausschlussdiät mit einer hypoallergenen Proteinquelle, wie beispielsweise Royal Canin Anallergenic oder Purina HA, könnte eine sinnvolle Option sein. Nach einer solchen Diät wäre es möglich, schrittweise auf eine fettarme Single-Protein-Diät umzusteigen, um mögliche Unverträglichkeiten zu identifizieren.

Darüber hinaus kann auch Stress eine Rolle bei den Symptomen Ihres Hundes spielen. Es ist wichtig, die allgemeine Lebenssituation und das Umfeld Ihres Tieres zu berücksichtigen. Ein weiterer Aspekt, den wir nicht außer Acht lassen sollten, ist die Funktion der Nebennierenrinde. Ein Addison-Syndrom sollte auf jeden Fall ausgeschlossen werden, falls dies noch nicht geschehen ist. Dafür müsste der Hund allerdings eine längere Zeit ohne Kortison sein. 

Viele Grüße
Janina Rohde

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