Antwort von Tierärztin Janina Rohde
Hallo Herr H.
die von Ihnen beschriebenen Symptome könnten auf eine chronische Magen-Darm-Erkrankung hinweisen, allerdings fehlen mir Untersuchungsergebnisse sowie genauere Informationen zur Fütterung und zum Verlauf, um eine sichere Einschätzung zu treffen.
Bei Ihrem Kater könnte das morgendliche Nüchternerbrechen in Kombination mit der im Ultraschall festgestellten verdickten Magenwand auf eine chronische Gastritis oder eine entzündliche Darmerkrankung (IBD) hindeuten. Dass sich die Symptome unter Sucrabest (Sucralfat) gebessert haben und nach dem Absetzen wieder aufgetreten sind, spricht dafür, dass die Magenschleimhaut gereizt ist. Zusätzlich sollte auch Stress als möglicher Auslöser in Betracht gezogen werden.
Budenofalk (Budesonid) könnte helfen, eine chronische Entzündung zu kontrollieren, jedoch sind Ihre Bedenken hinsichtlich einer möglichen Reaktivierung latenter Infektionen wie Herpes oder Mycoplasmen durch die immunsuppressive Wirkung berechtigt.
Auch bei Ihrer Kätzin mit den wechselhaften Durchfall-Schüben könnte eine chronische Darmentzündung vorliegen. Der Unterschied zwischen festem Kot am Morgen und flüssigem Durchfall am Abend könnte auch auf eine gestörte Darmflora oder eine stressbedingte Reaktion des Verdauungssystems hindeuten. Eine Ausschlussdiät mit einer einzelnen Proteinquelle oder hydrolysiertem Futter wäre sinnvoll, um mögliche Futterunverträglichkeiten abzuklären.
Ob tatsächlich eine IBD bei beiden Katzen vorliegt, kann ohne weiterführende Diagnostik nicht sicher beurteilt werden. Ich würde empfehlen, mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt zu besprechen, ob weitere Untersuchungen wie spezielle Blutwerte, Kotanalysen oder Biopsien sinnvoll wären. Falls Budenofalk zum Einsatz kommt, könnte eine begleitende Immununterstützung helfen, das Risiko einer Reaktivierung von Infektionen zu minimieren. Zudem wäre es wichtig, mögliche Stressfaktoren im Umfeld Ihrer Katzen zu identifizieren und gegebenenfalls zu reduzieren.
Viele Grüße
Janina Rohde