zurück zur Übersicht Kreuzbandriß 04.04.2010 von Sylke S. Sehr geehrte(r)Herr/Frau Doktor, ich habe einen 13 1/2 Jahre alten Karthäuser Kater, bei welchem vom 6 Jahren eine Niereninsuff. festgesetellt wurde. Er bekommt seit dem spezielles Nierenfutter und täglich 1/4 Tbl. Benakor/Fortekor 5mg.Auch die Gewichtsreduktion geht gut voran. Damals 9,4 kg - jetzt 7,3 kg. Seit Ende Januar gibt es ein neues Problem. Er hatte einen schwankenden Gang, bzw. nach längerer Ruhephase konnte er für kurze Zeit nicht gerade laufen und fiel wieder um. Das linke Hinterbein konnte seinen Körper und das Gleichgewicht nicht halten, bzw. steuern. Er streckt auch beim liegen das linke Hinterbein immer weg, ähnlich wie bei unserem Nachbarshund, welcher HD hat. Ein Besuch beim Tierarzt brachte Anfang Februar die Diagnose: Kreuzbandriß. Er hat Spritzen bekommen und Metacam 1.Woche 7ml, 2. Woche 5 ml, 3.Woche 3ml. Nach einer Woche ohne Medikamente waren die Beschwerden wieder da - nicht so massiv. Jetzt bekommt er schon den zweiten Zyklus Metacam. Das Laufen geht unter dem Medikament gut. Springen schafft er gerademal auf einen Stuhl.Das Toben durch das Haus gibt es auch nicht mehr. Sonst ist er unauffällig. Gibt es ander Möglichkeiten der Therapie? Oder eine Op? Oder muß er wo möglich bis an sein Lebensende dieses Metacam schlucken ? Das ist doch sicher mit der Nierenerkrankung und dessen Medikamente auch nicht erstrebenswert? Für einen Tipp wäre ich Ihen sehr dankbar. Mit frdl. Grüßen Sylke S. Antwort von Tierarzt Dr. Christian Bank geehrte Frau S., zwar kann man Kreuzbandrisse bei der Katze potentiell operieren, ich habe aber die Erfahrung gemacht, daß Katzen nach einiger Zeit (ca. 4-5 Monate) auch ohne Operation wieder gut laufen. Dies hängt damit zusammen, daß durch die erhöhte mechanische Beanspruchung sich die Gelenkkapsel des Kniegelenks verdickt, man spricht hier von einer so genannten Kapselfibrose. Diese führt dazu, daß das durch den Kreuzbandriss instabil gewordene Knie sich wieder stabilisiert. Dies geht aber nicht von heute auf morgen, sondern ist ein langsamer Prozess. Man sieht meist bei den betroffenen Patienten, daß die Lahmheit langsam, von Woche zu Woche etwas zurückgeht. Entsprechend benötigen die Patienten immer weniger an Schmerzmitteln und kommen fast immer ab einem gewissen Punkt komplett ohne aus. Gerade bei Katzen mit Vorerkrankungen (wie im Fall Ihres Katers eine Niereninsuffizienz) würde ich daher immer dazu tendieren, Operationen und Narkosen, die nicht zwingend notwendig sind zu vermeiden. Wenn Sie anmerken, daß bei Patienten mit Niereninsuffizienz nicht steroidale Antiphlogistika (z.B. Metacam) nur mit zurückhaltend angewendet werden sollten, haben Sie völlig Recht. Meist ist man jedoch als Tierarzt gezwungen, zwischen mehreren Übeln (potentielle zusätzliche Belastung der Nieren gegenüber Schmerzen die der Patient ohne Behandlung hätte) abzuwägen. Ich denke daher, der Weg den der behandelnde Kollege eingeschlagen hat (ausschleichende Dosis, nur zyklusweise Gabe) ist ein vernünftiger Weg, möglichst beiden Problemen (Kreuzbandriss und Niereninsuffizienz) Rechnung zu tragen. Unterstützend könnte man über die Verabreichung von Grünmuschelextrakten (Glykosaminoglykane) nachdenken, da diese die Reparaturprozesse im Gelenk beschleunigen zu scheinen. Mit freundlichen Grüßen C.Bank
Antwort von Tierarzt Dr. Christian Bank geehrte Frau S., zwar kann man Kreuzbandrisse bei der Katze potentiell operieren, ich habe aber die Erfahrung gemacht, daß Katzen nach einiger Zeit (ca. 4-5 Monate) auch ohne Operation wieder gut laufen. Dies hängt damit zusammen, daß durch die erhöhte mechanische Beanspruchung sich die Gelenkkapsel des Kniegelenks verdickt, man spricht hier von einer so genannten Kapselfibrose. Diese führt dazu, daß das durch den Kreuzbandriss instabil gewordene Knie sich wieder stabilisiert. Dies geht aber nicht von heute auf morgen, sondern ist ein langsamer Prozess. Man sieht meist bei den betroffenen Patienten, daß die Lahmheit langsam, von Woche zu Woche etwas zurückgeht. Entsprechend benötigen die Patienten immer weniger an Schmerzmitteln und kommen fast immer ab einem gewissen Punkt komplett ohne aus. Gerade bei Katzen mit Vorerkrankungen (wie im Fall Ihres Katers eine Niereninsuffizienz) würde ich daher immer dazu tendieren, Operationen und Narkosen, die nicht zwingend notwendig sind zu vermeiden. Wenn Sie anmerken, daß bei Patienten mit Niereninsuffizienz nicht steroidale Antiphlogistika (z.B. Metacam) nur mit zurückhaltend angewendet werden sollten, haben Sie völlig Recht. Meist ist man jedoch als Tierarzt gezwungen, zwischen mehreren Übeln (potentielle zusätzliche Belastung der Nieren gegenüber Schmerzen die der Patient ohne Behandlung hätte) abzuwägen. Ich denke daher, der Weg den der behandelnde Kollege eingeschlagen hat (ausschleichende Dosis, nur zyklusweise Gabe) ist ein vernünftiger Weg, möglichst beiden Problemen (Kreuzbandriss und Niereninsuffizienz) Rechnung zu tragen. Unterstützend könnte man über die Verabreichung von Grünmuschelextrakten (Glykosaminoglykane) nachdenken, da diese die Reparaturprozesse im Gelenk beschleunigen zu scheinen. Mit freundlichen Grüßen C.Bank