zurück zur Übersicht nur einen Hoden 08.04.2010 von Ilona W. Hallo, wir haben einen Deutsch Kurzhaar Rüden von jetzt 1 Jahr. Er wird jagdlich ausgebildet z.Zt..Leider hat er von Geburt an nur 1 Hoden, der andere befindet sich im Bauchraum. Das hat uns bei der Wahl des Welpen nicht weiter gestört, denn wir wollen nicht züchten. Von unserem hiesigen Tierarzt wurde uns eine OP mit gleichzeitiger Kastration als beste Lösung gesagt. Nun haben uns die Jagdkameraden in der Hundeausbildung verunsichert. Sie meinten eine Kontrolle 1 x im Jahr per Ultraschall würde ausreichen, um den im Bauch befindlichen Hoden zu kontrollieren. Was ist Ihre Meinung dazu? Wir waren eher für eine baldige OP, denn wir sind der Meinung, was nicht dahin gehört kann ausarten ins Bösartige. Was wir selbstverständlich vermeiden wollen. Wann denken Sie, dass der beste Zeitpunkt für eine OP wäre. Es wurde bisher noch keine Ultraschalluntersuchung vorgenommen, wo der Hoden überhaupt steckt. Für einen Rat Ihrerseits wären wir sehr dankbar. mit freundlichen Grüßen Hubert und Ilona W. Antwort von Tierarzt Marcus Lewitschek Sehr geehrte Frau W., Die „Einhodigkeit“ wird als Kryptorchismus bezeichnet und ist ein erbliches Problem, das dummerweise nur in jeder zweiten Generation auftritt. Das heißt, wenn Ihre Rüden eine Hündin decken würden, hatten alle männlichen Welpen beide Hoden. Deren männliche Nachkommen würden dann wieder die Symptome eines Kryptorchismus zeigen. Aus diesem Grund, also auch zuchthygienischer Sicht und auf Grund der Tatsache, dass bei ca. 70% der Patienten die Hoden im 2 bzw. 3. Drittel des Lebens tumorös entarten, ist es ratsam, solche Hunde vollständig zu kastrieren. Sicher kann man natürlich auch das ganze Problem mittels Ultraschall beobachten. Allerdings ist es immer problematisch die Zeiträume abzuschätzen. Keiner weiß wann und ob sich der Hoden, der nicht im Hodensack liegt verändern wird. Zudem kann es auch passieren, dass es nicht zu einer Größenzunahme kommt, was dann sichtlich erst mal keine Veränderungen bringt. Allerdings könnte der Hoden auch anfange Östrogen zu bilden. Das könnte dann zu einer nicht wieder gut zu machenden Knochenmarkschädigen führen (extrem selten, kommt aber vor). Wenn man diesen Zustand beobachtet, sollte man aber sehr darauf achten, dass Ihr Rüde keine Nachkommen produziert, da wie gesagt, das Ganze ein erbliches Problem ist und er seine Veranlagung weiter gibt Mit freundlichen Grüßen, M.Lewitschek
Antwort von Tierarzt Marcus Lewitschek Sehr geehrte Frau W., Die „Einhodigkeit“ wird als Kryptorchismus bezeichnet und ist ein erbliches Problem, das dummerweise nur in jeder zweiten Generation auftritt. Das heißt, wenn Ihre Rüden eine Hündin decken würden, hatten alle männlichen Welpen beide Hoden. Deren männliche Nachkommen würden dann wieder die Symptome eines Kryptorchismus zeigen. Aus diesem Grund, also auch zuchthygienischer Sicht und auf Grund der Tatsache, dass bei ca. 70% der Patienten die Hoden im 2 bzw. 3. Drittel des Lebens tumorös entarten, ist es ratsam, solche Hunde vollständig zu kastrieren. Sicher kann man natürlich auch das ganze Problem mittels Ultraschall beobachten. Allerdings ist es immer problematisch die Zeiträume abzuschätzen. Keiner weiß wann und ob sich der Hoden, der nicht im Hodensack liegt verändern wird. Zudem kann es auch passieren, dass es nicht zu einer Größenzunahme kommt, was dann sichtlich erst mal keine Veränderungen bringt. Allerdings könnte der Hoden auch anfange Östrogen zu bilden. Das könnte dann zu einer nicht wieder gut zu machenden Knochenmarkschädigen führen (extrem selten, kommt aber vor). Wenn man diesen Zustand beobachtet, sollte man aber sehr darauf achten, dass Ihr Rüde keine Nachkommen produziert, da wie gesagt, das Ganze ein erbliches Problem ist und er seine Veranlagung weiter gibt Mit freundlichen Grüßen, M.Lewitschek