zurück zur Übersicht Krebsrisiko durch Transponder erhöht? 27.08.2010 von Alexandra W. Hallo liebes TA Team, ich habe gelesen, dass das Krebsrisiko bei Tieren, denen ein Transponder implantiert, wurde ansteigt. Die Ecole Nationale Veterinaire der Unite d'Anatomie Pathologique in Nantes berichtet von 52 subkutanen Tumoren, die sich um in Mäuse implantierte Mikrochips bildeten. Marta Vascellari vom Instituto Zooprofilattico Sperimentale delle Venezie at Viale dell'Universita in Legnaro beschreibt einen ähnlichen Fall aus der Heimtierpraxis: Eine neunjährige Französische Bulldogge hatte unmittelbar benachbart zu dem ihr vor Jahren implantierten Mikrochip ein hochgradig infiltratives Fibrosarcom entwickelt. Auch die toxikologische Abteilung der Bayer AG in Kansas berichtet von Mikrochip assoziierten Tumoren in Ratten aus zwei unabhängigen onkologischen Studien. Obwohl es sich in all diesen Fällen um Zufallsbeobachtungen handelt und systematische Studien zur Kanzerogenität implantierter Mikrochips nach wie vor ausstehen, sind die Daten alarmierend und lassen die Implantation von Mikrochips weitaus gesundheitsgefährdender erscheinen, als bisher angenommen. Können Sie mir Näheres dazu berichten? Ausserdem ist der Chip bei meinem Hund über das Brustbein 'gewandert'. Sollte ich ihn neu Chippen lassen und den alten entfernen lassen? Mit der Bitte um Antwort verbleibe ich mit freundlichen Grüßen Alexandra W. Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau W., nach meinem Kenntisstand ist es nicht üblich, den Mikrochip wieder zu entfernen und einen neuen zu implantieren, nur weil der Chip "gewandert" ist. Bei den neueren Chipgenerationen und einer sachgerechten Lage an der linken Halsseite, bleiben die Transponder meiner Erfahrung nach schon am Implantationsplatz. "Wandern" des Chips sehen wir eher bei Tieren, die bereits länger gechippt sind. Aus meiner eigenen Beobachtung kann ich die Entwicklung von Tumoren um oder im Bereich des Mikrochips nicht bestätigen. In Deutschland wird seit Jahren viel und intensiv gechippt. Bei der großen Anzahl an gechippten Tieren würde ich schon erwarten, dass eine mögliche Tumorentstehung in diesem Zusammenhang, offensichtlich wäre. In 13 Jahren tierärztlicher Tätigkeit habe ich keinen einzigen Tumor gesehen, wo auch nur der Verdacht bestand, dass ein Mikrochip die Entstehung irgendwie beeinflusst hätte. Auch bei den Hersteller- und Vertreiberfirmen sind dazu in Deutschland keine Vorfälle bekannt. Grundsätzlich kann aber jede Gewebeverletzung an der Injektionsstelle im Körper unerwünschte Folgen haben. Dies sehen wir z. B. speziell bei Katzen, wo an Injektionsstellen gelegentlich Tumore entstehen können. Auch ein durch eine Injektion (von was auch immer) entstehender Abszeß kann im schlimmsten Fall mit dem Tod des Patienten enden. Die Wahrscheinlichkeit ist aber sehr gering. Wie bei allen Dingen finde ich auch hierbei eine Risiko-Nutzen-Abwägung sinnvoll. Da sicherlich mehr Tiere wegen fehlender Kennzeichung nicht an ihren Eigentümer zurückvermittelt werden können als an Tumoren durch die Chipimplantation sterben, finde ich die Kennzeichnung hier in ihrem Nutzen überwiegend. Neben diesem Aspekt, der für mich als Tierhalter zählt, gibt es natürlich noch mehr Argumente und Gründe für eine Kennzeichnung von Tieren. Herzliche Grüße Anette Fach
Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau W., nach meinem Kenntisstand ist es nicht üblich, den Mikrochip wieder zu entfernen und einen neuen zu implantieren, nur weil der Chip "gewandert" ist. Bei den neueren Chipgenerationen und einer sachgerechten Lage an der linken Halsseite, bleiben die Transponder meiner Erfahrung nach schon am Implantationsplatz. "Wandern" des Chips sehen wir eher bei Tieren, die bereits länger gechippt sind. Aus meiner eigenen Beobachtung kann ich die Entwicklung von Tumoren um oder im Bereich des Mikrochips nicht bestätigen. In Deutschland wird seit Jahren viel und intensiv gechippt. Bei der großen Anzahl an gechippten Tieren würde ich schon erwarten, dass eine mögliche Tumorentstehung in diesem Zusammenhang, offensichtlich wäre. In 13 Jahren tierärztlicher Tätigkeit habe ich keinen einzigen Tumor gesehen, wo auch nur der Verdacht bestand, dass ein Mikrochip die Entstehung irgendwie beeinflusst hätte. Auch bei den Hersteller- und Vertreiberfirmen sind dazu in Deutschland keine Vorfälle bekannt. Grundsätzlich kann aber jede Gewebeverletzung an der Injektionsstelle im Körper unerwünschte Folgen haben. Dies sehen wir z. B. speziell bei Katzen, wo an Injektionsstellen gelegentlich Tumore entstehen können. Auch ein durch eine Injektion (von was auch immer) entstehender Abszeß kann im schlimmsten Fall mit dem Tod des Patienten enden. Die Wahrscheinlichkeit ist aber sehr gering. Wie bei allen Dingen finde ich auch hierbei eine Risiko-Nutzen-Abwägung sinnvoll. Da sicherlich mehr Tiere wegen fehlender Kennzeichung nicht an ihren Eigentümer zurückvermittelt werden können als an Tumoren durch die Chipimplantation sterben, finde ich die Kennzeichnung hier in ihrem Nutzen überwiegend. Neben diesem Aspekt, der für mich als Tierhalter zählt, gibt es natürlich noch mehr Argumente und Gründe für eine Kennzeichnung von Tieren. Herzliche Grüße Anette Fach