zurück zur Übersicht

Diabetes

von Hannelore U.

Bei meinem 11jähriger Kater Maxi ist Diabetes diagnostiziert worden. Er erhält tgl. 2x Insulin. Die Werte sind von 460 auf jetzt 301 heruntergegangen, sind aber immer noch zu hoch. Ich fühle mich tierärztlich nicht so gut beraten. Die Insulinmenge wird aufgrund der Trinkmenge ermittelt. Habe Blutzuckermessung auf Eigeninitiative vorgenommen und jetzt den Wert von 301 festgestellt. Seit Kurzem hat mein Kater angefangen, Urin und manchmal auch Kot vor der Schlafzimmertür abzusetzen, entweder früh morgens oder wenn ich nicht im Hause bin. Außerdem hat er nur noch Hunger. Er hat innerhalb von 3 Tagen 24 Dosen Futter à 85 gr. gefressen und fragt ununterbrochen nach Futter.Was kann icht tun? Für einen Rat wäre ich sehr dankbar. Vielen Dank im voraus und freundliche Grüße Hannelore U.

Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Sehr geehrte Frau U., die Symptome Ihres Katers, Unmengen von Futter zu sich zu nehmen, sowie das veränderte Kot- und Urinverhalten deuten darauf hin, dass der Diabetes wahrscheinlich noch nicht gut eingestellt ist. Ein einmalig gemessener Wert von ca. 300, ich nehme an 300 mg/dl, ist ohne sehr große Aussagekraft. Wichtig ist das Wissen um die verabreichte Insulinmenge pro kg Körpergewicht, die Art des verwendeten Insulins und der Zeitpunkt der Blutentnahmen. Unter Stress steigen die Blutzuckerwerte bei Katzen ebenfalls schlagartig an und sind dann nicht aussagekräftig. Deshalb kann zur Blutzuckerkontrolle zusätzlich das Fruktosamin bestimmt werden. Mit der Insulintherapie beim Tier möchte man wie beim Menschen eine Stabilisierung der klinischen Symptome und Vermeidung von Langzeitschäden bewirken. Eine optimale Einstellung des Blutzuckers und Dosierung entsprechend der Einheiten wie beim Menschen ist beim Tier schwieriger. Man beginnt die Therapie mit einer Dosierung von 0,25 I.E. /kg Körpergewicht 2 x tgl., sofern der Blutzucker unter 20 mmol/l (360mg/dl) liegt. Bei höheren Ausgangswerten des Blutzuckers kann auch mit 0,5 I.E. /kg KGW begonnen werden, wobei man durchaus vorsichtig beginnen und sich dann langsam steigern kann. Die Dosisanpassungen erfolgen nur nach wöchentlicher Blutkontrolle, wobei sicher ein Tagesprofil sinnvoll ist, aber nicht bei jeder Katze durchführbar. Der tiefste Blutglukosewert wird bei Verwendung von Caninsulin nach ca. 4,5 Stunden erreicht. Da die größte Gefahr für das Tier im Nichterkennen einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) liegt, sollten die Dosisanpassungen vorsichtig vorgenommen werden und Insulin nur nach erfolgter Futteraufnahme gespritzt werden. Regelmäßige Kontrollen sind wichtig, da ein Teil der Katzen nicht dauerhaft insulinpflichtig ist. Die Fütterung der diabetischen Katze kann z.B. mit dem Futter „Diabetic“ von Royal Canin erfolgen. Laut Hersteller wird die Insulinsensibilität verstärkt und dadurch ist eine eventuell niedrigere Insulindosis notwendig. Wichtig ist, dass die Katze v.a. immer die gleiche Futtermenge zu sich nimmt und dass sich die Symptome des Diabetes wie Polydipsie (viel Trinken), Polyurie (viel Pinkeln) und Polyphagie (viel Fressen) unter Insulintherapie reduzieren. Eine optimale Einstellung der Blutglukose wie beim Menschen ist für viele Katzen und ihre Besitzer nicht möglich, da man dann ein höheres Risiko einer Hypoglykämie eingehen würde. Ziel ist natürlich die Reduzierung der Blutglukose und die Verminderung der klinischen Symptome. Zufrieden stellend ist ein Blutglukosespiegel von unter 300 mg/dl (16,5 mmol/l). Allerdings sollten Sie sich die Diabetes Therapie Ihrer Katze auf keinen Fall alleine zutrauen, das Risiko ist zu hoch. Wenn Sie sich tierärztlich nicht gut beraten fühlen, holen Sie sich eine zweite Meinung eines weiteren Tierarztes ein. Mit freundlichen Grüßen B. Schmidt

758.548 „Gefällt mir“-Angaben

Danke für die vielen Likes!

TASSO-Videos

Alles zu den Aufgaben von TASSO in Bildern

Newsletter

Bleiben Sie immer auf dem Laufenden!

Cookies

Liebe Tierfreunde,
um unsere Webseite optimal auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen, verwenden wir Cookies. Einige Cookies sind technisch notwendig (essentiell), damit unsere Webseite funktioniert. Zudem verwenden wir Cookies zu Marketing- und Statistik-Zwecken, um Ihnen ein noch besseres Webseiten-Erlebnis zu bieten. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten und diese jederzeit unter „Cookie-Einstellungen“ einsehen und ändern. Erklärung zur Nutzung von Cookies auf unserer Webseite Datenschutzerklärung