zurück zur Übersicht Verhütung/Hormonterapie statt Kastration beim Rüden, Kosten, Wirkdauer, Risiko? 18.02.2011 von Susanne Z. Hallo, ich habe einen Rüden, bei dem ich mich noch immer(Aufgrund massiver Magendiverenzen, seit jüngstem Welpenalter! )vor Problemen bei der Narkose scheue, ihn kastrieren zu lassen. -Nun hörte ich, es sei für solche Hunde eine Alternative, mit Hilfe von einem Chip eine hormonelle Kastration vorzunehmen. Fragen: Welche Nebenwirkungen treten auf? Welche Kosten entstehen und wie lange hält so was an? Ich muß meinen Hund im Stehen füttern mit Spezialfutter für magenempfindliche Hunde, da er sofort mit Durchfall und Erbrechen reagiert, wenn er etwas aufnimmt. Auch Stress löst solch heftigen Reaktionen aus, was mich davon abhält, ihn kastrieren zu lassen, obwohl er nun schon 2 Jahre alt wird. -Zur Vorgeschichte sollte ich erwähnen, er kam über den Tierschutz in einem Zustand zwischen Leben und Tod zu mir, war schon sehr ausgekühlt und total abgemagert. -Durch Kotuntersuchungen wurde ein massiver Rinder-Bandwurmbefall und eine Darmschleimhautentzündung festgestellt. -Da ich sehr an diesem (durch seine Problematik sehr klein geratenen) Settermix hänge, suche ich einen Weg, ihn schonend zu kastrieren. Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau Z., für mich stellt sich als erstes die Frage, warum Sie Ihren Rüden überhaupt kastrieren lassen wollen. Sofern sein gesundheitlicher Zustand tatsächlich so sensibel ist, ist dies zu bedenken. Aus medizinischer Sicht gibt es dazu keinen zwingenden Grund. Allerdings wird sich meiner Ansicht nach eine Narkose und Kastration nicht auf seinen Magen auswirken. Eine Antibiotikagabe, die seinen Darm belasten könnte, ist nach Kastration nicht unbedingt notwendig. Sofern er ein gesundes Herz hat und der Kreislauf in Ordnung ist, wird er mit großer Wahrscheinlichkeit die Narkose gut verkraften. Wenn Sie eine mögliche Verhaltensänderung austesten möchten oder sich generell noch nicht sicher sind, ob er kastriert werden soll, bietet der Hormonchip eine gute Möglichkeit, dies auszuprobieren. Die Wirkung tritt nach ca 6 Wochen ein und hält je nach verwendetem Chip 6 oder 12 Monate. Die Risiken sind recht gering, in sehr sehr seltenen Fällen kann durch eine Verkleinerung der Hoden dieser zurück in den Leistenkanal wandern und es entsteht ein Kryptorchismus. In den ersten Wochen ist die Hormonwirkung und damit eventuell ein typisches Rüdenverhalten verstärkt, dies lässt nach 6 Wochen nach. Die Wirkung des Chips ist reversibel, das heißt danach verhält sich Ihr Rüde wie ein unkastriertes Tier und ist auch wieder zeugungsfähig. Mit freundlichen Grüßen B. Schmidt
Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau Z., für mich stellt sich als erstes die Frage, warum Sie Ihren Rüden überhaupt kastrieren lassen wollen. Sofern sein gesundheitlicher Zustand tatsächlich so sensibel ist, ist dies zu bedenken. Aus medizinischer Sicht gibt es dazu keinen zwingenden Grund. Allerdings wird sich meiner Ansicht nach eine Narkose und Kastration nicht auf seinen Magen auswirken. Eine Antibiotikagabe, die seinen Darm belasten könnte, ist nach Kastration nicht unbedingt notwendig. Sofern er ein gesundes Herz hat und der Kreislauf in Ordnung ist, wird er mit großer Wahrscheinlichkeit die Narkose gut verkraften. Wenn Sie eine mögliche Verhaltensänderung austesten möchten oder sich generell noch nicht sicher sind, ob er kastriert werden soll, bietet der Hormonchip eine gute Möglichkeit, dies auszuprobieren. Die Wirkung tritt nach ca 6 Wochen ein und hält je nach verwendetem Chip 6 oder 12 Monate. Die Risiken sind recht gering, in sehr sehr seltenen Fällen kann durch eine Verkleinerung der Hoden dieser zurück in den Leistenkanal wandern und es entsteht ein Kryptorchismus. In den ersten Wochen ist die Hormonwirkung und damit eventuell ein typisches Rüdenverhalten verstärkt, dies lässt nach 6 Wochen nach. Die Wirkung des Chips ist reversibel, das heißt danach verhält sich Ihr Rüde wie ein unkastriertes Tier und ist auch wieder zeugungsfähig. Mit freundlichen Grüßen B. Schmidt