Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt
Sehr geehrte Frau P.,
ich würde, falls noch nicht geschehen von den betreffenden Hautstellen Proben nehmen und für die vorhandenen Bakterien und Pilze einen Resistenztest durchführen lassen. Dann können die Medikamente gezielt ausgewählt werden. Ebenso kann man die Haut durch Hautgeschapsel oder Biopsien auf parasitäre Milbeninfektionen untersuchen. Weiterhin würde ich auch versuchen, andere Allergieursachen heraus zu finden. Es ist möglich, im Blut ein Allergiescreening auf weitere Allergene wie Bäume, Gräser, Kräuter, Milben und Flohspeichel durchzuführen. Wenn dieser Test auch negativ verläuft, sollte auch ein intrakutaner Allergietest durchgeführt werden.
Ich könnte mir vorstellen, dass das Problem momentan in einer Pilzinfektion der Haut liegt. Zur Bekämpfung eignet sich das Malasep Shampoo, welches aber genügend lange einwirken sollte. Bei schweren Infektionen sollte man auch lokal ein Antimykotikum anwenden. Bei der Myacyne Salbe handelt es sich um ein antibiotisches Präparat, welches gegen Bakterien, aber nicht gegen Pilzinfektionen hilft. Außerdem sollte konsequent eine Flohprophylaxe verwendet werden, um eine undiagnostizierte Flohspeichelallergie zu bekämpfen bzw. eine Verschlimmerung des Hautbildes durch eine mögliche Flohinfektion zu vermeiden. Weiterhin sollten Sie Ihren Hund konsequent, ohne eine einzige Ausnahme, nur mit hypoallergenen Futter füttern. Kommerzielle Futtermittel, über den Tierarzt erhältlich, enthalten hydrolysierte Proteine, die nicht mehr zu allergischen Reaktionen führen können. Ein solches Futtermittel sollte dauerhaft verfüttert werden.
Wenn der Verdacht auf eine Allergie sich bestätigt, aber ursächlich schwer zu behandeln ist, kann ein vorsichtiger Versuch mit Kortisontabletten durchgeführt werden. Dies bringt in manchen Fällen dem Hund Linderung und die Haut kann sich beruhigen. Ich persönlich versuche, Kortison nur sehr sparsam und in den wirklich notwendigen Fällen einzusetzen, aber manchmal lässt es sich nicht vermeiden. Am besten besprechen Sie dies mit Ihrer Tierärztin, da man nur nach einer persönlichen Untersuchung des Tieres abwägen kann, welche Maßnahmen sinnvoll sind.
Mit freundlichen Grüßen B. Schmidt