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bilateraler Kryptorchismus

von Stephanie S.

Liebes Tasso-Tierärzte Team, wir haben Ende Dezember 2009 im Alter von 9 Wochen einen reinrassigen Sibirischen Husky-Welpen (Rüden) gekauft. Mitte Januar 2010 waren wir dann zur Erstvorstellung und für die 2.Schutzimpfung bei unserem Tierarzt.Dieser stellte sofort fest, dass beide Hoden nicht fühlbar,tastbar sind....und bezeichnete unseren Kleinen als Kryptorchiden. Wir sollten sofort eine Hormontherapie (kein Testosteron, sondern irgenwas mit Gonadotropin oder so ähnlich..?) starten, die zwar ab der 12. Lebenswoche wenig erfolgreich wäre, aber u.U. nach den ersten paar Spritzen eventuell doch Erfolg verspräche. Nach eingehender Internet-recherche und einem Telefonat mit der LMU München haben wir die Therapie nun nach der 3. Spritze abgesetzt, da sich nichts fühlbares getan hat. Unser Tierarzt meint, mit weiteren Spritzen eventuell noch ein positives ERgebnis zu erzielen und somit eine nach seiner Schilderung nach aufwändige und kostspielige OP zu verhindern... Macht es aus Ihren Erfahrungen Sinn, im Alter von nun 3 Monaten, die Hormontherapie fortzusetzen? (Letzte Spritze am 15.1.2010) Welche Folgen haben wir bei dem Rüden zu erwarten, sollten sich beide Hoden nicht bis spätestens zum 6.Lebensmonat senken ? Und welche Operationen würden Sie ab welchem Lebensalter empfehlen ? Da wir durch viele unterschiedliche Aussagen doch sehr verunsichert sind, würden wir uns über eine kompetente,sachliche Auskunft sehr freuen! Vielen herzlichen Dank vorab, mit besten Grüssen Stephhanie S.

Antwort von Tierarzt Dr. Christian Bank

Sehr geehrte Frau S., von einem pathologischen Kryptorchismus spricht man, wenn die Hoden, die sich während der Embrionalzeit im Bauchraum entwickeln nicht innerhalb von 8 Wochen nach der Geburt in den Hodensack absteigen. Der Einsatz von Gonadotropem Releasing-Hormon (GnRH) oder humanem Choriongonadotropin (hCG) ist umstritten. Die Literatur sieht hier 2 Injektionen GnRH innerhalb von 7 Tagen oder 4 Injektionen hCG im Abstand von 3-4 Tagen vor. Ich persönlich setze diese konservativen Therapien aufgrund des sehr ungewissen Therapieerfolges nicht ein, es mag aber sicher auch Kollegen geben, die damit Erfolge erzielt haben. Grundsätzlich ist das Hodengewebe nicht für die im Körperinneren herrschenden Temperaturen "konzipiert" sondern benötigt eine Temperatur, die etwa 3°C unter dieser liegt. Wird nun Hodengewebe über einen längeren Zeitraum im Körperinneren zu warm "gelagert", steigt das Risiko einer tumorösen Entartung um das etwa 14fache. Da die Hoden in Einzelfällen aber in Einzelfällen bis zu einem Alter von 18 Monaten noch spontan absteigen können, würde ich mit einem potentiellen operativen Eingriff bis zu diesem Zeitpunkt abwarten. Die Wahl der gegebenenfalls ab dem 18. Monat eingesetzten chirurgischen Technik richtet sich nach der Lokalisation der Hoden (in der Bauchhöhle, im Leistenspalt). Mit freundlichen Grüßen C.Bank

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