zurück zur Übersicht Einschläferung wirklich richtig? 27.11.2013 von Nicole J. Hallo, ich schreibe Ihnen heute, weil meine Schuldgefühle mich zerfressen, und ich wegen meiner Kinder ins Leben zurückfinden muss. Habe meinem Liebling (DSH-Mix, 11 Jahre) ein sehr großes Analbeutelkarzinom mit einhergehender Hypercalzämie entfernen lssen. Am nächten Tag ließ er für Std. keinen Harn und ich fuhr in die Klinik. Dort ergab aber die Blutuntersuchung, dass die Nieren gut arbeiten und ich abwarten soll. Als er dann nach 24 Std. immer noch keinen Harn ließ, fuhr ich wieder dorthin, wo man ihn stationär aufnahm. Morgens hat er dort dann wohl gepieselt und er wurde entlassen. Neben dem Tramadol und Novalgin bekam er noch ein Fentanyl-Pflaster verpasst. Als sich sein Zustand abends verschlechterte (er sabberte, kippte um und jaulte ununterbrochen), fuhr ich wieder in die Klinik. Harn hatte er übrigens wieder seit 15 Std. nicht gelassen. Man versicherte mir, dass alles gut sei und ich mit ihm nach Hause soll. Dort solle ich ihn in einen anderen Raum legen und nicht "betuddeln". Ich hielt mich daran, obwohl er meine körperliche Nähe gewohnt war. Früh lag er dann in einer Blutlache. Also wieder Klinik, ich dachte die Naht sei aufgegangen. Der Arzt stellte aber bei der rektalen Untersuchung wohl einen Darmdurchbruch fest. Für eine OP sah er keine guten Chancen, weil das Karzinom dort saß. Schweren Herzens erlöste ich ihn. Im Nachhinein denke ich aber, wenn ich ihm diese Tumor OP zugemutet habe, hätte ich ihm diese Chance geben müssen. Außerdem glaube ich, an dem Darmdurchbruch Schuld zu haben. Schließlich musste er dauernd ins Auto einsteigen, als wir mehrfach die Klinik aufsuchten. Desweiteren hatte er 3 Wochen vor diesem Eingriff einen Darmverschluss, weil ich ihm mal nicht gemixtes Essen anbat. Zwei Einläufe waren nötig, anschließend blutete er leicht für 3 Tage. Hat diese Verletzung vielleicht zum Durchbruch geführt? Wie kann man rektal einen Darmdurchbruch überhaupt feststellen? War es vielleicht doch nur eine Naht? Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau J., so wie Sie die Krankengeschichte Ihres Hundes schildern, war die Euthanasie sicherlich zu dem damaligen Zeitpunkt die vorrangige Option. Andere Optionen hätten vermutlich wieder einen chirurgischen Eingriff bedeutet, mit ungewissem Ausgang und eventuell wieder mehr Leiden für das Tier. Im Nachhinein ist es sehr schwierig und mühsam, ärztliche Entscheidungen zu bewerten. Die Situation ist immer anders, wenn man sich in ihr befindet. Und ich hier habe nicht alle Informationen vorliegen, die Ihren Arzt zu seiner Entscheidung oder Empfehlung an Sie bewogen haben. Von daher würde ich an Ihrer Stelle wirklich versuchen, die Situation jetzt anzunehmen, wie sie ist. Sie haben nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne für Ihren Hund Ihre Wahl getroffen. Die Schuldgefühle helfen ihm nicht mehr und schaden Ihnen selbst. Loslassen ist jetzt alles, was hilft. ich wünsche Ihnen ganz viel Kraft für die nächste Zeit und dass es Ihnen gelingt, wieder die schönen und guten Dinge im Leben zu sehen. Herzliche Grüße Anette Fach
Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau J., so wie Sie die Krankengeschichte Ihres Hundes schildern, war die Euthanasie sicherlich zu dem damaligen Zeitpunkt die vorrangige Option. Andere Optionen hätten vermutlich wieder einen chirurgischen Eingriff bedeutet, mit ungewissem Ausgang und eventuell wieder mehr Leiden für das Tier. Im Nachhinein ist es sehr schwierig und mühsam, ärztliche Entscheidungen zu bewerten. Die Situation ist immer anders, wenn man sich in ihr befindet. Und ich hier habe nicht alle Informationen vorliegen, die Ihren Arzt zu seiner Entscheidung oder Empfehlung an Sie bewogen haben. Von daher würde ich an Ihrer Stelle wirklich versuchen, die Situation jetzt anzunehmen, wie sie ist. Sie haben nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne für Ihren Hund Ihre Wahl getroffen. Die Schuldgefühle helfen ihm nicht mehr und schaden Ihnen selbst. Loslassen ist jetzt alles, was hilft. ich wünsche Ihnen ganz viel Kraft für die nächste Zeit und dass es Ihnen gelingt, wieder die schönen und guten Dinge im Leben zu sehen. Herzliche Grüße Anette Fach