zurück zur Übersicht Eiweiß im Urin 12.02.2014 von Deborah D. Sehr geehrtes Tierarzt-Team, ich habe folgendes Problem. Ich bemerkte vor kurzem, dass mein Hund, Collie, männlich, unkastriert, 12 Jahre alt, sehr viel trinkt und auch dementsprechend viel pinkelt. Daraufhin war ich beim Tierarzt. Vom Allgemeinbefinden her ist er topfit. Die Blutuntersuchung hat nur einen leichten Anstieg der Leberwerte (ALT und GHDL) gezeigt. Die Nierenwerte waren unauffällig. Die Urinuntersuchung zeigte eine Proteinurie, ansonsten war alles negativ. Der Tierarzt konnte mir keine Diagnose nennen, die die Proteinurie erklärt und meinte, dass der Hund vielleicht tiefer sitzende Blasenentzündung haben könnte. Da sich aber keine Anzeichen in Blut und Urin dafür zeigen, kann ich das nicht ganz nachvollziehen und wollte daher eine zweite Meinung dazu hören. Wäre ein Nierendiätfutter sinnvoll? Es wäre toll, wenn Sie mir weiterhelfen könnten. Mit freundlichen Grüßen Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau D., um die Eiweißausscheidung über den Urin einschätzen zu können, muss man die Konzentration der jeweiligen Urinprobe kennen. Wenn der Urin konzentriert ist, ist eine einfach positive Eiweißausscheidung eher bedeutungslos. Wenn der Urin normal oder nicht gut konzentriert ist, sollte bei dem Vorliegen von Eiweiß weiter nach der Ursache geschaut werden. Wenn der Hund viel trinkt und entsprechend viel Urin lässt, würde man erwarten, dass der Urin nicht gut konzentriert ist, also der Eiweißwert schon relevant ist. Um dies besser einzuschätzen, kann aus dem Urin u.a. eine weitere Untersuchung, U-P/C genannt, gemacht werden. Hierbei wird die Eiweißausscheidung über den Urin in Relation zu einem anderen Ausscheidungswert gesetzt. Außerdem kann ein Urinsediment weiterhelfen. Beim Vorliegen einer bakteriellen Blasenentzündung sollten Bakterien im Sediment zu sehen sein. Um dies zusätzlich auszuschließen, kann eine Urinprobe für eine bakteriologische Untersuchung eingeschickt werden. Aber allein wenn der Hund Fieber hat, sich angestrengt hat oder Bluthochdruck hat, sowie der Einfluss von Kortison im Körper vorliegt, kann es zur Ausscheidung von Eiweiß über die Nieren kommen. Die Nieren müssen also nicht zwingend, z.B. durch eine chronische Infektion (z.B. Leishmaniose oder Borreliose) oder einen Tumor, geschädigt sein, um Eiweiß zu verlieren. Die Nierenwerte im Blut sind nicht so gut von ihrer Aussagekraft, da sie erst ansteigen, wenn die Funktion der Nieren über 75% geschädigt ist. Also, Fazit für Ihren Hund: weitere Diagnostik machen lassen (Urin, Ultraschall Nieren). Alles Gute und herzliche Grüße Anette Fach
Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau D., um die Eiweißausscheidung über den Urin einschätzen zu können, muss man die Konzentration der jeweiligen Urinprobe kennen. Wenn der Urin konzentriert ist, ist eine einfach positive Eiweißausscheidung eher bedeutungslos. Wenn der Urin normal oder nicht gut konzentriert ist, sollte bei dem Vorliegen von Eiweiß weiter nach der Ursache geschaut werden. Wenn der Hund viel trinkt und entsprechend viel Urin lässt, würde man erwarten, dass der Urin nicht gut konzentriert ist, also der Eiweißwert schon relevant ist. Um dies besser einzuschätzen, kann aus dem Urin u.a. eine weitere Untersuchung, U-P/C genannt, gemacht werden. Hierbei wird die Eiweißausscheidung über den Urin in Relation zu einem anderen Ausscheidungswert gesetzt. Außerdem kann ein Urinsediment weiterhelfen. Beim Vorliegen einer bakteriellen Blasenentzündung sollten Bakterien im Sediment zu sehen sein. Um dies zusätzlich auszuschließen, kann eine Urinprobe für eine bakteriologische Untersuchung eingeschickt werden. Aber allein wenn der Hund Fieber hat, sich angestrengt hat oder Bluthochdruck hat, sowie der Einfluss von Kortison im Körper vorliegt, kann es zur Ausscheidung von Eiweiß über die Nieren kommen. Die Nieren müssen also nicht zwingend, z.B. durch eine chronische Infektion (z.B. Leishmaniose oder Borreliose) oder einen Tumor, geschädigt sein, um Eiweiß zu verlieren. Die Nierenwerte im Blut sind nicht so gut von ihrer Aussagekraft, da sie erst ansteigen, wenn die Funktion der Nieren über 75% geschädigt ist. Also, Fazit für Ihren Hund: weitere Diagnostik machen lassen (Urin, Ultraschall Nieren). Alles Gute und herzliche Grüße Anette Fach