zurück zur Übersicht Wohnungskatze leckt und kratzt sich wund 23.03.2014 von Silvia E. Guten Tag, ich hätte gerne einen Rat von Ihnen zu folgendem Sachverhalt: Ende Januar mussten wir eine unserer beiden BKH-Kätzinnen wegen Tumoren in den Gallengängen einschläfern lassen. Wir hatten den Eindruck, dass die gesunde Katze gut damit zurecht kam, dass die andere nicht mehr zurück kam. Nach ca. 1 Woche fing sie jedoch an, mit dem Rücken zu rollen und sich hektisch zu putzen. Dieses Verhalten taucht seitdem immer wieder auf. Letzte Woche fing sie an, sich am Kopf an verschiedenen Stellen blutig zu kratzen. Der Tierarzt vermutete eine allergische Reaktion und spritzte Cortison. Seitdem heilen die Wunden und sie kratzt sich auch nicht mehr. Heute habe ich allerdings entdeckt, dass sie sich am Hinterbein ca. 1 Euro groß das Fell weggeleckt hat, aber nicht wund. Das ist die Stelle, die sie immer beleckt, wenn sie die hektischen Putzanfälle hat. Fina ist 4 Jahre alt, war bis jetzt immer sehr agil und im Verhalten unauffällig. Da wir den ganzen Tag berufstätig sind und sie Wohnungskatze ist, frage ich mich, ob das Ganze psychosomotisch sein könnte. Ich spiele zwar jeden Tag mit ihr, wenn ich zu Hause bin, aber sie ist halt viel alleine. Eigentlich wollten wir keine Zweitkatze mehr dazu nehmen, da Fina der anderen Katze gegenüber sehr dominant und eifersüchtig war. Sie haben sich zwar gut verstanden, zusammen beim Schlafen gelegen und auch geschmust, aber bei uns wurde die Verstorbene gerne vertrieben, um die Streicheleinheiten alleine zu bekommen. Wir vermuten, dass die Zusammenführung mit einer neuen Katze nicht einfach werden würde. Hinzu kommt, dass Fina Herpes hat, schon von Klein an. Wie schätzen Sie die Lage ein? Allergie oder doch eher psychische Probleme? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort. Viele Grüße, Silvia E. Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau E., beide Faktoren (Allergie und Psyche) können in solchen Situationen eine Rolle spielen. Für die psychische Ebene können Beschäftigung und "Auslastung" des Tieres, z.B. durch Zuwendung, und das Erarbeitenlassen des täglichen Futters (siehe als Idee: www.katzenfummelbrett.ch) helfen. Sowie der Einsatz von Bachblüten (bei Trauer, Verlust) und Pheromone (Feliway). Die häufigste Allergie bei Katzen ist Flohspeichelallergie. Da auch Wohnungskatzen Flohbefall haben können, der oft unerkannt bleibt, da sich die Tiere gut putzen, sollte die Katze unbedingt mit einem Insektizid gegen Flöhe behandelt werden. Ich würde einen dermatologisch speziell geschulten Tierarzt aufsuchen, da vermutlich eine gute und sinnvolle Lösung der Hautsituation auch ohne den Einsatz von Kortison möglich ist. Hierzu ist aber eine diagnostische Aufarbeitung der Hautveränderungen bzw. des Gebietes "Allergie" notwendig. Gute Besserung und herzliche Grüße Anette Fach
Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau E., beide Faktoren (Allergie und Psyche) können in solchen Situationen eine Rolle spielen. Für die psychische Ebene können Beschäftigung und "Auslastung" des Tieres, z.B. durch Zuwendung, und das Erarbeitenlassen des täglichen Futters (siehe als Idee: www.katzenfummelbrett.ch) helfen. Sowie der Einsatz von Bachblüten (bei Trauer, Verlust) und Pheromone (Feliway). Die häufigste Allergie bei Katzen ist Flohspeichelallergie. Da auch Wohnungskatzen Flohbefall haben können, der oft unerkannt bleibt, da sich die Tiere gut putzen, sollte die Katze unbedingt mit einem Insektizid gegen Flöhe behandelt werden. Ich würde einen dermatologisch speziell geschulten Tierarzt aufsuchen, da vermutlich eine gute und sinnvolle Lösung der Hautsituation auch ohne den Einsatz von Kortison möglich ist. Hierzu ist aber eine diagnostische Aufarbeitung der Hautveränderungen bzw. des Gebietes "Allergie" notwendig. Gute Besserung und herzliche Grüße Anette Fach