zurück zur Übersicht Idiopathische Facialisparese - Blockierung VII. Nerv 21.08.2014 von Ines H. Seit Ende Juli diesen Jahres hat mein Cocker-Spaniel rechtsseitig eine Facialisparese. Er kann sein Lid nicht mehr schließen - nur die Nickhaut funktioniert noch und das Auge tränt manchmal. Ich habe dies von einer TAin mit Schwerpunkt Augenheilkunde untersuchen lassen und diese stellte fest, dass Nerven meines Hundes nicht mehr funktionieren bzw. blockiert sind. Sie hat ebenfalls die Reflexe des Gesichtes untersucht und festgestellt, dass rechts keine Reflexe vorhanden sind. Zusätzlich haben wir festgestellt, dass dies wahrscheinlich von einer Ohrentzündung, welche ziemlich schwerwiegend war, hervorgerufen wurde. Diese Ohrentzündung war im April/Mai 2014 und wurde medikamentös behandelt. Die TAin hat nun jedoch wiederum festgestellt, dass im rechten Ohr evtl. eine Entzündung vorliegt. Wir haben das Ohr mit Ohrreiniger(MalAcetic Otic) behandelt und jetzt mit Aurizon (den 2. Tag). Für das Auge bekommt mein Hund Hylo-Gel. Zusätzlich helfe ich selber nach, indem ich mit den Fingern das Lid schließe, da ja Tränenflüssigkeit vorhanden ist... Ich konnte beobachten, dass die Lidfunktion funktioniert, wenn mein Hund "richtig tief" schläft - jedoch nicht tagsüber, da funktioniert nur die Nickhaut. Ich habe im Internet eine Doktorarbeit zu diesem Thema aus dem Jahr 2003 von Simone Lobo-Roth gelesen, welche ihren Doktor an der Ludwig-Maximilians-Universität München gemacht hat. In ihrer Arbeit schrieb diese, dass es leider für Tiere bisher keine Therapieempfehlungen gibt. Meine Frage lautet nun, ob es viell. jetzt - 11 Jahre später - eine Therapie für Idiopathische Facialisparese gibt? Beim Menschen wurde die Gabe von Kortikosteroiden, ein Virostatikum (mit Herpes simplex) oder die Kombination von intravenöser Infusionstherapie mit Dextran, Steroiden und Pentoxyphyllin erfolgreich angewandt. => Wurde dies vielleicht auch bei Tieren probiert? Oder gibt es eine andere Therapie, welche speziell beim Hund hilft? Besten Dank für Ihre Mühe und freundliche Grüße Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau H., da die Ohrentzündung eine mögliche Ursache der Fazialisparese sein kann, sollte diese am besten nach Antibiogramm behandelt werden. Vor der Tupferprobe muss die Behandlung eingestellt werden, dazu sprechen Sie sich bitte noch mal mit Ihrer Tierärztin ab. Dann kann das Ohrmedikament entsprechend dem Befund ausgewählt werden, eventuell muss dann ein Arzneimittel gemischt werden, da die Auswahl an Fertigarzneimitteln beschränkt ist und auch das darin enthaltene Kortison in der Langzeittherapie nicht erwünscht ist. Bei einer starken Otitis sollte auch ein systemisches Antibiotikum gegeben werden. Durch ein MRT kann abgeklärt werden, ob eine Mittel-und Innenohrentzündung vorliegt. Wenn die Ohrentzündung nicht die Ursache der Fazialisparese ist bzw. generell, würde ich nochmal einen Tierarzt mit Schwerpunkt Neurologie den Hund untersuchen lassen und dort auch eventuelle Therapievorschläge einholen. Viele Grüße B. Schmidt
Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau H., da die Ohrentzündung eine mögliche Ursache der Fazialisparese sein kann, sollte diese am besten nach Antibiogramm behandelt werden. Vor der Tupferprobe muss die Behandlung eingestellt werden, dazu sprechen Sie sich bitte noch mal mit Ihrer Tierärztin ab. Dann kann das Ohrmedikament entsprechend dem Befund ausgewählt werden, eventuell muss dann ein Arzneimittel gemischt werden, da die Auswahl an Fertigarzneimitteln beschränkt ist und auch das darin enthaltene Kortison in der Langzeittherapie nicht erwünscht ist. Bei einer starken Otitis sollte auch ein systemisches Antibiotikum gegeben werden. Durch ein MRT kann abgeklärt werden, ob eine Mittel-und Innenohrentzündung vorliegt. Wenn die Ohrentzündung nicht die Ursache der Fazialisparese ist bzw. generell, würde ich nochmal einen Tierarzt mit Schwerpunkt Neurologie den Hund untersuchen lassen und dort auch eventuelle Therapievorschläge einholen. Viele Grüße B. Schmidt