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Anaphylaktischer Schock nach Welpen-Impfung

von Karin S.

Guten Abend, sehr geehrte Tierärzte, wir besitzen einen 19 Wochen alten Zwergschnauzer, der im Alter von etwa 8 Wochen beim Züchter (ohne Nebenwirkungen) geimpft wurde. Als wir ihn dann 4 Wochen später bei unserem hiesigen Tierarzt nachimpfen ließen, reagierte unser Welpe unmittelbar in der Praxis mit einem anaphylaktischen Schock (totaler Kreislaufzusammenbruch, keine Kontrolle mehr über die Darmfunktion und quälender Juckreiz am ganzen Körper noch Stunden danach). Laut Tierarzt hat er diese schwere, allergische Reaktion wahrscheinlich nur durch die sofortige Kortison-Injektion überlebt. Anmerken möchte ich noch, dass bei der Erstimpfung "Versican L3" plus "Versican DHPPi" und bei der Nachimpfung "Eurican SHPPi2" plus "Eurican LT" zum Einsatz kamen. Nach diesem äußerst beängstigenden Erlebnis haben wir nun sehr große Angst, unseren Welpen noch einmal nachimpfen zu lassen. Andererseits möchten wir natürlich nicht das Risiko eingehen, noch nicht einmal die Grundimmunisierung zuverlässig abgeschlossen zu haben. Würden Sie uns deshalb bitte einen Ratschlag geben, ob Sie angesichts dieser gefährlichen Impfreaktion überhaupt zu einer weiteren Impfung raten und falls ja, wie wir einen solchen Vorfall möglichst vermeiden könnten? Ein herzliches Dankeschön im voraus für Ihre hilfreiche Antwort.

Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Sehr geehrte Frau S., ich persönlich würde den Hund vorerst nicht nachimpfen, dass heisst, die Impfung, die er im Alter von 16 Wochen hätte bekommen sollen, würde ich jetzt nicht durchführen lassen. Für den meisten Reiseverkehr ist gesetzlich nur die Tollwutimpfung relevant. Da er diese Impfung bekommen hat, darf er zumindest 1 Jahr mitreisen. Allerdings müssen Sie bedenken, dass Ihr Hund vielleicht aufgrund der Unverträglichkeitsreaktion und der lebensrettenden Kortisongabe nur wenige Antikörper gegen die Krankheiten aufgebaut hat und damit gar keinen Schutz hat. Daher würde ich dazu raten, den Tollwut Antikörper Titer zu bestimmen. Wenn eine Nachimpfung erforderlich sein sollte, lassen Sie Tollwut separat und von einem anderen Impfstoffhersteller nachimpfen. Außerdem sollte der Impfstoff dann ein Wiederholungsintervall von 3 Jahren haben und dementsprechend auch im EU-Heimtierausweis eingetragen werden. Bevor Sie Ihren Hund gegen weitere Krankheiten impfen lassen, würde ich auch da zu einer Antikörperbestimmung raten und nur im Bedarfsfall, dann auch gesplittet und von einem anderen Impfstoffhersteller, impfen lassen. Falls Sie nachimpfen lassen, sollte der Tierarzt auf jeden Fall in den Stunden danach schnell erreichbar sein. Ich persönlich halte den Tollwutschutz für wichtig, da Tollwut für Mensch und Tier tödlich ist, bei den anderen Impfkomponenten wäre ich in diesem Fall mit einer Nachimpfung sehr zögerlich. Viele Grüße B. Schmidt

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