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Zu kurze Antibiotika-Behandlung?

von Andrea F.

Mein Hund hatte eines Freitags nachts Husten mit Schleimauswurf die ganze Nacht. Der Tierarzt gab ihm Samstag eine Antibiotika-Spritze für 48 Stunden, eine Spritze gegen Fieber (39.8) und eine Spritze gegen Bauchschmerzen. Es wurde langsam besser. Samstag erbrach er das Futter. Sonntag wenig Appetit, blieb aber drin. Nachts kein Husten, kein Schleim mehr. Montag ging es abends sehr gut. Der Tierarzt gab kein weiteres Antibiotikum mehr. Die darauf folgende Nacht fing alles wieder an. Dienstag in die Klinik, eine Nacht stationär. Antibiotika schlug nicht an. Es ging ihm immer schlechter. Dort wurde ein Infekt auf der Lunge und ein Megaösophagus festgestellt. Am Donnerstag in einer anderen Klinik neues Röntgenbild diffus bronchinterstielle Lungenzeichnung mit erhöhter Dichte re. caudal Lungenlappen. Nebenbei erwähnt hat er schon etwas länger eine Lungenfibrose die ihm aber außer ab und zu trockenem Husten keine Probleme machte. Er war in der 2.Klinik in einem so schlechten Zustand mit teilweise Maulatmung und der durch Bauch Ultraschall zusätzlich festgestellten Erkrankungen ( Peritonitis, Leber Hepatomegalie....) das er nur noch euthanasiert werden konnte. Was ich jetzt wissen möchte: Hätte der Haustierarzt ganz zu Anfang ihm das Antibiotikum weiter geben müssen, obwohl es ihm abends kurzfristig gut ging? Denn nachts ging es ja wieder an und ab, da ging es ihm rapide schlechter und Antibiotikum schlug nicht mehr an. Man soll es doch durchgehend einige Tage durch geben. Bei Unterbrechung flammt die Krankheit wieder auf und der Körper entwickelt eine Resistenz. So habe ich es gelesen. Hätte also der Haustierarzt ihm weiter Antibiotikum geben müssen ohne Unterbrechung?

Tierärztin Dr. Anette Fach

Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach

Sehr geehrte Frau F., die Empfehlung bei dem Einsatz von Antibiotika ist schon derart, dass Antibiotika immer mindestens über einen Zeitraum von 4-5 Tagen gegeben werden sollten, da ansonsten die Gefahr der Resistenzbildung wächst. Dies gilt für "normale" Infektionen. Bei Ihrem Hund lagen mit der Lungenfibrose und dem Megaösophagus zwei schwerwiegende Erkrankungen vor. In der Folge des Megaösophagus entstehen oft Aspirationspneumonien (wo Futterbrei in die Lunge gelangt und dort eine schwerwiegende Entzündung und Infektion hervorruft), die schwer therapierbar sind. Teilweise muß betroffenes Lungengewebe entfernt werden, da eine Behandlung mit Antibiotika nicht aussreicht. Bei einer Aspirationspneumonie wäre es immer hilfreich festzustellen, welche Keime aktuell in der Lunge vorliegen. Die wenigstens Resistenzen entstehen, wenn in einer Spülprobe der Lunge nachgeschaut wird, welche Erreger vorhanden sind und dann nach einem Resistenztest im Labor gezielt das entsprechende Mittel gegeben werden kann. Oft muss dies auch über einen längeren Zeitraum verabreicht werden. Zum Zeitpunkt der Vorstellung beim ersten Tierarzt war die ganze Tragweite der Problematik noch nicht bekannt. Und hinterher ist es immer leicht über eine Situation zu urteilen, da man den Ausgang kennt. Wenn Sie das schaffen, würde ich den Tierarzt fragen, warum er so und nicht anders entschieden hat und hier mit ihm das Gespräch suchen. Alles Gute und herzliche Grüße Anette Fach

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