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Erkrankung der Bauchspeicheldrüse ja oder nein

von Mona R.

Berner Sennenhund, geb 19.01.2011, 45 kg, kastr., Verdauungsprobleme seit ca. 1,5 Jahren, wiederkehrende Durchfälle mit Schleim, saurer Magen (saures Aufstoßen), Sodbrennen, unverdaute Futterbestandteile im Kot (Putenfleisch, Möhrchenreste, Reiskörner), oft Flatulenz, riecht durchfallartig, teils säuerlich. Ernährung total fettarm: Terra Canis Dose seit 04/14, Putenbrust lange gekocht, Reis lange gekocht. Stuhl z. Zt. nur mit Flohsamenschalenpulver fest, 1 TL tägl. zu je 2 Mahlzeiten (12 Std. Abstand), Carniflor Darmaufbau seit Anfang 12/15, Verdacht auf Giardien, mehrere Tage Kur Entwurmung, keine Besserung Kot, Hund macht müden Eindruck, "es stimmt was nicht mit ihm", hat aber auch Tobe- u. Spielphasen mit kleinem Berner (1,5 J.), Appetit super (je 5 bis 600 g Essen 2x tägl.), Stuhl mit Flohsamen 2x tägl. ok. Zufallsbefund Blutprobe 4.12.15: Lipase 2fach erhöht, Amylase normal, Kreatinin leicht erhöht, Bauchspeicheldrüse spez. Wert nachgefordert: cPLI unter 200 Soll. ist 247. Lt. Klinik BSD-Reizung. Weiter fettarm ernähren. Nachkontrolle 28.1.16: cPLI 68 - also absolut grüner Bereich, dafür Verschiebung sämtlicher Werte, auch wie im Dez. 15 Leukozyten, Erythrozyten etc. leicht erhöht. Lipase immer noch doppelt so hoch, Harnstoff u. Krea leicht erhöht (SDMA veranlasst - neuer Früherkennungswert Nierenschäden). Ergebnis offen. TÄ rät prophylaktisch zum Einsatz von Pankreasenzymen, Überschuss soll ausgeschieden werden (?), will sehen, ob Besserung mit Verdauung. Ich möchte die Enzyme nicht verabreichen. Kann trotz eines normalen cPLI eine BSD-Erkrankung vorliegen? Macht zusätzlich eine Kotuntersuchung Sinn? Welche Parameter? Wenn BSD erkrankt, eher Unterfunktion? Ich verstehe das Ganze nicht und hoffe, Sie können mir helfen. Eine Laparoskopie o. ä. möchte ich vorerst nicht. Könnte man eine chronische Darmentzündung diagnostizieren? Ich habe bestimmt noch ganz viel vergessen ;-) Bedanke mich aber erstmal bei Ihnen. Ist die Beratung kostenpflichtig? Gruß M. R.

Tierärztin Dr. Anette Fach

Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach

Sehr geehrte Frau R., die Symptome, die Ihr Hund zeigt, können bei einer sog. exokrinen Pankreasinsuffizienz (= ungenügende Bildung von Verdauungsenzymen aus der Bauchspeicheldrüse) - kurz EPI - vorkommen. Die Diagnose erfolgt vor allem durch die Bestimmung des TLI-Wertes (= Trypsinogen-like immunoreactivity) aus einer Blutprobe. Hierbei ist sehr wichtig, dass das Tier zum Zeitpunkt der Blutentnahme mindestens 12 Stunden nichts zu essen bekommen hat, also komplett nüchtern ist. Alternativ bzw. zusätzlich kann auch noch der Elastase-Wert aus dem Kot bestimmt werden. Hierfür braucht der Hund nicht gefastet sein. Der von Ihnen genannte cPLI-Wert dient der Diagnose einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (= Pankreatitis). Wenn der Wert normal ist, ist das Vorliegen einer akuten Pankreatitis damit quasi ausgeschlossen. EPI und Pankreatitis sind zwei verschiedene Erkrankungen und haben erst mal nichts miteinander zu tun. Eine chronische Pankreatitis kann im Endstadium dann zu einer EPI führen. Die Behandlung einer EPI besteht aus der Gabe einer Diät mit moderatem Fettanteil und guter Energiedichte (besonders wichtig bei mageren Patienten). Zusätzlich werden besagte Enzyme zu den Mahlzeiten verabreicht. Die Gabe der Enzyme ist unproblematisch für den Patienten. Es sollte aber eine gesicherte Diagnose der EPI vorliegen (siehe notwendige Untersuchungen). Um das Vorliegen weitere Erkrankungen auszuschließen, sollte zusätzlich zu den Blutuntersuchungen bei Ihrem Hund sicherlich auch bildgebende Diagnostik wie Ultraschall des Bauchraumes durchgeführt werden. Hierzu ist in der Regel keine Betäubung des Tieres notwendig. Beste Grüße, Anette Fach

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