zurück zur Übersicht Essstörungen nach Vestibularsyndrom 24.05.2016 von Rudi J. Unsere Hündin (15,5 Jahre) hatte in der Nacht vom vergangenen Dienstag auf Mittwoch ein Vestibularsyndrom. Einige Symptome wie die ständig kreisenden Augen bestehen nicht mehr. Sie kann auch wieder allein trinken und staksig gehen. Der Kopf wird halt noch schief gehalten und - was das Schlimmste ist - sie verschmäht nahezu komplett die Nahrung. Sie war zwar seit Jahren eine schlechte Esserin (daher auch sehr schmal, ca. 18 kg als mittelgroße Hündin), aber die letzten 2,5 Tage hat sie knapp 100 g zerkleinerte Mettwurst und höchstens eine Handvoll klein gemachten Kuchen gegessen. Auch an Flüssignahrung, die ich kaufte, ging sie nicht heran. Allerdings kannte sie dies bisher auch nicht. Das gilt leider auch für das Füttern aus der Hand (da dreht sie sofort den Kopf weg). Was kann ich tun? Ihren Mund aufmachen und das Futter eingeben ist schon sehr belastend für sie und dabei lösten sich auch vergangene Woche drei Zähne komplett mit Wurzel. Sie waren allerdings - auch nach Ansicht der TA - schon vollkommen kaputt. Ergänzend möchte ich noch anmerken, dass sie am Samstag eine ca. 15-minütige Fusion zum Aufpäppeln bekam. Die TA sagte, dies sei wie "Astronautennahrung". Außerdem knirscht sie von Zeit zu Zeit mit den Zähnen. Ich freue und bedanke mich für jeden Hinweis. Bitte denken Sie nicht, ich hätte Vorbehalte gegen die TA. Eher habe ich Befürchtungen, dass ich Fehler machen kann und auch dies sage ich ganz offen. Ich mag unsere Hündin sehr. Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrter Herr J., nach Ihrem Bericht kann ich mir eher vorstellen, dass das Verweigern der Nahrung bei Ihrem Hund von schlechten Zähnen herrührt. Der Geruch aus der Maulhöhle spricht hier vermutlich für sich. Wenn sich bereits drei Zähne durch das Festhalten bzw. Öffnen des Mauls lösen, dann hat der Hund sicherlich massiv schlechte Zähne. Dies kann zu sehr schmerzhaften Zuständen in der Maulhöhle führen, so dass die Tiere das Fressen verweigern. Hier sollte dann auch aus Tierschutzgründen dringend eine Sanierung der Maulhöhle vorgenommen werden. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, sollte ein spezielles Antibiotikum und unbedingt eine geeignete Schmerztherapie verabreicht werden. Außerdem bedeuten schlechte Zähne auch eine massive Infektionsbelastung des gesamten Körpers. Bakterien aus der Maulhöhle werden über die Blutbahn abgeschwemmt und schädigen u. a. Herz, Nieren und Leber. Dieses Problem ist erheblich und medizinisch nicht hoch genug einzuschätzen. Daher sollten Zahnerkrankungen entsprechend von einem kundigen Tierarzt (Tierzahnarzt) behandelt werden. Unabhängig davon kann dem Hund durch das Vestibularsyndrom auch übel bzw. schwindelig sein, was auch vom Tierarzt mit einem entsprechenden Medikament gut behandelt werden kann. Alles Gute und beste Grüße, Anette Fach
Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrter Herr J., nach Ihrem Bericht kann ich mir eher vorstellen, dass das Verweigern der Nahrung bei Ihrem Hund von schlechten Zähnen herrührt. Der Geruch aus der Maulhöhle spricht hier vermutlich für sich. Wenn sich bereits drei Zähne durch das Festhalten bzw. Öffnen des Mauls lösen, dann hat der Hund sicherlich massiv schlechte Zähne. Dies kann zu sehr schmerzhaften Zuständen in der Maulhöhle führen, so dass die Tiere das Fressen verweigern. Hier sollte dann auch aus Tierschutzgründen dringend eine Sanierung der Maulhöhle vorgenommen werden. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, sollte ein spezielles Antibiotikum und unbedingt eine geeignete Schmerztherapie verabreicht werden. Außerdem bedeuten schlechte Zähne auch eine massive Infektionsbelastung des gesamten Körpers. Bakterien aus der Maulhöhle werden über die Blutbahn abgeschwemmt und schädigen u. a. Herz, Nieren und Leber. Dieses Problem ist erheblich und medizinisch nicht hoch genug einzuschätzen. Daher sollten Zahnerkrankungen entsprechend von einem kundigen Tierarzt (Tierzahnarzt) behandelt werden. Unabhängig davon kann dem Hund durch das Vestibularsyndrom auch übel bzw. schwindelig sein, was auch vom Tierarzt mit einem entsprechenden Medikament gut behandelt werden kann. Alles Gute und beste Grüße, Anette Fach