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Einschläfern wegen Epilepsie?

von Nicoletta B.

Guten Tag, mein Hund ist ein kleiner Mischling, u. a. Jack Russell und mehr. Inzwischen ist sie im stolzen Alter von 16 Jahren angekommen. Seitdem sie sehr jung ist (ca. vier Jahre) leidet sie unter Epilepsie. In jungen Jahren traten Anfälle mäßig auf. Dann über gut zehn Jahre gar nicht mehr. Und jetzt, seit etwa neun Monaten wieder und diesmal häufig und stark. 2-3 Mal in der Woche ist keine Seltenheit. Sie ist mit Tabletten in Behandlungstherapie wieder aufgenommen worden. Das hat aber dazu geführt, dass der Hund noch verstörter wurde, apathisch war, auch ohne Anfall, und nicht mehr selbstständig stehen konnte. Offensichtlich hat sie eine Unverträglichkeit, denn wir haben die Tabletten abgesetzt bzw. deutlich reduziert und sofort ging es ihr besser. Anfälle hatte sie trotz Tabletten sowie auch ohne weiterhin. Laut Blutergebnissen ist sie kerngesund und könnte weitere zehn Jahre alt werden. Erst diese Woche hatte sie zwei schwere Anfälle. Ihr fehlt jetzt die Koordination, sie läuft gegen Wände und Türen, Stufen fällt sie runter. Sie findet nicht mehr selbstständig zur Ruhe. Nur dann, wenn man sie auf ihren Platz legt und kurz streichelt. Ansonsten läuft sie durch die Wohnung ohne Pause. Sie war immer ein extrem dynamischer und äußerst schneller Hund. Konnte gar mit Windhunden Tempo halten und ist vor zwei Jahren auch noch, wenn sie wollte, genauso umher gesprungen. Wir stehen vor der Frage, ob wir sie nun einschläfern sollten oder ob es ggf. doch noch Wege gibt, ihr das Leben wieder lebenswert zu machen. Kann es sich wieder um eine intensive Phase handeln wie früher, die dann wieder aufhört? Oder ist es jetzt altersbedingt wirklich ratsam, sie zu erlösen? Momentan bekommt sie hömöophatische Arznei. Dennoch sind wie gesagt 2-3 Anfälle pro Woche da. Eine zweite fachliche Meinung (auch wenn es eine reine Ferndiagnose ist) weiß ich sehr zu schätzen. Ich danke Ihnen für eine möglichst schnelle Antwort. Herzliche Grüße N. B.

Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Sehr geehrte Frau B., die Anfälle können neurologisch bedingt sein, aber auch durch eine Herzerkrankung oder einen Tumor im Kopf. Da sie gute Blutwerte hat, kommt eine Organerkrankung wahrscheinlich nicht in Betracht. Deshalb kann man das Herz und das Gehirn speziell untersuchen lassen, ein Herzultraschall ist ohne Narkose durchführbar, ein CT leider nicht. Ich finde zwar auch, dass man eine Narkose eher vermeiden sollte, aber diese Untersuchung könnte die Ursache aufdecken bzw. einen Hirntumor ausschließen. Dann wäre es eine echte Epilepsie, die man vielleicht mit anderen Medikamenten behandeln kann. Damit habe ich Ihnen beschrieben, wie das normale Vorgehen wäre. Ob man das wirklich so macht, ist die andere Frage. Wenn sie gegen Wände läuft und extrem unkoordiniert ist und die Tabletten nicht helfen, ist eine ungute Ursache wie ein Tumor wahrscheinlicher, aber sicher kann man es ohne Spezialuntersuchung nicht sagen. Deshalb bleibt eigentlich dann doch nur das Gefühl, nach dem man entscheidet, ob der Hund noch ein lebenswertes Hundeleben hat. Und es ist auch in Ordnung, seinen Hund mit 16 Jahren zu erlösen, wenn es nicht mehr geht, auch wenn es furchtbar schwer zu entscheiden ist und nicht alle Diagnostik bis ins letzte ausgeschöpft wurde. Liebe Grüße, B. Schmidt

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