Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach

Sehr geehrte Frau F., es ist grundsätzlich schon möglich, eine tiergerechte Euthanasie durchzuführen. Wenn erst eine intramuskuläre Narkosespritze gegeben wird, dann kann diese immer zu einer schmerzhaften Reaktion des Tieres aufgrund des Einstiches führen. Aber es gibt bestimmte Narkosemittel, die bekannterweise hier eher unkompliziert sind und andere, die aufgrund der schlechten Gewebeverträglichkeit (saurer pH-Wert und damit Reizung der Muskulatur, was zu Schmerzen des Patienten beim Injizieren führt) des Medikaments eher mehr zu Schmerzreaktionen führen. Auch gibt es Mittel, die eher Erbrechen auslösen können als andere. Ob das Tier von dem Narkosemittel erbricht, ist aber auch von der gesundheitlichen Lage des Tieres abhängig. Wenn das Tier vor der Narkose Futter gefressen hat oder sowieso schon an einer Erkrankung leidet, die zu Übelkeit oder Magenproblemen führt und damit ein Erbrechen wahrscheinlicher ist, sollte man auf Mittel, die oft Erbrechen hervorrufen besser verzichten. Wenn die Tiere eine tiefe Narkose haben, können sie mit einem zweiten Mittel oder durch eine Überdosierung dann schmerzfrei und reaktionslos eingeschläfert werden. Alternativ zur Injektion in den Muskel, kann man dem Tier auch einen Venenkatheter einlegen, was aber auch manchmal etwas unangenehm sein kann (wie Blutabnehmen). Dann wird das Mittel durch den Katheter direkt in die Vene gegeben und wirkt sofort. Auch eine relativ schmerzfreie Injektion z.B. von Barbiturat in die Bauchhöhle geht meist sehr gut für die Katzen. Dies sollte aber natürlich alles der behandelnde Tierarzt gut abwägen und auch im Einzelfall mit Ihren Wünschen abstimmen. Das Tötungsmittel T61, was es in Deutschland zugelassen für Euthanasien bei Tieren gibt, darf z.B. nur bei einem tief betäubten Tier eingesetzt werden, damit eben keine unnötigen Schmerzen oder Leiden auftreten. Ich hoffe, das hilft Ihnen etwas weiter. Alles Gute und beste Grüße Anette Fach