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Chemo bei malignem Lymphom

von Verena K.

Hallo, ich bin geradezu verzweifelt auf der Suche nach jedem Fitzelchen Information, das ich zur aktuellen Chemotherapie meines Hundes mit malignem Lymphom bekommen kann. Der Hund ist mindestens 18 Jahre alt, Stockmaß 72cm, 40kg. Bis vor zwei Jahren pumperlg'sund, nur ein bisschen Tyroxin für die Schilddrüse. Vor zwei Jahren zwei Schlaganfälle, seitdem Vitofyllin. Vor fünf Wochen bekam er schlimmen Durchfall, im Laufe der Krankheit schwollen die Lymphknoten an, Zytologie ergab malignes Lymphom. Seit drei Wochen bekommt er einmal pro Woche 22mg Chlorambuzil plus 22,5mg Kortison (erste Woche 55mg) pro Tag. Die Lymphknoten schwollen vom ersten Tag der Behandlung an ab, seit der zweiten Gabe Chlorambuzil sind sie gar nicht mehr zu fühlen. Das Allgemeinbefinden ist gut, das Blutbild auch, anfangs hat ihm jedoch das Kortison merklich zugesetzt. Ich habe mich so weit ich konnte durch das www gewühlt, doch ab einer bestimmten Tiefe komme ich nicht weiter und auch meine Tierärzte können mir nicht mehr helfen. Ich wüsste gern mehr über die Wirkweise dieser Chemotherapie. Wie das Chlorambuzil wirkt, weiß ich einigermaßen, mir fehlt allerdings Informationen zum zeitlichen Ablauf, wirkt es nur bei Einnahme oder hat es eine Depotwirkung? Und da ich zum Zyklus der Mitose beim Hund nur "Wochen manchmal gar Monate" gefunden habe: Was wäre ein guter Zeitraum für eine reelle Chance, erstmal ganz schön viele Teilungen erwischt zu haben? Und zum Kortison: Was ist seine Aufgabe in diesem Protokoll? Ich finde eigentlich alles vernachlässigbar bis auf die Apoptose, weiß aber nicht, ob ich da richtig liege. Falls ja: Wie funktioniert das Zusammenspiel von Chlorambuzil und Kortison, ist das Verhältnis zueinander richtig wichtig, kann Chlorambuzil ohne das Kortison gar seine Wirkung nicht vollständig entfalten? Mir wäre wirklich, wirklich wichtig, die Wirkweise dessen, was ich da in ihn reinkippe, zu verstehen. Nebenbei merkt man vielleicht, dass ich gern eine Therapie im bspw. Vier-Wochen-Rhythmus etablieren würde, damit Knochenmark und Nebenniere wenigstens eine Chance auf Rehabilitation haben. Und wenn man eben einen ungefähren Zeitraum bestimmen könnte, ab dem ein Großteil der malignen Zellen vom Chlorambuzil erwischt worden sein dürfte, fände ich es auch schon fast unverhältnismäßig, dann trotzdem immer wieder und weiter mit diesem Teufelszeug drüberzubügeln. Generell würde ich das Kortison nach Möglichkeit reduzieren wollen, vor allem eine weitere Woche mit 55mg täglich kommt für mich nicht mehr in Frage. Sollte das also zu jedem Neustart dieser Therapieform notwendig sein, dürfte ich ohnehin keine Pausen machen. Ich weiß, nicht jeder versteht, warum man solche Überlegungen bei einem so alten Hund noch anstellt, aber ich bin halt so. Altern und Tod sind Teil des Lebens und ich schläfere nicht gern weg, nur weil es anstrengend wird. Der Hund lebt gern, und sobald das nicht mehr so ist, kann ich mich auch trennen. Doch noch ist es keineswegs so, er rauft sogar noch mit meinen anderen Hunden. Diese Chemo haben wir gewählt, weil die nächsten Chemokliniken so weit entfernt sind, dass ich ihm den Stress von Fahrt und Therapie nicht mehr zumuten möchte, und ich diese Chemo zuhause durchführen kann. In der Hoffnung auf ein bisschen Weiterkommen Verena K.

Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Sehr geehrte Frau K.,

die Chemotherapie stützt sich auf Behandlungsprotokolle, die aber auf die Situation und den Patienten angepasst werden sollen. Deshalb ist die Begleitung und regelmäßige Kontrolle durch einen erfahrenen Onkologen sehr wichtig.

Die zusätzliche Gabe von Kortison kann die Wirksamkeit der Zytostatika verbessern. Außerdem kann Kortison die Mitoseaktivivität senken.

Für spezielle Fragen zum Therapieprotokoll Ihres Hundes sollten Sie sich ebenfalls an einen Onkologen wenden, diese Fragen können leider in diesem Rahmen nicht beantwortet werden. Sehr versierte Kliniken sind die Unikliniken oder auch die Tierklinik in Hofheim am Taunus. Dort finden Sie spezialisierte Onkologen, die Ihren Hund optimal betreuen können und Ihnen die pharmakologischen Wechselwirkungen erklären können. Eventuell ist auch ein telefonischer Kontakt oder per E-Mail möglich.

Viele Grüße und alles Gute, B. Schmidt

 

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