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Rote Iris

von Katrin H.

Hallo, mein 9 jähriger Rüde hat Lungenkrebs im Endstadium und ist von der Klinik bereits aufgegeben worden, natürlich kommen jetzt immer mehr Symptome hinzu. Seit über einer Woche hat er nun eine verfärbte Iris auf der einen Seite, los ging es mit einer Trübung der Linsen auf beiden Seiten und Nickhautvorfällen, dann hielt er das eine Auge fast durchgehend geschlossen, das andere bekam plötzlich ein Hängelid. Bald darauf färbte sich die komplette Iris dunkelrot, sonst gehört sie eigentlich braun. Das andere Auge hat zwar hin und wieder noch ein Hängelid und eine leicht hervorgeschobene Nickhaut, ist aber sonst normal. Meine normale Tierärztin konnte mir nicht weiterhelfen und ein Transport in eine Spezialklinik wäre mir für ihn zu viel Stress. Die Vermutung sind Metastasen oder neurologische Ursachen, da er einmal nach großer Aufregung kollabiert ist und das Gehirn wahrscheinlich für kurze Zeit nicht versorgt wurde. Haben Sie eine Vermutung, was hier genau vorgehen könnte? Auch wenn es Metastasen sind, was genau bewirken diese, dass sich ein Auge so umfärben kann? Die Ränder sind zudem leicht unscharf geworden, also die Iris ist zum weiß nicht so klar abgegrenzt, wie es sein sollte, das Auge tränt und sieht "schwummerig" nass aus. Schmerzen scheint er fast durchgehend keine zu haben, nur selten für ein paar Sekunden, als ob es zwicken würde. Bluten tut das Auge nach außen hin nicht. Er scheint auf diesem Auge zudem erblindet zu sein. Könnte man das noch irgendwie wieder verbessern oder ist da nichts zu machen? Weitere Frage: Seit wenigen Tagen schäumt der Urin beim Absetzen und der Hund trinkt vermehrt, speichelt häufig wie ein Wasserhahn der tropft. Ist hier die Niere als Ursache wahrscheinlich oder kann das auch einfach vom Krebs kommen? Selbstverständlich wäre ich unter normalen Umständen schon längst in einer Klinik, aber da in seinem Zustand sowieso nicht mehr viel zu machen ist, weil es in erster Linie nur noch um Stress und Schmerzvermeidung geht, wende ich mich ausnahmsweise an einen online Tierarzt. Vielen Dank und liebe Grüße

Tierärztin Dr. Anette Fach

Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach

Sehr geehrte Frau H.,

um die Situation am Auge einschätzen zu können, bräuchte es schon eine spezielle augenärztliche Untersuchung. Die Symptome, die Sie beschreiben, passen zum einen auf ein sog. Horner Syndrom. Dies ist eine Nervenstörung im Kopfbereich (z. B. durch eine Entzündung oder auch einen Tumor/Metastase, manchmal aber auch ohne erkennbare Ursache). Die rote Verfärbung der Iris könnte beispielsweise tumorös sein oder durch eine intraokulare Blutung bedingt. Dies kann nur durch eine genaue Untersuchung des Auges geklärt werden. Diese würde ich Ihnen auch im Grunde schon sehr ans Herz legen, da nur durch eine genauere Abklärung ein schmerzhafter Prozess erkannt und dann hoffentlich auch entsprechend intensiv und angemessen behandelt werden kann. Denn wenn es z. B. zu Druckveränderungen im Rahmen der vorliegenden (Augen-)Erkrankung kommt, dann kann dies nicht nur zur Erblindung führen, sondern auch zu sehr schmerzhaften Zuständen am und im Auge. Daher sollte dies im Sinne des Hundes schon geklärt werden. Schmerzen erkennt man am Auge z. B. am Zukneifen, Lichtscheue, Handscheue, Druckschmerz im Kopfbereich und generell an Fressunlust oder auch Teilnahmslosigkeit.

Vermehrtes Speicheln kann durch eine systemische Erkrankung ausgelöst werden. Am häufigsten sind aber Ursachen im Kopfbereich wie z. B. Zahnerkrankungen (die auch sehr schmerzhaft für das Tier und schädigend für den restlichen Organismus sein können), Zahnfleischentzündungen oder Hals-/Rachenentzündungen. Erschwertes Schlucken und damit vermehrtes Speicheln wäre hier auch eine Option, die mit Erkrankungen der Kopfnerven erklärbar wären, was in Bezug zu den Augenveränderungen und der Vorgeschichte gesetzt werden kann.

Vermehrtes Trinken sehen wir bei vielen Krankheiten z. B. bei allen Entzündungen  im Körper, Leber- und Nierenerkrankungen oder auch Zuckerkrankheit. Sie sehen, das ist eine komplexe Angelegenheit, die Sie ohne tierärztliche Hilfe vor Ort nicht gut für den Hund bewerkstelligen können. Trotz der damit verbundenen Aufregung des Tieres würde ich Ihnen daher dringend raten, den Hund in einer versierten  Praxis oder Tierklinik vorzustellen.

Alles Gute und beste Grüße

Anette Fach

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