Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach
Sehr geehrte Frau H.,
um die Situation am Auge einschätzen zu können, bräuchte es schon eine spezielle augenärztliche Untersuchung. Die Symptome, die Sie beschreiben, passen zum einen auf ein sog. Horner Syndrom. Dies ist eine Nervenstörung im Kopfbereich (z. B. durch eine Entzündung oder auch einen Tumor/Metastase, manchmal aber auch ohne erkennbare Ursache). Die rote Verfärbung der Iris könnte beispielsweise tumorös sein oder durch eine intraokulare Blutung bedingt. Dies kann nur durch eine genaue Untersuchung des Auges geklärt werden. Diese würde ich Ihnen auch im Grunde schon sehr ans Herz legen, da nur durch eine genauere Abklärung ein schmerzhafter Prozess erkannt und dann hoffentlich auch entsprechend intensiv und angemessen behandelt werden kann. Denn wenn es z. B. zu Druckveränderungen im Rahmen der vorliegenden (Augen-)Erkrankung kommt, dann kann dies nicht nur zur Erblindung führen, sondern auch zu sehr schmerzhaften Zuständen am und im Auge. Daher sollte dies im Sinne des Hundes schon geklärt werden. Schmerzen erkennt man am Auge z. B. am Zukneifen, Lichtscheue, Handscheue, Druckschmerz im Kopfbereich und generell an Fressunlust oder auch Teilnahmslosigkeit.
Vermehrtes Speicheln kann durch eine systemische Erkrankung ausgelöst werden. Am häufigsten sind aber Ursachen im Kopfbereich wie z. B. Zahnerkrankungen (die auch sehr schmerzhaft für das Tier und schädigend für den restlichen Organismus sein können), Zahnfleischentzündungen oder Hals-/Rachenentzündungen. Erschwertes Schlucken und damit vermehrtes Speicheln wäre hier auch eine Option, die mit Erkrankungen der Kopfnerven erklärbar wären, was in Bezug zu den Augenveränderungen und der Vorgeschichte gesetzt werden kann.
Vermehrtes Trinken sehen wir bei vielen Krankheiten z. B. bei allen Entzündungen im Körper, Leber- und Nierenerkrankungen oder auch Zuckerkrankheit. Sie sehen, das ist eine komplexe Angelegenheit, die Sie ohne tierärztliche Hilfe vor Ort nicht gut für den Hund bewerkstelligen können. Trotz der damit verbundenen Aufregung des Tieres würde ich Ihnen daher dringend raten, den Hund in einer versierten Praxis oder Tierklinik vorzustellen.
Alles Gute und beste Grüße
Anette Fach