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Hund: gelber Kot und Durchfall bisher nicht erklärbar

von Natalie F.

Hallo liebe Tiermediziner, unsere Hündin ist seit ca. 2013 immer mal wieder krank. Was bedeutet, dass sie Bauchschmerzen hat (dehnt ihren Bauch), Durchfall, Erbrechen, gelber Kot, manchmal schleimig und schaumig, und manchmal auch helles Blut im Kot. Diese Symptome treten nicht immer gleichzeitig auf. Wir waren jetzt schon bei mehreren Tierärzten, leider ohne Ergebnis. 2013 haben wir begonnen ein Haus zu bauen. Danach kam der Umzug und auch noch ein Baby, was jetzt 9 Monate alt ist. Zu ihrer Vorgeschichte, 2012 hatte sie Krebs mit einem bösartigen Tumor, der aber schnell und vollständig entfernt werden konnte. Seit 3 Wochen ist sie nun wieder verstärkt krank. Es fängt immer mit Stress an. Zuerst hatte sie Bauchschmerzen und hat 2 Tage lang ihr Futter immer wieder erbrochen. Ich habe dann Hühnchen und Reis für sie gekocht, das blieb drin. Nun hat sie seit dem immer noch Durchfall mit grell gelbem Kot und immer mal wieder mit hellem Blut und Schleim durchzogen. Auch nachts müssen wir sie mehrmals raus lassen. Wir haben aktuell schon ein großes Blutbild machen lassen, einen Ultraschall des Bauchraums und eine Sammelkotprobe untersuchen lassen. Alles ohne richtige Hinweise. Bei der Blutuntersuchung waren die Leberwerte minimal erhöht und es deutete leicht auf Morbus Addison hin. Eine zweite Blutprobe hat Morbus Addison aber widerlegt. Beim Ultraschall ist aufgefallen, dass der Magen voll war, obwohl der Hund nüchtern war. Ansonsten waren die Bauchspeicheldrüsenwerte auch gut. Parasiten sind es auch nicht. An Medikamenten hat sie bekommen, bzw. bekommt im Moment: Barilux, Pankreatin Kapseln, Amox, Antra Mups. Alles ohne Wirkung. Die Tierarztkosten steigen immer weiter und dem Hund geht es nicht besser. Meine Frage, ob Beruhigungsmittel zur Stressreduktion helfen könnten, hat die Tierärztin verneint. Der Vorschlag der Tierärztin ist nun, den Hund aufzuschneiden und Magen und Darm zu untersuchen. Ich bin mit diesem Vorschlag nicht sonderlich glücklich. Haben Sie vielleicht noch eine Idee, was man machen oder testen kann? Was solche Symptome (besonders der gelbe Kot) verursacht? Ich dachte an: Stress, Reizdarm, Magengeschwür... Vielen Dank für Ihre Hilfe und viele Grüße Natalie

Tierärztin Dr. Anette Fach

Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach

Sehr geehrte Frau F.,

ja, da haben Sie schon ein längere Krankengeschichte mit Ihrem Hund hinter sich...

Obwohl Sie viele Informationen mitgeteilt haben, sind für mich noch einige Punkte offen.

Eine Addison-Erkrankung zeigt oft verwirrende Anzeichen, häufig über Monate mit wechselnden Symptomen. Sie verschlimmern sich auch oft unter Stress. Die Symptome Ihres Hundes würden hier passen. Manchmal fehlen typische Blutbildveränderungen. Daher sollte die ACTH-Konzentration im Blut des Hundes gemessen werden und ein ACTH-Stimulationstest mit Bestimmung des Cortisol durchgeführt werden (ist etwas umständlich von der Probenverarbeitung für den Tierarzt, da das Material teilweise gekühlt eingeschickt werden muss, ist aber machbar). Wenn das noch nicht gemacht wurde, wäre der Addison für mich noch nicht sicher ausgeschlossen.

Wurde bei den Pankreaswerten auch die exokrinen Funktionen getestet? Elastase aus dem Kot, TLI aus Nüchtern-Blut?

Und auch ganz wichtig: Bekam der Hund jemals über einen längeren Zeitraum von mindestens 4 Wochen eine Magendarm - oder hypoallergene Diät? Wenn nein, würde ich das zusätzlich auch ausprobieren. Diese Maßnahmen würde ich auch erst alle abarbeiten, bevor ich den Hund auf irgendeine Antistress-Medikation setzen würde. Was allerdings wichtig ist, dass der Hund körperlich und geistig beschäftig wird, da dies ebenfalls den Stresspegel reduzieren hilft. Auch kann ein verändertes Fütterungsmanagment helfen (mehrere kleine Mahlzeiten täglich, Antischlingnapf oder Fütterung ohne Napf etc.).

Auf jeden Fall brauchen Sie einen Tierarzt vor Ort, der Sie bei der Umsetzung der Maßnahmen beratend begleitet und die weitere Abklärung durchführt. Wenn alles keine Besserung bringt bzw. auch  jetzt schon, sollte eine Magendarmspiegelung in Narkose durchgeführt werden. Vielleicht bringt das eine Diagnose.

Alles Gute und beste Grüße

Anette Fach

 

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