Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach
Sehr geehrte Frau S.,
es ist durchaus möglich, dass der Plastikspieß bei der Kontrastuntersuchung nicht entdeckt wird. Plastik ist leider röntgenstrahlendurchlässig und lässt sich so nicht auf Röntgenbildern darstellen. Auch macht ein 3 cm langes, dünnes Teilchen keine große Aussparung im Kontrastmittel. Und solange der Spieß kein aktives Passagehindernis darstellt oder den Darm perforiert hat und dadurch potentiell sichtbare Folgen entstehen, ist es wirklich schwer, zu sehen, ob der Spieß noch irgendwo im Hund ist.
Da Sie nicht 100 % sicher sind, ob der Spieß Ihnen beim Durchschauen des Kotes einfach nur durchgegangen ist oder sich tatsächlich noch im Hund befindet, könnte man entweder bei dem Hund jetzt eine Operation durchführen, die Bauchhöhle und den gesamten Magendarmkanal durchschauen und penibelst durchtasten, um den Spieß zu finden bzw. sicher auszuschließen, dass der Spieß noch irgednwo im Hund ist und zu einem späteren Zeitpunkt Probleme machen wird oder Sie warten ab und schauen, ob der Hund Symptome entwickelt, die für einen Darmverschluss oder eine Perforation des Darmes sprechen. Dann müsste notfallmäßig operiert werden.
Leider beides keine guten Varianten...
Eventuell könnte eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes helfen, den Spieß doch noch so zu finden.
Beste Grüße
Anette Fach