Hallo, unsere 12,5 Jahre alte Labradorhündin - altersgemäß gesund ohne Dauermedikation - ist von einem Tag auf den anderen stark schwerhörig geworden. Am Vortag hörte sie sogar noch ein Flüstern, am Tag danach hörte sie nur noch extrem lautes Schreien. Sie schüttelte außerdem vermehrt verhalten den Kopf, hatte aber keinerlei Gleichgewichtsstörungen oder sonstige Symptome. Am Vortag waren ihre Ohren wie gewohnt gereinigt worden (Reinigungslotion und Reinigungstücher für den äußeren Teil des Ohres). In den Monaten zuvor war uns aufgefallen, dass sie manchmal kurz mit dem Kopf wackelte, so, also wolle sie im nächsten Moment den Kopf schütteln. Dieses leichte Wackeln oder auch Zittern ließ sich manchmal sogar auslösen, wenn man ihr mit dem Finger von der Mitte der Augen nach hinten über den Kopf strich. Am zweiten Tag nach der Ohrreinigung ging ich mit Becky zur Tierärztin in dem Glauben, bei der Reinigung etwas falsch gemacht zu haben. Es stellte mir sich zwar die Frage, warum das gleich beide Ohren betreffen sollte, aber es wäre ja möglich gewesen, dass Becky unbemerkt bereits auf einem Ohr taub war. Die Untersuchung ergab, dass die Ohren beide leicht entzündet waren, die Ärztin konnte nicht bis auf das Trommelfell schauen, sie glaubte außerdem, dass es sich um einen Hefepilz handeln könnte. Es wurde allerdings nur äußerlich und mit der "Ohrenlampe" untersucht, keine Probe genommen. Sie verschrieb Easotic für fünf Tage. Es ergab sich keine Besserung hinsichtlich der Taubheit, auch schüttelte Becky weiterhin immer wieder verhalten den Kopf, als würde es etwas schmerzen. Gekratzt hat sie sich zu keinem Zeitpunkt. Zwei Tage nach Beendigung der Easotic-Gabe gingen wir wieder zur Tierärztin zur Kontrolle, da Becky nach wie vor nichts hörte. Die Ohren waren sauber, man konnte bis auf das Trommelfell sehen, es lag keine Entzündung mehr vor. Dennoch schüttelte Becky weiterhin deutlich öfter als sonst den Kopf und sie hörte so gut wie nichts. Das war gestern. Die Tierärztin hat jetzt Karsivan verordnet, das Becky seit heute bekommt. Zum zeitlichen Ablauf: Sonntag, 13.8. Ohrreinigung / Montag 14.8. Taubheit und Ohrenschütteln / Dienstag 15.8. Tierarztbesuch und 1. Tag Easotic bis Samstag, 19.8. / Montag 21.8. Tierarztbesuch und Kontrolle: Ohren nicht mehr entzündet und sauber, nur noch leichte Rückstände vom Easotic, wegen anhaltender Taubheit bzw. Schwerhörigkeit aber dann Verschreibung von Karsivan / Dienstag 22.8. 1. Tag Karsivan. Ich mache mir große Sorgen, ob es sich um eine Mittelohrentzündung handeln könnte, die man von außen evtl. gar nicht sehen kann, oder ob es eine neurologische Erkrankung sein könnte. Davon hat die Ärztin allerdings überhaupt nicht gesprochen und ich weiß auch nicht, ob die Symptome dann nicht anders sein müssten als "nur" Taubheit und Kopfschütteln. Wir haben erst in 14 Tagen wieder einen Termin zur Kontrolle, so lange sollen wir das Karsivan anwenden und auf Veränderungen achten. Ich habe Angst, dass zuviel Zeit vergeht und die starke Schwerhörigkeit irreversibel wird. Gestern Abend ist noch etwas (allerdings einmalig) vorgefallen: Das Krabbeln der Ohren, das Becky sonst sehr genießt, findet sie auch jetzt noch angenehm, aber sie presst sich nicht mehr ganz so wohlig "grunzend" gegen die streichelnde Hand, und einmal hat sie kurz aufgejault. Den Grund dafür kennen wir nicht. Becky ist mit Hör- und Sichtzeichen erzogen worden, was uns jetzt zugute kommt, dennoch ist diese plötzliche Taubheit belastend für unsere Kleine. Sie ist nun in einer ganz stillen Welt zu Hause, das finden wir traurig und hoffen, dass wir das noch ändern können. Normalerweise verläuft dieser Prozess ja doch eher schleichend beim alten Hund, so dass er (und die Familie) sich langsam darauf einstellen kann. Was meinen Sie zu dieser Schilderung und wozu raten Sie? Ganz herzlichen Dank und viele Grüße, Kirsten K. mit Becky