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Morbus Cushing oder Diabetes?

von Anne S.

Hallo liebe Tierärzte, ich habe große Sorgen um meine kleine Jack Russell Dame Pünktchen. Sie ist 13 Jahre und hat viel durchgemacht. Kurz zur Vorgeschichte: vor 4 Wochen musste ich meinen Zweithund (14 Jahre) einschläfern lassen. Die beiden sind ihr Leben lang zusammen gewesen. Zwei Tage vor ihrem Tod, bekam Pünktchen einen dicken festen Blähbauch. Erst bin ich davon ausgegangen, dass sie etwas falsches gefressen hat und gab ihr Kamillentee. Zwei Tage nach ihrem Tod wurden die Symptome bei Pünktchen jedoch schlimmer. Sie trinkt seitdem extrem viel und muss viel Wasserlassen. Nachts hält sie auch nicht mehr durch. Zudem ist sie sehr verfressen geworden und hat abgenommen. Beim Tierarzt wurde vor einer Woche eine Morgenurinprobe und eine Blutprobe entnommen. Im Labor wurden ein erhöhter Kortisol-und Glucosegehalt festgestellt. Die Laborantin empfiehlt uns nun, Pünktchen mit Insulin zu behandeln und unser Tierarzt rät zu einer Kastration. Es ist die Rede von Morbus Cushing oder Diabetes. Leider weiß ich gar nicht, was ich nun machen soll. Ich will dem kleinen Tier nicht so viel zumuten, will aber auch, dass es ihr besser geht. Sie ist auch etwas schlapper geworden, d.h. sie rennt nicht mehr so schnell wie vorher und will auch nicht mehr mit im Bett schlafen. Sie liegt zur Zeit gern auf dem Laminat, anstatt sich in ihr Körbchen zu kuscheln. Wozu raten Sie mir? Wäre eine Kastration sinnvoll? Der Tierarzt meinte, es sei eventuell eine hormonelle Angelegenheit. Auf meine Frage, ob sie denn die Narkose so gut verträgt, meinte er, dass sie noch sehr fit ist und auch ihr Herz regelmäßig schlägt. Vielen Dank im Voraus und viele Grüße aus Dresden! Anne S.

Tierärztin Dr. Anette Fach

Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach

Sehr geehrte Frau S.,

also zu allererst würde ich bei Ihrer Hündin auschließen wollen, dass diese eine akute Veränderung an der Gebärmutter hat (sogenannte Pyometra oder eine Vorstufe). Dann müsste sie in der Tat kurzfristig operiert werden. Weitere Symptome zu den von Ihnen beschriebenen wären hier z.B.  eitriger Scheidenausfluss, erhöhte Nierenwerte, erhöhte Leukozyten, Veränderungen im Röntgen oder Ultraschallbild an der Gebärmutter.

Die beiden anderen genannten Erkrankungen werden nicht durch eine Kastration behandelt.

Wenn der Blutzucker erhöht ist, sollte auf jeden Fall noch der Langzeitblutzucker bestimmt werden. Ist dieser erhöht, spricht dies für das Vorliegen einer Zuckerkrankheit. Diese kann dann mit einer Insulintherapie behandelt werden. Wenn gleichzeitig eine Cushing-Erkrankung vorliegen würde, muss dies sehr gut in den Therapiemaßnahmen auf einander abgestimmt werden.

Ein einmalig erhöhter Kortisolwert im Morgenurin macht noch keine nachgewiesene Cushingerkrankung. Hier sollte mit einem Stimulationstest aus dem Blut und möglichst Ultraschalluntersuchung der Nebennieren Diagnosesicherheit versuchen zu erlangen.

Die fehlenden Untersuchungen solltn am besten noch kurzfristig durchgeführt und eine Pyometra sicher ausgeschlossen werden.

Alles Gute und beste Grüße

Anette Fach

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