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Tödliche Vergiftung! Ursachensuche!

von Susanne B.

Wir hatten im letzten Sommer einen Todesfall unter unseren Rennmäusen. Ich hatte ca. 42 h zuvor Löwenzahn aus dem Garten verfüttert. Unsere betagte Großmutter hatte klammheimlich etwa eine Woche zuvor den Rasen gedüngt. Löwenzahn gibt es jetzt nur noch in Kokoserde selbstgezogenen vom Balkon. Somit dachte ich, alle Gefahrenquellen wären beseitigt. Jetzt, knapp zehn Monate später, haben wir einen weiteren Todesfall mit absolut GLEICHER Symptomatik. Das Gehege kann als Ursache ausgeschlossen werden, da es ein anderes ist. Ich hatte die vier Käfige von insgesamt acht Rennern gereinigt. Folgendes fand den Weg hinein: - klassische Einstreu aus Holzspänen (vermutlich unbedenklich) - großzügige Menge Heu aus dem Zooladen (eventuell mit giftigem Inhalt?) - eine Handvoll "Multifit Nadelwald" (Mischung aus Rindenmulch, Moos, Holzspäne, Tannennadeln) - Trockenfutter (das gleiche wie immer, also eher nicht die Ursache) - Bio-Erdnüsse mit Schale aus dem Supermarkt (werden die eventuell gespritzt, so dass das Aufknabbern der Schale für die Tiere bedenklich ist?) - geruchloses, unbedrucktes Klopapier (wie immer) Ca. 26 Stunden nach der Grundreinigung machte eine Maus einen "etwas verschlafeneren Eindruck" als sonst, allerdings kam es uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht ungewöhnlich vor. Ca. 40 Stunden nach der Grundreinigung blieb die Maus dem Nest fern und hockte sich auf den "Präsentierteller", wie ich es bei solch traurigen Gelegenheiten immer ausdrücke, frei nach dem Motto "Lieber Greifvogel, nimm mich mit!" - so wirkt es jedenfalls. Zum Zeitpunkt dieser eindeutig zuordenbaren Symptome lag die Giftaufnahme mindestens 14 Stunden zurück. erste Symptome: - schlapp - erniedrigte Körpertemperatur gefolgt von: - Nahrungsverweigerung (Abdomen weich, keine Abwehrhaltung, Diurese war vorhanden, KEIN Kotabgang zu beobachten) - weitere Absenkung der Körpertemperatur - Apathie mit kurzfristigen Aktivitäten (wie Knabbern, Scharren), die nach nicht mal einer Minute unterbrochen wurden ohne sich dabei von der Stelle zu bewegen (d.h. Kopf blieb auf der Klorolle nach dem Knabbern einfach liegen bzw. übergangsloses Innehalten und Verharren in der Ecke der Transportbox nach dem Scharren) - Lämungserscheinungen mit schlaffem Körper, aber geöffneten Augen - Tot trat ganz unscheinbar vermeintlich durch Atemlähmung ein (ca. 29 Stunden nach dem ersten "verschlafenen Eindruck") Wir haben das Mäuschen warm gehalten und, solange sie es noch akzeptierte, Zwangsernährt. Ich hatte anfangs gehofft, es kommt noch "über den Berg". Nun frage ich mich, was war die Ursache? Zumal ich noch sieben weitere Renner habe, bei denen ich nicht weiß, um was für eine Art der "Bedrohung" es sich handelt und wie ich sie zum Wohl der Tiere ausschließen kann. Alles geht es ihnen bisher noch gut, dem Himmel sei Dank. Das Heu werden wir nicht mehr verwenden. Ebenso den Nadelwald-Mix und die Erdnüsse. Meine Tochter (elf Jahre) möchte keinenfalls HEU mehr im Käfig haben. Ich muss gestehen, dass ich geneigt bin, ihr zuzustimmen. Wir haben schlicht angst um die restlichen sieben Tiere. Es kann eigentlich nur eine Vergiftung durch ein Bestandteil im Heu gewesen sein, oder wozu passt die Symptomatik? Passen die Symptome zu einer Giftpflanze oder zu Resten von Spritz- oder Düngemitteln, die sich ins Heu verirrt haben? Welche Pflanzen kommen Infrage, damit ich sie mit Bestandteilen aus dem Heu abgleichen kann? Und was machen, sollte sich so etwas wiederholen? Kann ein Tierarzt noch Maßnahmen bei einem solch kleinen Tierchen ergreifen, obwohl die Giftaufnahme bereits Stunden zurückliegt? Oder ist es eher ein Kampf gegen Windmühlen, so dass ein Einschläfern eher ratsam wäre?

Tierärztin Dr. Anette Fach

Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach

Sehr geehrte Frau B.,

ich kann Ihre Sorge um Ihre Tiere und Ihren Wunsch nach Aufklärung der Ursache der Vorkommnisse verstehen. Die Symptome, die Sie schildern, sind leider zu unspezifisch, um sie einer bestimmten Erkrankung oder einer bestimmten Vergiftung zuzuordnen. Toxikologische Unteruchungen sind auch beim Menschen immer sehr aufwendig und zeit- und kostenintensiv. Wenn ein oder mehrere Tier aus einer Gruppenhaltung sterben, ist es daher immer sehr hilfreich, wenn eine pathologische Untersuchung des Tierkörpers stattfindet. In der Pathologie können so mehr Erkenntnisse gesammelt und weiterführende Labor-Untersuchungen gemacht werden, die helfen, die genaue Todesursache herauszufinden. Ich würde es auch wie Sie machen und die potentiell kritischen Einstreu- und Futtermittel sicherheitshalber weglassen. Sollte es dennoch zu weiteren Todesfällen kommen, würde ich die Tiere pathologisch untersuchen lassen. Das ist der beste Weg, um möglichst Klarheit zu bekommen.

Beste Grüße

Anette Fach

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