zurück zur Übersicht Chronische bakterielle Blasenentzündung mit akuten Nierenproblematik 08.03.2018 von Andrea L. Meine Katze, Abessinier, weibl. kastriert wird am 28. Mai 15 Jahre alt. Am 26. Mai vorigem Jahr bekam sie eine Blasenentzündung, ihre erste. Zwei Tage später wurde ihre Partnerkatze eingeschläfert. Zu großes Herz, Wasser in und außerhalb der Lunge. Die Blasenentzündung wurde erst am 9. Juni mit Veraflox (Antibiotikum) richtig behandelt. Keimzahl: 1.000.000/ml Escherichia coli (hämolysierend) Staphylococcus felis. Jeden 2. Tag Magenschoner Tabletten, bzw. ein Mittel gegen Übelkeit. Zu zweit schaffen wir die Medikamente in die Katze, alleine ein Unding. Wegen der Schwere der Keimzahl wurde auch ihre Niere geschädigt. Als sie das 1. Mal „gesundete“ waren die Nieren wieder im grünen Bereich. Auf Verdacht wurde nach 3 Monaten der Urin erneut untersucht, diesmal nur 100.000/ml, das Spiel ging von neuem los. Ein halbes Jahr später neuerlicher Urin mit Befund 100.000/ml. Veraflox, Magenschoner und Mittel gegen Erbrechen ist wieder unser Alltag geworden. Lt. Aussage meines Tierarztes würde nur eine Harnausschabung wie bei Kristallen endgültig helfen. Veraflox auf mehrere Monate zu geben, dafür sind die Nebenwirkungen zu groß. Meine Katze ist noch sehr fit und aufgeweckt, nur die ständige Einnahme der Medikamente macht sie schon sehr misstrauisch. Gestern war wieder einer jener Tage wo sie ständig erbrach, leider auch den Magenschoner und das Mittel gegen erbrechen. Erst gegen 21.00 Uhr behielt sie etwas bei sich. Soll ich sie operieren lassen? Sie wird ja auch nicht jünger, wenn nicht jetzt, wann dann? Danke im Voraus für ihre Meinung. Andrea mit Selina von Dongola Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau L., wenn es sich bei Ihrer Katze um eine bakterielle Blasenentzündung handelt, ist mir nicht klar, was hier eine OP bringen soll? Vielmehr müsste mit einem gemäß Resistenztest wirksamen Antibiotikum so lange behandelt werden, bis eine Harnkultur negativ getestet ist. Sollte es hier Schwierigkeiten geben, sollte geschaut werden, ob es Faktoren bzw. weitere Erkrankungen gibt, die eine wiederkehrende bakterielle Cystitis begünstigen wie z.B. andere Bakterienherde im Körper z.B. im Bereich der Maulhöhle (vereiterte Zähne) oder auch das Vorliegen einer Zuckerkrankheit. Wurde das Blut komplett inklusive Langzeitblutzucker, Schilddrüsenwert, Kortisonerkrankungen getestet? Wenn nein, sollte das nachgeholt werden. Zusätzlich zum passenden Antibiotikum sollte die Trinkmenge der Katze z.B. durch die Gabe von Nassfutter und Trinkbrunnen usw. gesteigert werden. Auch Mittel, die die Blasenwand aufbauen und schütze gibt es zahlreiche auf dem Markt (auch für Katzen) z.B. mit Cranberry, Glukosaminglykanen etc. Auch das Immunsystem kan nauf viele Weisen unterstützt werden. Außerdem braucht die Katze nach bzw. wegen der langen Antibiotikagabe sicherlich die Fütterung von Darmbakterien, damit sich dort die Bakterienflora, die immens wichtig für ein gutes Immunsystem ist, erholen kann. Beste Grüße Anette Fach
Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau L., wenn es sich bei Ihrer Katze um eine bakterielle Blasenentzündung handelt, ist mir nicht klar, was hier eine OP bringen soll? Vielmehr müsste mit einem gemäß Resistenztest wirksamen Antibiotikum so lange behandelt werden, bis eine Harnkultur negativ getestet ist. Sollte es hier Schwierigkeiten geben, sollte geschaut werden, ob es Faktoren bzw. weitere Erkrankungen gibt, die eine wiederkehrende bakterielle Cystitis begünstigen wie z.B. andere Bakterienherde im Körper z.B. im Bereich der Maulhöhle (vereiterte Zähne) oder auch das Vorliegen einer Zuckerkrankheit. Wurde das Blut komplett inklusive Langzeitblutzucker, Schilddrüsenwert, Kortisonerkrankungen getestet? Wenn nein, sollte das nachgeholt werden. Zusätzlich zum passenden Antibiotikum sollte die Trinkmenge der Katze z.B. durch die Gabe von Nassfutter und Trinkbrunnen usw. gesteigert werden. Auch Mittel, die die Blasenwand aufbauen und schütze gibt es zahlreiche auf dem Markt (auch für Katzen) z.B. mit Cranberry, Glukosaminglykanen etc. Auch das Immunsystem kan nauf viele Weisen unterstützt werden. Außerdem braucht die Katze nach bzw. wegen der langen Antibiotikagabe sicherlich die Fütterung von Darmbakterien, damit sich dort die Bakterienflora, die immens wichtig für ein gutes Immunsystem ist, erholen kann. Beste Grüße Anette Fach