Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt
Sehr geehrter Herr P.,
wie ich lese, sind die Schmerzen immer noch sehr stark. Nun besteht ja die Vermutung, dass der Schmerz aus dem Lendenwirbelbereich kommt. Trotzdem würde ich mit einer Ultraschalluntersuchung vom Bauch abklären lassen, ob mit dem Darm, den Nieren, den Harnleitern und der Blase sowie der Prostata alles in Ordnung ist. Wenn wirklich ausgeschlossen ist, dass im Bauchraum kein schmerzhafter Prozess vorliegt, der ja auch in den Rücken ausstrahlen könnte, dann ist zu überlegen, inwieweit man den Rücken näher untersuchen lässt. Einen Bandscheibenvorfall kann man in der normalen Röntgenaufnahme normalerweise nicht erkennen. Hierzu müsste schon ein massiver Vorfall da sein, bis sich der Abstand zwischen den Wirbelkörpern verringert. Zusätzlich müsste dann aber auch bei der neurologischen Untersuchung auffallen, dass die Reflexe im Rücken und in den Hintergliedmaßen verringert sind. Eine MRT Untersuchung oder Röntgenaufnahmen mit Kontrastmittel können helfen, einen Bandscheibenvorfall zu diagnostizieren.
Wenn die neurologische und orthopädische Untersuchung durch einen Spezialisten keinen Befund ergibt, kann man auch mit einer Katze Physiotherapie machen oder sie mit Akupunktur behandeln. Oft hilft dies sehr gut, um die Spannung aus der Muskulatur abzubauen und gleichzeitig die stabilisierende Muskulatur aufzubauen. Vorher sollten aber schwerwiegende Diagnosen ausgeschlossen sein. Da die Schmerzen ja so groß sind, dass Ihr Kater aufschreit, muss es dafür einen Grund geben. Falls die Kotkonsistenz zu fest ist und er sich damit schwer tut, können Sie ihm etwas Dosenmilch oder Milchzucker ins Fressen geben.
Viele Grüße und alles Gute,
Bettina Schmidt