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Blasenkrank / FIP

von Rita U.

Sehr geehrte Damen und Herren, ich hatte am 01.09.2008 noch 6 Katzen aufgenommen, weil Menschen die Katzen einfach weggeworfen haben. Mein Somalikater hat Mitte September einen starken Schnupfen bekommen. Hat vom Tierarzt Spritzen und Medikamente bekommen, es wurde kurz besser, hat dann weniger gefressen, hat auch abgenommen, war immer wieder beim Tierarzt, hat Blut abgenommen, Blutarmut, wieder Medikamente, wurde 5 Tage an den Tropf gelegt, Verdacht auf Fip, hat sich dann bestätigt, ist nach 6 Tagen verstorben. Meine anderen 5 Katzen, Blut untersucht, Tita wert zwieschen 200 und 800 hoch. In kurzen Abständen immer wieder Aufbauspritzen. Dann ging es von Mai bis September 2009 wieder besser. Dann wurden bei meinem anderen Kater Strovitsteine festgestellt. Spritzen, Diätfutter, Medikamente, dann geht es ein paar Tage gut, dann ist wieder Blut im Urin, er geht oft zur Toitette, der Stein hat sich im Moment festgesetzt, jetzt niest er auch sehr viel, hat schon eine Spritze bekommen, hatte 3 Tage Ruhe, jetzt wird der Schnupfen wieder schlimmer. Ich habe in 17 Monaten ca. 2900,00€ bezahlt, und es wird einfach nicht besser. Ich hoffe Sie können mir einen Rat geben wie meine 5 Katzen wieder gesund werden MfG Rita U.

Antwort von Tierarzt Dr. Christian Bank

Sehr geehrte Frau U., Sie sprechen in Ihrer Frage 2 Erkrankungen an, denen ich mich getrennt widmen möchte. Zum Ersten die Feline infektiöse Peritonitis (FIP). Diese wird durch einen Coronavirus, den Katzen gelegentlich vorübergehend als Durchfallerreger im Darm beherbergen, hervorgerufen. Gelangt dieses Virus jedoch nach einer Mutation im Darm unter Beteiligung des Immunsystems der Katze aus dem Darm in das Blut, ruft er eine fast immer tödlich verlaufende Erkrankung, nämlich FIP hervor. Leider ist es auch heute nicht möglich eine FIP-Erkrankung ursächlich zu behandeln oder gar zu heilen. Gelegentlich gelingt es jedoch, den Krankheitsverlauf medikamentell zumindest vorübergehend zu beeinflussen. Hierzu werden neben Antibiotika (die bakterielle Sekundärinfekte bekämpfen) auch Interferone (teuer!) und gelegentlich auch Cortison (nicht unumstritten) eingesetzt. Die von Ihnen beschriebenen Titerhöhe von 1:200 - 1:800 sagen zunächst aus, daß Ihre Katzen Kontakt zu besagtem Coronavirus hatten. Mit zunehmender Titerhöhe und beim parallelen Vorliegen klinischer Symptome wird aber leider eine FIP-Erkrankung wahrscheinlicher. In unklaren Fällen kann eine Eiweißelektrophorese aus einer Blutprobe helfen, hier etwas mehr Sicherheit zu bekommen. Sollte eine oder mehrere Ihrer Katzen an FIP erkrankt sein, ist es leider nach heutigem Wissensstand nicht möglich, diese Erkrankung zu heilen. Das 2. Problem, das Sie ansprechen, sind die Struvit-Steine unter denen eines Ihrer Tiere leidet. Auch hier handelt es sich leider um eine chronische Erkrankung. Ursächlich ist hier eine (meist genetisch bedingte) ungünstige Zusammensetzung des Urins hinsichtlich des pH-Wertes und der mit dem Urin ausgeschiedenen Elektrolyte. Es kommt zur Bildung von mikroskopisch kleinen Kristallen, die im Laufe der Zeit zu regelrechten Harnsteinen anwachsen können. Sowohl die Kristalle als auch eventuell vorhandene größere Steine reizen die Blasenschleimhaut, so daß es zu wiederkehrenden Blasenentzündungen mit den von Ihnen beschriebenen Symptomen kommt. Gerade bei Katern kann es durch den anatomischen Aufbau der ableitenden Harnwege zu einem Harnröhrenverschluss kommen, bei dem die Tiere plötzlich keinen Urin mehr absetzen können und der einen absoluten Notfall darstellt, der sofort tierärztlich behandelt werden muß. Therapeutisch sind bei Struvit-Steinen und -Kristallen 2 Grundpfeiler zu nennen: große Steine sollten chirurgisch entfernt werden, bei kleineren Steinen oder Harngrieß können entsprechende Diätfutter helfen, diese aufzulösen und die Neubildung zu verhindern. Allerdings müssen die Diätfuttermittel meist ein Leben lang gefüttert werden und man muß parallel alle anderen Futter respektive Leckerchen vermeiden. Mit freundlichen Grüßen C.Bank

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