Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt
Liebe Frau E.,
die Kortisondosis ist sehr niedrig, so dass keine Nebenwirkungen zu erwarten sind, ich würde die tägliche Gabe von 2,5 mg bevorzugen.
Alternativ zum Kortison könnte man auch Apoquel einsetzen, sprechen Sie Ihren Tierarzt auch auf dieses Medikament an.
Eine Allergie setzt sich wie bei Ihrem Hund häufig aus verschiedenen Komponenten zusammen. Man sollte versuchen, diese einzelnen Allergieauslöser zu minimieren, so dass der Hund besser mit seiner Situation zurecht kommt und starke Medikamente möglichst reduziert gegeben werden können.
Sie können die Allergie auf Futtermilben umgehen, indem Sie Ihrer Hündin nur Feuchtfutter oder BARf-Menüs geben und keinerlei trockene Leckerlies etc.. Die Futtermilben nimmt Ihr Hund mit dem Trockenfutter auf, besonders wenn man für einen großen Hund auch einen großen Sack Trockenfutter kauft und dieser länger angebrochen ist.
Die Heumilbe oder besser gesagt die Larven der Herbstgrasmilbe verursachen den massiven Juckreiz. Man kann die Larven, sichtbar als kleine leuchtendorangene Punkte, mit dem Fingernagel abziehen, ein Abwehrspray vor dem Spaziergang einsetzen oder ein lokales Kortison auf die betroffenen Stellen auftragen, um den Juckreiz abzumildern.
Die Belastung der Wohnung durch Hausstaubmilbenallergene kann man mit bestimmten Testkits aus der Apotheke testen. Die Decken, auf denen die Hündin liegt, müssen auf 60 Grad gewaschen werden, alternativ 12 Stunden einfrieren und dann bei niedrigeren Temperaturen waschen. Der Staub in der Wohnung sollte möglichst täglich feucht weggewischt werden, beim Saugen empfielt sich ein Staubsauger mit speziellem Filter oder ein Wasserstaubsauger. Im Prinzip kann man die für Menschen empfohlenen Maßnahmen für die Wohnung auch für die Hunde anwenden.
Zusätzlich scheint Ihre Hündin auf weitere Stoffe zu reagieren, da sie v.a. beim Spaziergang zu Ödemen neigt. Versuchen Sie, herauszufinden, welche Gräser und Getreide der Grund sein könnten, ob ein Feld vielleicht gerade gespritzt wurde und ob die Reaktionen Ihrer Hündin im Feld anders sind als in einer Wiese oder im Wald.
Bei einem gesunden Hund würde ich eine jährliche Blutuntersuchung empfehlen, bei Erkrankungen oder bei Hunden, die dauerhaft Medikamente bekommen, nach Bedarf (alle 4-6 Monate).
Viele Grüße und alles Gute, B. Schmidt