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Anfälle mit Lähmungserscheinungen.

von Ralf B.

Sehr geehrtes Team, Frage: Unser West Highland Terrier, weiblich, nicht sterilisiert, ca. 7 Jahre, nie trächtig gewesen, nimmt keine Medikamente, bekommt seit einiger Zeit in unregelmäßigen Abständen ,,Anfälle,,. Die sich wie folgt äußern: Anfangs unruhig, meist rote Innenohren, wirkt nicht ansprechbar, will raus oder zum Menschen, knickt ein, fällt um, zittert, hält Kopf und Hals schief, Atmung etwas verkrampft. Wir machen: Bauch massieren, warm halten (warmes Körnerkissen unter dem Bauch) streicheln, zureden, nach einer Weile hört das Zittern auf. Dann gehen wir mit dem Hund nach draußen, Hund macht groß, auch klein, ist dann wieder normal, wirkt erschöpft und schläft danach. Dann wieder mehrere Tage alles normal. Waren beim ersten Anfall beim Arzt (nachts, meist kommen die Anfälle spät abends), Blutentnahme : keine Anzeichen bis auf etwas zu dickes Blut. Er meinte, Hund trinkt zu wenig. Anderer Tierarzt meint : liegt nicht am Trinken, sei eine Hormonstörung, kommt öfter bei der Rasse vor. Es gebe Tabletten, die man einmal am Tag geben könnte, die aber wohl auf die Leber gingen. Oder als Alternative die Sterilisation, in 30 % aller Fälle wären dann die Anfälle weg. Dies finden wir als Alternative aber zu gering. Zumal alle sterilisierten Hunde in Dauer-Haarung sind, also sich ein neues Problem ergibt. Manchmal denken wir, dass es vielleicht von einer gewissen Darmträgheit her rühert (Hund bekommt Trockenfutter + immer frisches Wasser, ohne Konservierungsstoffe und Farbstoffe, da Haut Allergiker, wird auch nie mit Shampoo gewaschen nur mit klarem Wasser), aber die verkrampfte Kopfhaltung und das leicht gestörte Verhalten passen da wohl nicht ganz dazu. Vielleicht haben sie ja eine Idee, was dem Hund fehlt und wie wir ihm helfen können? mit freundlichem Gruß, Ralf B.

Tierärztin Dr. Anette Fach

Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach

Sehr geehrter Herr B., die Anfälle, die Sie bei Ihrem Hund beschreiben, passen in den Formenkreis Epilepsie. Diese kann ganz verschiedene Ursachen haben. Um abzuklären, was dahintersteckt, braucht Ihr Hund die komplette Diagnostik bis hin zu Schichtaufnahmen des Kopfes mit Liquorpunktion. Wenn eine spezifische Erkrankung gefunden wird, kann diese gezielt behandelt werden, soweit dies möglich ist. Sollte nichts gefunden werden, spricht man von idiopathischer Epilepsie. Diese wird mit Tabletten behandelt, wenn mehr als zwei Anfälle innerhalb von 6 Wochen auftreten. Sollten die Zeitabstände zwischen den Anfällen länger sein, wird meist nicht therapiert. Es wird immer wieder erzählt, dass hormonelle Schwankungen, wie sie zyklusbedingt bei intakten Hündinnen auftreten, einen Krampfanfall triggern können. In der Literatur steht, dass die Kastration keinen Einfluss auf die Intensität und Häufigkeit der Anfälle hat. Da eine Besserung durch eine Kastration nicht definitiv nachgewiesen ist, würde ich mein Geld lieber in eine gute Diagnostik stecken. Herzliche Grüße Anette Fach

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