zurück zur Übersicht Katze Antibiotika 30.01.2019 von Jessica B. Hallo, meine Katze hatte einen Abszess hinter dem Ohr. Dieser ist aufgegangen und wir waren mit unserem Kater (mittwochs) zum Tierarzt. Die Tierärztin hat die Wunde gespült und ihm ein Langzeitantibiotikum gespritzt. Wir solllten dann alle zwei Tage zur Kontrolle kommen (Freitag, Sonntag, Dienstag) Freitags hatte er hohes Fieber, er bekam erneut Antibiotikum gespritzt, und seit Freitags hat er auch nichts mehr getrunken oder gegessen. Sonntags war das Fieber auch immer noch da und er bekam wieder Antibiotikum gespritzt. Dienstags das gleiche Spiel, wobei das Fieber da schon so gut wie weg war, aber er bekam trotzdem nochmal Antibiotikum. Damit wir nicht weiterhin alle zwei Tage zur Tierärztin fahren mussten, gab uns die Tierärztin Antibiotikum in Tablettenform mit, wovon wir unserem Kater täglich eine geben sollten - Enrox flavour 50 mg. Dies haben wir auch so gemacht, das Fieber war weg aber er hat immer noch nichts gegessen oder getrunken. Mittwochs habe ich dann angefangen ihn mit der Spritze zu füttern (vorher auch schon Wasser, aber jetzt auch Nahrung). Die Tierärztin meinte sie kann uns nicht mehr weiterhelfen, wir sollen ihm das Antibiotikum geben bis wir keine Tabletten mehr haben. Ausserdem machte sie noch eine Blutanalyse, die Ergebnisse waren aber negativ. Unser Kater nahm immer mehr ab und war total apathisch und schwach... Samstags habe ich dann zufällig mit einer Bekannten herausgefunden, dass auf dem Antibiotikum drauf stand, dass dieses nur für Hunde sei. Im Internet habe ich dies dann nachgelesen (Für Hunde ab 2 Jahren), aber unser Kater ist erst 1,5 JAhre alt und ja KEIN Hunde... wir haben sofort das Antibiotikum abgesetzt. 24 Stunden spàter akzeptierte er wieder Nahrung und Wasser und es ging seitdem täglich bergauf... innerhalb von einer Woche hatte er wieder zugenommen und war wieder fit. Und das alles nur wegen dem falschen Antibiotikum?? Ich habe die Tierärztin auch darauf angesprochen, aber sie sagte, dass dieses Antibiotikum das einzige gewesen wäre, was helfen würde.. aber es ging unserem Kater ja seit dem nur schlechter... was ist Ihre Meinung dazu? Hätte es einen anderen Weg gegeben? Man kann doch einer Katze kein Antibiotikum geben, was für Hunde ausgeschrieben ist? Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau B., in der Tiermedizin müssen die Tierärzte schon regelmäßig Medikamente nehmen, die für die betroffene Tierart nicht zugelassen sind oder auch Mittel aus der Humanmedizin, da es für Tiere überhaupt kein passendes Medikament gibt. Das kommt also schon vor. Katzen bekommen dann nur immer die Katzenübliche Dosierung. Gerade Enrofloxacin gilt aber bei der Tierart Katze als potentiell problematisch, da es zu Netzhautproblemen im Auge führen kann (Erblindung). Dennoch kann es notwendig sein, ein Antibiotikum aus dieser Wirkstoffgruppe nehmen zu müssen, wenn bestimmte Erreger vorhanden sind, die beispielsweise nur noch auf dieses Mittel reagieren. Daher sollte auch spätestens bei ausbleibender Besserung eine bakteriologische Untersuchung aus einer Tupferprobe (hier aus einem Abstrich aus der Wunde) gemacht werden. Nur so weiß der Arzt überhaupt, welche Erreger aktuell noch dort vorhanden sind und welches Antibiotikum hilft. Dieses sollte dann gezielt eingesetzt werden. Dadurch erspart man sich "wildes" Ausprobieren mit mehreren Antibiotika und den Tieren unerwünschte Wirkungen durch die mehrfach Belastung und tut noch etwas gegen Resistenzenbildungen. Ich vermute aufgrund Ihrer Schilderung, dass bei Ihrem Kater einfach die Gesamtlage mit Abszess, Infektion und verschiedenen Medikamente zu der schlechten Allgemeinlage geführt hat. Aber auch schon ein einzelnes Antibiotikum kann schon zu Unwohlsein, vermindertem Appetit etc. führen. Nach diese ganzen Sache sollten Sie dem Kater auch unbedingt über mehrere Wochen ein Bakterienpräparat zum Wiederaufbau der Darmflora verabreichen. Beste Grüße Anette Fach
Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau B., in der Tiermedizin müssen die Tierärzte schon regelmäßig Medikamente nehmen, die für die betroffene Tierart nicht zugelassen sind oder auch Mittel aus der Humanmedizin, da es für Tiere überhaupt kein passendes Medikament gibt. Das kommt also schon vor. Katzen bekommen dann nur immer die Katzenübliche Dosierung. Gerade Enrofloxacin gilt aber bei der Tierart Katze als potentiell problematisch, da es zu Netzhautproblemen im Auge führen kann (Erblindung). Dennoch kann es notwendig sein, ein Antibiotikum aus dieser Wirkstoffgruppe nehmen zu müssen, wenn bestimmte Erreger vorhanden sind, die beispielsweise nur noch auf dieses Mittel reagieren. Daher sollte auch spätestens bei ausbleibender Besserung eine bakteriologische Untersuchung aus einer Tupferprobe (hier aus einem Abstrich aus der Wunde) gemacht werden. Nur so weiß der Arzt überhaupt, welche Erreger aktuell noch dort vorhanden sind und welches Antibiotikum hilft. Dieses sollte dann gezielt eingesetzt werden. Dadurch erspart man sich "wildes" Ausprobieren mit mehreren Antibiotika und den Tieren unerwünschte Wirkungen durch die mehrfach Belastung und tut noch etwas gegen Resistenzenbildungen. Ich vermute aufgrund Ihrer Schilderung, dass bei Ihrem Kater einfach die Gesamtlage mit Abszess, Infektion und verschiedenen Medikamente zu der schlechten Allgemeinlage geführt hat. Aber auch schon ein einzelnes Antibiotikum kann schon zu Unwohlsein, vermindertem Appetit etc. führen. Nach diese ganzen Sache sollten Sie dem Kater auch unbedingt über mehrere Wochen ein Bakterienpräparat zum Wiederaufbau der Darmflora verabreichen. Beste Grüße Anette Fach