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Hautpilz

von Jan W.

Guten Morgen, eine meiner 2 Katzen hat leider einen Katzenpilz erwischt. Der Pilz heißt Trichophyton mentagrophytes. Beide Katzen werden mit Itrafungol oral und mit LimePlus Dip - Shampoo (1 Mal die Woche) behandelt. Nach 3 Wochen die erste Kontrollprobe und nach weiteren 3 Wochen die zweite Kontrollprobe. Die Katzen sind absolute Freigänger und Familientiere. Laut unserem Tierarzt dürfen sie sich ab sofort nur noch in einem speziellen Katzenzimmer aufhalten. Wir Menschen sollen uns ihnen nur zum Füttern nähern (mit Handschuhen und Schutzkleidung) und uns danach desinfizieren - kein weiterer Kontakt. Wir haben das komplette Haus mit Chlorbleiche desinfiziert und alle Textilien gewaschen (Katzensachen mit 90 Grad) und alles andere, das 90 Grad nicht aushält, mit Desinfiktionsspühlung. Ein Ozongenerator wurde uns empfohlen - den haben wir bestellt. Die beiden Katzen drehen absolut durch. Freigang wurde deswegen untersagt, da sie andere Tiere anstecken könnten. Wenn wir jedoch zusammen mit den Katzen im Garten sind, dann laufen sie nicht weg und haben zu anderen Tieren keinen Kontakt ... Wäre das eine Möglichkeit? 10 Wochen Isolation und noch keinerlei Freigang ist für die Tiere eine absolute Folter. Ich würde einfach gerne mal eine zweite Meinung hören, ob das totale Wegsperren wirklich nötig ist oder ob kontrollierter Freigang möglich wäre? Ist die Behandlung so ausreichend? Mit freundlichen Grüßen Jan W.

Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Lieber Herr W.
wie schwer ist der Befall mit Trichophyton mentagrophytes? Gibt es nur eine betroffene Hautstelle oder sind mehrere Stellen betroffen? Haben auch Menschen Symptome? Gibt es immunsupprimierte, alte oder kranke Menschen oder Babys, die mit den Katzen Kontakt haben? Davon würde ich persönlich auch das Ausmaß der Therapie und der Desinfektion abhängig machen. Ein häufiger Ansteckungsgrund für Katzen sind Nagetiere, die den Pilz ohne Symptome in sich tragen oder eine Ansteckung über den Erdboden. Die Behandlungsweise ist insgesamt gesehen korrekt und folgt den Empfehlungen des ESCCAP. Es ist natürlich ein enormer Aufwand, der betrieben wird. Leider ist die Gefahr einer Wiederansteckung nicht ausgeschlossen, da Ihre Katzen ja auch wieder Freigang haben sollen.
Es gibt die Möglichkeit einer Impfung mit dem Impfstoff Insol Dermatophyton. Diese Impfung verhindert zwar nicht die Infektion und die Erkrankung, aber senkt deutlich das Auftreten von Symptomen. Falls doch Symptome auftreten, sind diese abgemildert. Außerdem ist eine höhere Infektionsdosis nötig, bis eine Ansteckung erfolgt.
Da Ihre Katzen als Freigänger einer möglichen Wiederansteckung ausgesetzt sind, sollten Sie die Impfung mit Ihrem Tierarzt besprechen.
Da Trichophyton m. ein geophiler Pilz ist, kommt er im Boden vor. Die Sporen sind über Monate stabil. Wenn Ihre Katzen Freigang haben, könnten sie sich theoretisch am Erdboden erneut anstecken und die erneute Pilzprobe wäre positiv. Wenn Sie das verhindern wollen, müssen die Katzen drin bleiben. Entscheidet man sich für den anderen Weg, die Katzen vor allem symptomfrei zu bekommen, könnte man sich für kontrollierten Freigang entscheiden. Offiziell wird die Behandlung dann mit Pausen solange fortgesetzt, bis die Pilzprobe negativ ist. Bei längerer Gabe sollten die Leberwerte der Katzen kontrolliert werden. Steigt die ALT stark an, sollte die Therapie ebenfalls ausgesetzt werden.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen etwas weiter helfen.
Viele Grüße, B. Schmidt

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