zurück zur Übersicht Wesensveränderung durch Hormonspritze 07.06.2019 von Brigitte R. Meine 8jährige Kätzin ist sterilisiert. Trotzdem hat sie nun schon den zweiten Sommer kahle Stellen an Bauch und Schenkel Innenseite. Zusätzlich seit heuer Anzeichen einer Rolligkeit. Daraufhin hat ihr der Tierarzt eine Hormonspritze gegeben. Das hatte zur Folge, dass sie eine schmerzhafte Schwellung an der Einstichstelle und Fieber bekommen hat. Dies ist zwar mit Antibiotika und Schmerzmittel weg und sie scheint gesund zu sein. Jedenfalls frisst sie fast das doppelte wie vorher (viel zu viel). Aber sie will seitdem nur noch raus, legt sich nicht mehr in ihr Bettchen (wenn dann liegt sie nur im Flur auf dem Teppich). Sie ist praktisch nur noch zum fressen da. Sie kommt auch nicht mehr zum Schmusen zu mir so wie früher. Außerdem schleicht nachts immer eine fremde Katze/Kater ums Haus. Kann diese Wesensveränderung durch die Hormonspritze kommen? Und wenn ja, wie lange hält dies an? Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus. Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Liebe Frau R., Ihre Katze ist höchstwahrscheinlich kastriert, das heißt, beide Eierstöcke sind entfernt worden. Bei einer Sterilisation, die eigentlich nicht durchgeführt wird, wären nur die Eileiter abgebunden worden, aber die Kätzin hätte einen Zyklus. Bei Katzen, die trotz einer Kastration rollig werden, kann das Ovarian-Remnant-Syndrom vorliegen. Das bedeutet, die Kastration ist nicht vollständig erfolgt; es befinden sich Reste des Eierstocksgewebes am Operationsstumpf oder in der Bauchhöhle an ganz anderen Stellen. Durch eine Blutuntersuchung auf das Anti-Müller Hormon kann dies festgestellt werden. Von einer Hormonbehandlung bei Hautveränderungen bin ich nicht so begeistert, da diese Hormone im Körper zu kortisonähnlichen Stoffen umgebaut werden. Daraus resultiert der Behandlungserfolg (die Haut juckt nicht mehr, Hautstellen heilen ab), aber auch die Nebenwirkungen, die im Falle Ihrer Katze schon zu einem Kortisoneinfluss passen würden (gesteigerter Appetit). Die Wirkung dieser Injektion kann einige Wochen anhalten, genau kann man es nicht sagen. Gegen die Hautveränderungen würde ich zuerst in regelmäßigen Abständen ein Antiparasitenmittel gegen Milben und Flöhe (ein Produkt aus der Tierarztpraxis, zum Beispiel Stronghold) einsetzen. Wenn die Hautstellen jucken und sich entzünden oder die Katze permanent daran leckt, sollte man u.a. auch an eine Futtermittelunverträglichkeit denken bzw. die Hautveränderungen dermatologisch abklären. Viele Grüße, B. Schmidt
Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Liebe Frau R., Ihre Katze ist höchstwahrscheinlich kastriert, das heißt, beide Eierstöcke sind entfernt worden. Bei einer Sterilisation, die eigentlich nicht durchgeführt wird, wären nur die Eileiter abgebunden worden, aber die Kätzin hätte einen Zyklus. Bei Katzen, die trotz einer Kastration rollig werden, kann das Ovarian-Remnant-Syndrom vorliegen. Das bedeutet, die Kastration ist nicht vollständig erfolgt; es befinden sich Reste des Eierstocksgewebes am Operationsstumpf oder in der Bauchhöhle an ganz anderen Stellen. Durch eine Blutuntersuchung auf das Anti-Müller Hormon kann dies festgestellt werden. Von einer Hormonbehandlung bei Hautveränderungen bin ich nicht so begeistert, da diese Hormone im Körper zu kortisonähnlichen Stoffen umgebaut werden. Daraus resultiert der Behandlungserfolg (die Haut juckt nicht mehr, Hautstellen heilen ab), aber auch die Nebenwirkungen, die im Falle Ihrer Katze schon zu einem Kortisoneinfluss passen würden (gesteigerter Appetit). Die Wirkung dieser Injektion kann einige Wochen anhalten, genau kann man es nicht sagen. Gegen die Hautveränderungen würde ich zuerst in regelmäßigen Abständen ein Antiparasitenmittel gegen Milben und Flöhe (ein Produkt aus der Tierarztpraxis, zum Beispiel Stronghold) einsetzen. Wenn die Hautstellen jucken und sich entzünden oder die Katze permanent daran leckt, sollte man u.a. auch an eine Futtermittelunverträglichkeit denken bzw. die Hautveränderungen dermatologisch abklären. Viele Grüße, B. Schmidt