Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach
Sehr geehrte Frau B.,
Rimadyl sollte keinesfalls bei Katzen angewendet werden. Da die Tabletten oft aromatisiert sind, besteht leider die Gefahr, dass Tiere eine große Menge aus Versehen aufnehmen.
Der Wirkstoff hat bei Katzen eine deutlich längere Halbwertszeit im Blut als bei Hunden. Was zusätzlich problematisch ist.
Eine Überdosis kann kurzfristig zu massiven Stoffwechselproblemen (massive Übersäuerung) führen, die kontrollliert und wenn vorhanden tierärztlich durch eine Infusionstherapie behandelt werden sollten.
Es kann außerdem leicht zu Blutungen im Magen-Darm-Trakt kommen. Auch hier sollten daher die Blutwerte die nächsten Tage nach der Vergiftung am besten täglich kontrolliert werden.
Das Mittel kann speziell bei der Katze auch noch kurz- bis langfristig die Nieren massivst bis zum Nierenversagen schädigen. Auch das sollte engmaschig über Blut- und Urinuntersuchungen kontrolliert und behandelt werden.
Symptome können also innerhalb von Stunden, Tagen oder auch erst nach wenigen Wochen auftreten (Nierenversagen). Mögliche Symptome können sein: Erbrechen, auch blutig, Bauchschmerzen, blutiger Kot, Atembeschwerden, Atemnot, Herzrasen oder schwacher Puls, vermehrter oder zu wenig Urinabsatz, blutiger Urinabsatz, Wassereinlagerungen im Gewebe, blasse oder bläuliche Schleimhäute, Gelbsucht, Einblutungen in Haut und Schleimhäute, Appetitlosigkeit, Schwäche, Teilnahmslosigkeit, Untertemperatur, Inkoordination, Fieber, schock, Bewegungsstörungen.
Damit es gar nicht so weit kommt, sollte immer sofort nach der Aufnahme potentiell giftiger Substanzen die weitere Aufnahme verhindern und die Entgiftung mit den üblichen Maßnahmen beschleunigen.
Im Zweifelsfall können Sie jederzeit weitere Informationen über die Giftzentralen erhalten.
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Katzen gehören aktuell dringend in tierärztliche Behandlung und unter Überwachung gestellt.
Alles Gute und beste Grüße
Anette Fach